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Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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rückt noch näher, um Damian ins Ohr zu flüstern, „es soll eine Phiole existieren, in der sich das Blut, oder wenigstens winzige Reste davon befinden, die beweisen könnten, dass Du dieser Mann bist, dessen Name in der Kartusche verewigt ist.“
    Damian gefriert das Blut in seinen Adern und ihm wird abwechselnd heiß und kalt. Wenn das, was Malik ihm eben zugeflüstert hat wahr ist, dann befindet sich Damian in tödlicher Gefahr. Wenn man es schafft ihn zu fangen und ihm Blut entnimmt und mit dem Restblut der Phiole vergleicht, dann würde man eine einhundertprozentige Gewissheit darüber haben, dass Vampire existieren. DNA lügt nicht. Das wäre endlich der wissenschaftliche Beweis, nach dem der Orden so lange gesucht hat. Damian wäre der lebende Beweis für die Existenz von Vampiren. Der Orden hat dutzende von Informationen über die Vampire gesammelt, nicht zuletzt dank der akribischen Arbeit des Padre. In früheren Jahrhunderten hat man sie gefoltert und gequält und wissenschaftliche Versuche an ihnen durchgeführt. Aber das war alles zu einer Zeit, in der die katholische Kirche der Wissenschaft feindlich gegenüber stand. Nach der großen Inquisition und den Hexenverbrennungen hat sich die Kirche zurückgezogen in ihren Bemühungen den Menschen das Übernatürliche zu offenbaren. Chaos und Anarchie wären die Folgen gewesen unter den Sterblichen. Also hat die Kirche zunächst im Verborgenen weiter gearbeitet. Der Orden wurde dann in der Zeit nach dem Mittelalter offiziell abgeschafft. Im Vatikan soll sogar ein geheimes Papier existieren, das das weitere Erforschen des Übernatürlichen ausdrücklich verbietet. Aber einen lebenden Vampir zu fangen und der wissenschaftlichen Welt zu präsentieren? Das ist in den Jahrtausenden, in denen Damian auf Erden wandelt, noch niemandem gelungen.
    Damian steht auf, er muss sich ducken, so niedrig ist das Strohdach über der ärmlichen Behausung seines jungen Freundes.
    „Ich muss gehen“, erklärt er eilig. Malik steht ebenfalls auf und reicht seinem Freund die Hand zum Abschied.
    „Ist sie hübsch?“, will er neugierig mit einem Grinsen auf den Lippen wissen. Damian lächelt zurück und nickt.
    „Ja, sie ist wunderschön.“
    „Weiß sie von Deinem Geheimnis?“, will Malik noch wissen ohne die Hand seines Freundes loszulassen.
    Damian schüttelt den Kopf.
    „Wirst Du sie zu einer von uns machen?“ Ein Schatten legt sich auf Damians Gesicht.
    „Ich weiß es nicht. Wenn sie bei mir bleiben möchte, dann überlasse ich ihr die Entscheidung.“
    „Das ist dumm.“ Malik schüttelt energisch den Kopf. „Du solltest es einfach tun. Du willst sie doch, oder?“ Damian schaut den Jungen ernst an.
    „Ja, Malik, ich will sie. Mehr als alles andere auf der Welt. Aber ich habe gelernt Geduld zu haben und die Sterblichen zu respektieren. Ich kann nicht, einfach so, über ihren Kopf hinweg, für sie eine Entscheidung treffen, mit der sie auf Ewig leben muss.“ Malik schaut ihn lange intensiv an.
    „Wir werden uns bald wieder sehen, großer Bruder. Spätestens an dem Tag, an dem Du sie heiraten wirst.“ Das Grinsen des Jungen wird noch breiter.
     „Ich werde nicht versäumen Dich einzuladen, mein Freund“, versichert ihm Damian, ehe er in die dunkle Nacht verschwindet.  
     
     
    Ein sanftes Rauschen weckt Damian. Schlagartig öffnet er die Augen und starrt gegen die reich mit orientalischen Ornamenten verzierte Decke seines Schlafzimmers. Hämmernde Kopfschmerzen machen sich sofort bemerkbar und seine Augen brennen von der Helligkeit in seinem Zimmer. Er ist erst vor ungefähr zwei Stunden wieder zurückgekehrt und das Teleportieren hat ihm derart zugesetzt, dass ihm, sobald er sich in seinem Zimmer materialisiert hatte, die Knie versagten und er vor seinem Bett zusammen brach. Sein Körper fühlte sich an, als wäre er durch einen Fleischwolf gedreht worden. Er hatte das Gefühl, nicht alle Moleküle seines Körpers wären wieder in der korrekten Ordnung zusammengefügt worden. Als er versuchte aufzustehen, wurde ihm derart übel, dass er glaubte sich noch vor seinem Bett übergeben zu müssen. Aber er bezwang die Übelkeit und erklomm, er weiß nicht genau wie, sein Bett und blieb so, wie er war, darauf liegen. Es dauerte keine fünf Sekunden und er schlief erschöpft ein. Und so liegt er nun immer noch, vollkommen bekleidet in seinem Bett und lauscht dem Rauschen. Es ist die Dusche. Rachel, schießt es Damian durch den Kopf. Sie ist wach. Der Gedanke daran,

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