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Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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zeigt ihr, dass es dann ein Uhr sein wird. Also lässt Rachel ihre Flip Flops von ihren Füssen gleiten und legt sich eingerollt wie eine Katze auf das Sofa. Sie nimmt eines der feinen Brokatkissen und legt es sich unter den Kopf. Als sie Damians erstaunten Gesichtsausdruck bemerkt, erklärt sie:
    „Ich bleibe hier, bis ich weiß, wie es Rubins geht“
    „Du willst hier schlafen?“, fragt Damian sie fassungslos.
    „Hast Du etwas dagegen?“
    Ja! Ja, verdammt noch mal!
    „Nein“, ist seine resignierte, knappe Antwort. Rachel schließt die Augen und denkt darüber nach, ob es Damian wirklich nichts ausmacht, wenn sie bei ihm bleibt. Natürlich will sie in erster Linie wissen, wie es dem Professor geht, aber sie will auch nicht allein zurück in ihr Zimmer. Wenn sie daran denkt, sich in ihr Bett zu legen, muss sie unwillkürlich auch an die Schlange denken. Und das verursacht ihr unverzüglich eine Gänsehaut.
    Es ist still und sie fragt sich, was Damian wohl tut. Sie könnte die Augen öffnen und nachsehen, aber ihre Lider sind so schwer und eine bleierne Müdigkeit nimmt plötzlich von ihr Besitz. Daran ist bestimmt der Brandy schuld. Sie fröstelt. Damian steht auf und geht lautlos aus dem Salon, um aus seinem Schlafzimmer eine Wolldecke zu holen. Sacht legt er die Decke über ihren zierlichen Körper.
    Rachel schläft, tief und fest. Ihr Atem ist ruhig und regelmäßig. Damian setzt sich in den Sessel und betrachtet sie. Sie ist zauberhaft und Damian kann sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal eine Frau so hinreißend fand. Ist es ihr unschuldiges, ja fast naives Verhalten, das ihn so fasziniert oder ist es die Art, wie sie ihn neugierig ausfragt? Wenn sie jetzt die Augen öffnet, dann würde sie die Andersartigkeit an ihm erkennen. Seine Augen sind blutunterlaufen und die Iris ist fast schwarz. Sein Oberkiefer schmerzt, denn seine Fänge sind hervorgetreten. Den ganzen Abend hatte er sich unter Kontrolle, aber jetzt, wo sie tief und fest schläft, kann und will er das, was er ist, nicht länger verbergen. Er könnte jetzt zu ihr gehen, sich vor das Sofa knien, ihre Haare sacht zur Seite streichen und seinem Trieb freien Lauf lassen. Seine Reißzähne würden sich dann tief in ihren schlanken Hals bohren und ihr warmes Blut würde in sanften, pulsierenden Wellen in seinen Mund sprudeln. Und er weiß, es würde köstlich schmecken! Die Vorstellung allein, bringt seinen Körper dazu eindeutig zu reagieren. Seine Zähne treten noch länger hervor und sein Speichel hat wieder diese bittere Note angenommen, die er nur allzu gut kennt. Aber auch ein anderer Teil seines Körpers reagiert ungeahnt heftig. Damian bringt sich in eine angenehmere Sitzposition, denn seine Jeans ist an einer bestimmten Stelle unangenehm eng. Wenn er jetzt diesem Verlangen nach ihrem Blut nachgibt, dann wird er sie töten müssen. Damian zieht die Augenbrauen zusammen und stellt sich vor, was passieren würde. Er kann sie weder kontrollieren, noch in irgendeiner Art manipulieren, da er keinen Zugang zu ihr hat. Sie würde von dem Schmerz, den sein Biss verursacht, wach werden, würde sich wehren und versuchen ihn wegzustoßen. Sie würde schreien, was ihn wiederum dazu bringen würde, ihren Mund mit einer Hand zuzuhalten. Und dann würde er schnellere und vor allem tiefere Züge nehmen, so lange, bis sie aufhört, sich zu wehren, weil sie immer schwächer wird. Ihr Herz würde Anfangs rasen. Vor Panik und Angst und dann würde es ebenfalls schwächer werden, so lange, bis es nur noch ein Flattern, ein dumpfes, flaches Pochen von sich gibt. Ein letztes Mal würde sich dieser Leben spendende Muskel krampfartig zusammenziehen, um das wenige Blut, das noch durch ihre Adern fließt, durch ihren Körper zu pumpen. Ein allerletztes Mal würde sie tief ausatmen und dann wäre alles plötzlich furchtbar still. Eine erdrückende, tonnenschwere Ruhe würde sich über allem legen. Damian würde ihren schlaffen, leblosen Körper loslassen und sich ein letztes Mal ihr Blut von den Lippen lecken. Und das alles nur, weil er sie nicht lesen kann. Verdammt! Wut und Unverständnis keimen in ihm auf. Er kann sie alle lesen, alle! Vampire, Hexen, Geister der Unterwelt, Dämonen…, und natürlich Sterbliche. Gerade bei den Sterblichen stellt das Lesen der Gedanken, das Eindringen in die Psyche, für ihn keinerlei Herausforderung dar. Und dann kommt Rachel Fletcher aus den USA und stellt alles auf den Kopf! Es ist zum verrückt werden!  So oft und so lange

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