Damian
versucht Damian den wenig erfreulichen Ausgang des Abends zu retten. Rachel dreht sich zu ihm um und sieht ihn traurig an.
„Nein. Ich bin wirklich müde. Entschuldige!“ Sie macht auf dem Absatz kehrt und geht die Treppe hinauf. Damian bleibt zunächst wie angewurzelt stehen. Dann geht er mit einigen wenigen, schnellen Schritten ebenfalls die Treppe hinauf und fängt Rachel vor ihrer Zimmertür ab.
„Nein“, sagt er bestimmt und blockiert ihren Weg. Rachel schaut verwundert und auch ein wenig erschrocken zu ihm empor. „Ich will nicht, dass der Abend so endet.“ Es kostet Damian unendlich viel Mühe die richtigen Worte zu formulieren. „Ich habe diesen Abend wirklich sehr genossen. Es war sehr schön endlich einmal mit Dir alleine zu sein“, beginnt er unbeholfen. Verdammt, warum fällt es ihm so schwer ihr zu sagen, was er fühlt? Gefühle. Sollte er wirklich noch einmal in der Lage seine Emotionen mit einem Menschen zu teilen? Beantwortet sich diese Frage nicht von selbst? Warum sonst läge ihm so viel daran, sie nicht mit diesem traurigen Blick in ihr Zimmer gehen zu lassen? Er will, dass sie glücklich ist… er will sie glücklich machen! Aber kann er das denn überhaupt?
„Warum hast Du mich vorhin nicht geküsst?“, will Rachel plötzlich wissen und kaum sind die Worte über ihre Lippen gekommen, bemerkt sie auch schon wie ihre Wangen anfangen zu glühen. Wie kann sie ihm nur so eine Frage stellen?
„Es war nicht der perfekte Moment“, sagt er leise und Rachel glaubt die goldenen Flecken in seinen Augen glänzen plötzlich wieder intensiver.
„Wann ist der perfekte Moment?“, flüstert sie zurück und ihr Herz fällt wieder einmal in einen schnelleren Takt. Damian streicht mit seinen Fingern eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht und lässt seine Hand sanft über ihren Nacken wandern, um sie dann sacht zu sich heranzuziehen. Er senkt seinen Kopf und schaut sie mit seinen tiefbraunen Augen sehnsuchtsvoll an.
„Jetzt“, haucht er gegen ihre Wange und seine Lippen berühren sanft ihre Haut. Die Luft um sie herum scheint zu vibrieren. Rachel schließt die Augen, lässt sich in diesen magischen Moment fallen. Schon spürt sie seine weichen Lippen auf den ihren. Vorsichtig, fast schüchtern streicht seine Zunge so unglaublich zärtlich über ihre Lippen und sie lässt ihn gewähren, öffnet sich seinem Eindringen. Und dann tanzen plötzlich tausend kleine Punkte vor ihren geschlossenen Lidern, als Damian beginnt ihren Mund zu erobern. So sanft und doch so fordernd. Oh mein Gott, dieser Mann kann küssen…! Nach einer kleinen Ewigkeit trennt er sich von ihr, haucht noch einen letzten flüchtigen Kuss auf ihre Lippen. Rachel kann von Glück sagen, dass er sie in seinen Armen hält. Ihre Knie sind weich wie Pudding und ihr Herz rast mit Warp-Geschwindigkeit. Mit flatternden Lidern öffnet sie die Augen und kommt sich so unerfahren und mädchenhaft vor, weil sie sich von diesem Kuss so beeindrucken lässt.
„Gute Nacht“, haucht er gegen ihre Stirn und entlässt sie aus seiner Umarmung. Rachel ist nicht in der Lage auch nur ein Wort zu artikulieren und nickt ihm daher nur zu. Dann dreht sie sich um und öffnet ihre Tür. Als sie in ihrem Zimmer verschwunden ist, fährt sich Damian mit einer Hand durch die Haare. Wow, so etwas hat auch er seit sehr, sehr langer Zeit nicht mehr erlebt. Es war nur ein Kuss und doch ist ihm, als wären seine Lebensgeister neu erweckt worden. Als seine Lippen die ihren berührten, als seine Zunge sacht die ihre liebkoste, da fuhr ein warmer Strom, wie ein elektrischer Impuls durch seinen Körper. Die innere Kälte, die er seit so langer Zeit verspürt, war plötzlich wie weggeblasen. Damian dreht sich um und geht langsam die Treppe hinunter. Es fühlte sich so gut an, sie zu schmecken und in seinen Armen zu halten, so verdammt gut und richtig. Das alles bringt ihn um den Verstand, Rachel bringt ihn um den Verstand. Und doch weiß er, dass er soeben verloren hat. Er gibt auf. Sein Herz hat über seinen Verstand obsiegt. Und er weiß, er wird dafür büßen sich auf Rachel eingelassen zu haben. Und sie wird es bereuen und wünschen ihn niemals kennengelernt zu haben.
Während er die Eingangshalle durchquert um in seine privaten Räume zu gelangen, macht sich plötzlich ein brennendes Gefühl in seiner Magengegend breit. Innere Krämpfe peinigen ihn so sehr, dass ihm der Schweiß ausbricht und er sich an einer der Säulen abstützen muss. Die Schmerzen in seinem
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