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Damon Knights Collection 6

Damon Knights Collection 6

Titel: Damon Knights Collection 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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Luft.
    »Ganz ruhig, Ked, bis jetzt sind wir nicht im geringsten verdächtig. Noch ist es ein Staatsgeheimnis, daß die Sammlung eines der Opferstücke sein soll. Es gibt …« Sie brach ab und bedeutete Maccioso, still zu sein. Obwohl draußen die Menge lärmte, konnten sie beide hören, wie etwas am Bürofenster kratzte.
    Tatja Grimm stieß das Fenster auf und zog einen zitternden, krächzenden Ancho in das Zimmer. Sie drückte ihn an sich und beruhigte ihn mit leisem, sanftem Zusprechen. Maccioso setzte sich erschrocken nieder und starrte beide schockiert an.
    »Der – Dorfox wäre nicht allein zurückgekommen, wenn Hedrigs nicht geschnappt worden wäre«, brachte er stammelnd hervor.
    Tatja lächelte. »Ganz recht. Svir hatte ohnehin keine Chance – obwohl er sich länger gehalten hat, als ich dachte.«
    »Aber das heißt, daß Benesh Bescheid weiß. Wir müssen eine …« Dann schien ihm zu dämmern, was Grimm gerade gesagt hatte. »Was haben Sie gesagt? Sie wußten also die ganze Zeit, daß er scheitern würde?« Seine Stimme steigerte sich zu erstaunlicher Lautstär ke, ließ die Fenster zittern. »Wir werden alle drauf gehen wegen Ihnen, Sie –«
    »Halten Sie die Luft an, Ked«, sagte Tatja mit angenehmer Stimme. »Sie verschrecken Ancho. Glauben Sie wirklich, ich würde irgend etwas tun, was mein eigenes Leben gefährdete?« Sie setzte Ancho auf ihren Schreibtisch. »Wie Sie wissen«, sagte sie in gewollt belanglosem Unterhaltungston, »habe ich Dorfoxe stu diert. Wenn die nur ein bißchen geschickter oder geis tig etwas beweglicher wären, könnten sie die Herrschaft der Welt übernehmen. So wie die Dinge aber liegen, kann ich sie manipulieren. Jetzt, da Hedrigs aus dem Weg ist, denke ich, daß Ancho mich als seine neue Herrin anerkennen wird.« Sie nahm das klickende Gerät ab und stellte es vorsichtig auf den Tisch. »Reichen Sie mir diese Flasche Firnis, bitte.« Sie nahm die Flasche und schraubte eine Spritzdüse auf die Kapsel. Dann steckte sie den Stutzen in das Schlüsselloch des Geräts und sprühte den Firnis in die Schachtel. Trotz seiner Erregung lehnte sich Kederichi Maccioso über den Tisch und beobachtete das geheimnisvolle Ritual. Ancho verzog sich zur anderen Tischecke und fraß schmatzend die Kligblätter, die Tatja sinnvollerweise bereitgestellt hatte.
    »Das müßte genügen.« Sie löste die verborgenen Haken und nahm den Deckel der Schachtel ab. »Sie kennen das Bildgerät, das wir für unsere letzten Ausgaben benutzt haben? Ich habe diese Erfindung noch weiter verfeinert.«
    Maccioso betrachtete sich die Innereien des Apparats. Dieser sah dem Bildgerät, das Tarulle benutzte, nur entfernt ähnlich. In dieser Anlage wurde das Licht auf eine besondere Zelluloseschicht gelenkt, die mit sehr feinem Algenpuder überzogen war. Wo immer das Licht auf diese Schicht fiel, lud sich die Zellulose auf und stieß den grünlichen Puder von der Oberfläche ab. Wenn man nun die Schicht ordentlich mit Firnis überzog, erhielt man ein beständiges Bild.
    Tatja deutete in die Mechanik. »Schauen Sie, dieses Uhrwerk dreht die Spule hier in der Mitte mit dem Zelluloseband. Alle zwei Sekunden öffnet sich dieser Verschluß für eine Belichtung. In den Sekunden dazwischen wird durch die Öffnung auf der anderen Seite ein Bild aufgenommen. So haben wir jetzt eine optische Aufzeichnung, die beinahe dreihundert Grad erfaßt. Jede Sekunde ein Bild für fast zehn Minuten lang.« Sie schraubte die Spule von dem Uhrwerk ab und begann sie unter einem riesigen Vergrößerungsglas zu untersuchen. Maccioso konnte die Bilder klar, wenn auch verzerrt, durch dieselbe Linse betrachten.
    Die ersten dreißig Bilder stammten von Hedrigs Anmarsch auf die Festung. Jedes zweite Bild war seitenverkehrt, da es auf der anderen Seite der Zelluloseschicht aufgenommen war. Dennoch und trotz der Tatsache, daß die Bilder beträchtlich weniger scharf waren als solche, die mit einfacheren Einbildgeräten gemacht waren, ließ die Serie in Maccioso den unwirklichen Eindruck aufkommen, daß er auf Hedrigs’ Schulter sitze. In jeder zweiten Aufnahme verdeckte Svirs Kopf einen Teil des Bildes.
    Tatja prüfte jedes Bild sorgfältig, aber es war offensichtlich, daß sie so früh in der Serie nichts Außergewöhnliches erwartete. Ihr Interesse stieg zusehends, als die Bilder das Innere der Festung zeigten. Hier war die Einstellung, die sie gewählt hatte, wesentlich wirkungsvoller und die Bilder schärfer. »Schauen Sie, diese Verkleidungen

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