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Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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kaum verbergen. Sie blickt sich um und bestaunt die vielen wundervollen Artefakte, die hier in diesem Raum stehen.
    „Wie hast du es geschafft, dass wir so schnell hierher gekommen sind?“, will sie leise von Damian wissen. Natürlich verkneift sich Damian ihr die Wahrheit zu sagen: er hat zuerst den Kassierer manipuliert und ihn glauben lassen, dass Rachel und er einen wichtigen Termin bei Dr. Kandouri hätten. Er wird auch in die Gedanken des Stellvertretenden Direktors eindringen, um zu erfahren, ob der Professor hier war und mit wem er sich getroffen hat. Es sei denn, der Dr. Kandouri plaudert freiwillig alles aus, was sie wissen wollen.
    „Ich habe den Kassierer bestochen, ihm etwas Geld gegeben.“ Rachel wirbelt zu ihm herum.
    „Und das geht? Einfach so? Dann wird uns der stellvertretende Direktor aber achtkantig wieder hinauswerfen, wenn er uns hier in seinem Büro sitzen sieht“, stellt Rachel missmutig fest. Damian schüttelt den Kopf.
    „Nein, mach Dir keine Sorgen. Der Direktor und mein Großvater sind einander bekannt.“ Kaum das Damian geendet hat, platzt der stellvertretende Direktor des Museums auch schon herein.
    „Was fällt ihnen ein, so eine Unverschämtheit! Ich kann mich nicht erinnern…“, poltert er sofort los, als er die beiden erblickt, hält aber plötzlich inne, als er Damian erkennt.
    „Tobias? Das ist unmöglich!“ Dr. Kandouri ist stehengeblieben und starrt Damian ungläubig an. Rachel und Damian sind aufgestanden und Damian reicht dem stellvertretenden Direktor des Museums die Hand.
    „Nein. Damian Cunningham. Ich bin sein Enkel. Darf ich vorstellen: Miss Rachel Fletcher.“ Rachel nickt Dr. Kandouri mit einem verhaltenen Lächeln auf den Lippen zu, während der Direktor geistesabwesend Damians Hand schüttelt. Er kann immer noch nicht die Augen von Damian lassen und lässt sich schließlich in den Sessel hinter seinem Schreibtisch fallen.
    „Es tut mir leid, aber Sie sehen Ihrem Großvater wirklich unglaublich ähnlich. Als wären sie Zwillingsbrüder…in jungen Jahren, versteht sich.“ Rachel schaut zu Damian und bemerkt sein ernstes Gesicht.
    „Ich soll Ihnen die besten Wünsche meines Großvaters ausrichten. Es täte ihm sehr leid, dass er zu Ihrer Ernennung zum stellvertretenden Direktor nicht kommen konnte.“ Das Gesicht des Direktors versteinert sich und er wirkt plötzlich unruhig. Damian weiß auch warum. Er kennt den Direktor. Vor über sechzig Jahren sind sie sich zuletzt begegnet. Damian und er hatten im Tal der Könige zusammen eine Expedition geführt. Kandouri betrog Damian und gab vor, er hätte das Grab Ramses VI. gefunden. Ihm gebührte aller Ruhm und letztlich wurde ihm bald darauf der wichtige Posten des Chefarchivaren im Nationalmuseum angeboten. Er hat es weit gebracht, ist reich und in Ägypten fast ein Nationalheld, weil er sich immer um die Schätze der Ägypter bemüht hat und sogar jetzt noch versucht mit politischem Druck Kunstgegenstände, die anderen Museen in der ganzen Welt gehören, wieder zurück nach Ägypten zu bringen. Damian weiß auch von Kandouris dubiosen Geschäften mit altägyptischen Artefakten. Er ist davon überzeugt, dass er immer noch auf nicht ganz legale Weise Geld zur Seite schafft, in dem er heimlich antike ägyptische Kunstgegenstände verkauft. Er hat auch davon gehört, dass er junge Mädchen vermittelt an ältere Herren. Er soll sie armen Familien für wenig Geld regelrecht abkaufen und dann für enorme Summen an seine Kunden abgeben. Malik erzählte ihm, dass es ein lukratives Geschäft wäre, arme junge Mädchen an Pädophile zu verkaufen. Oft sieht man diese Mädchen nie wieder. Damian unterdrückt seinen Ekel und seine Abscheu gegenüber diesem geldgierigen, gewissenlosen Wichtigtuer und Kriminellen.
    „Was kann ich für Sie tun?“, fragt der stellvertretende Direktor, beugt sich über die Tischkante und faltet gelassen die Hände. Er sieht sie über seine Brillengläser neugierig aber auch lauernd an.
    „Wir sind auf der Suche nach Professor Rubins. Er soll sich hier im Museum vor zwei Tagen mit einem Bekannten getroffen haben“, platzt es aus Rachel heraus. Kandouri richtet abschätzend den Blick auf sie und wendet sich dann bewusst an Damian.
    „Ich kenne den Professor nur vom Sehen. Wir sind uns vielleicht zwei oder drei Mal bei offiziellen Anlässen begegnet. Ich denke, er hätte mich davon in Kenntnis gesetzt, wenn er vor hatte dieses Haus zu besuchen.“
    Er lügt! Der Professor war hier! Sie

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