Damian
wären sie füreinander geschaffen. Als der Page, das Gepäck abgestellt und ein großzügiges Trinkgeld von Damian erhalten hat, sind sie endlich wieder allein. Langsam betritt Rachel die große Suite, die über ein Wohnzimmer mit großzügiger Sofalandschaft und einen Essbereich mit integrierter Kitchenette verfügt. Ein Flur führt zu den drei angrenzenden Schlafzimmern mit jeweils einem dazu gehörigem Bad. Alles ist wieder in orientalischem Stil gehalten und eine wahre Augenweide an Farben.
„Gefällt es Dir?“, will Damian wissen und steht immer noch in dem Eingangsbereich. Überall stehen hohe Vasen mit zauberhaften Blumenarrangements, ägyptische Skulpturen und die Möbel, die Teppiche und die schweren Vorhänge zeugen von erlesenstem Geschmack und sind aus den feinsten Stoffen aus aller Welt. Langsam geht Rachel auf die Fensterfront zu.
„Es ist umwerfend schön“, bestätigt sie atemlos, als sie die Terrasse betritt und der Blick über die Stadt sie gefangen nimmt. Hinten am Horizont erkennt sie sogar noch Gizeh und die Pyramiden. Das Hotel befindet sich etwas außerhalb des Stadtzentrums und lässt den Blick auf die vornehmen Außenbezirke zu und auf das Plateau dahinter.
„Ich liebe es, Dich in Staunen versetzen zu dürfen“, haucht ihr Damian sanft ins Ohr, während er zärtlich die Arme von hinten um sie legt. Rachel lehnt sich gegen ihn, genießt es, die Wärme seines Körpers zu spüren.
„Ich möchte Dir mein Land zeigen, Rachel. Ich möchte Dich verwöhnen und Dir jeden Wunsch von den Augen ablesen. Bitte bleib bei mir. Ich…“, er macht eine kleine Pause, denn es fällt ihm nicht leicht über seine Gefühle zu sprechen, „ich brauche Dich.“
Rachel schließt die Augen, atmet tief die warme Nachtluft ein und lässt sich fallen in diesen Moment vollkommener Harmonie. Das Leben könnte so einfach sein: Damian und sie auf einer Reise durch Ägypten, mit all seinen Sehenswürdigkeiten. Ein Abenteuer voller neuer Erlebnisse und mit einem Mann, der sie verwöhnen will. Innerlich seufzt Rachel auf, malt sich aus, was noch alles auf so einer Reise zwischen ihnen passieren würde. Doch dann regt sich wieder einmal ihr Verstand. Alles nur ein Traum, ruft sie sich zur Vernunft, denn sie dürfen den eigentliche Grund nicht vergessen, warum sie hier in Ägypten und insbesondere hier in Kairo sind: das Verschwinden des Professors! Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnet Rachel mühsam ihre Augen. Eine bleierne Müdigkeit hat plötzlich von ihr Besitz ergriffen und zwingt sie dazu, sich aus Damians Umarmung zu schälen.
„Es ist bereits nach ein Uhr. Bist Du gar nicht müde?“, fragt sie Damian und schaut ihn aus schläfrigen Augen an. Er schüttelt den Kopf, wortkarg wie immer.
„Aber Du. Du kannst Dich kaum noch auf den Beinen halten. Komm!“ Kurzerhand hebt er Rachel auf seine Arme und geht wieder hinein. Rachel schmiegt ihren Kopf an seine Schulter und schließt erneut die Augen, während Damian sie zu ihrem Schlafzimmer trägt. Behutsam legt er sie auf ihr Bett.
„Schlaf gut, meine wunderschöne Prinzessin“, murmelt er leise und küsst sie sanft auf die Stirn. Er setzt sich noch einen Augenblick auf das Bett und betrachtet die bereits einschlummernde Rachel. Ein warmes Gefühl breitet sich in seinem Inneren aus. Es macht ihm gelinde gesagt Angst, dieses Gefühl . Er darf Rachel nicht zu sehr an sich heran lassen. Er wurde zu oft enttäuscht, von den Frauen, von denen er glaubte sie zu lieben. Und doch, jetzt, in diesem Augenblick, weiß er nur zu gut, dass sie ihn bereits besitzt. Er gehört ihr und er wünschte sich, sie könne ihn lieben, so wie er ist, als Vampir. Aber das wird nicht möglich sein. Wie könnte sie das, was er ist, jemals lieben? Er wird sie früher oder später verlieren und diese Erkenntnis schmerzt ihn so sehr, dass er es nicht erträgt, sie weiter zu betrachten. Leise steht er auf und wirft noch einmal einen Blick auf die Frau, die sein Herz erobert hat. Er beugt sich noch einmal zu ihr herab um ihre Sandalen von den Füßen zu streifen. Dann verlässt er mit gesenktem Kopf leise ihr Zimmer.
Unruhig läuft Damian auf und ab. Immer wieder bleibt er kurz stehen, um zu lauschen und sich zu vergewissern, dass Rachel tief und fest schläft. Es ist drei Uhr morgens und an Schlaf ist für ihn nicht zu denken. Wie ein Tiger, eingesperrt in seinem Käfig, so fühlt sich Damian, eingesperrt in seinem Körper. Eine unerklärliche Unruhe zwingt ihn dazu sich zu
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