Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Damon Knights Collection 9

Damon Knights Collection 9

Titel: Damon Knights Collection 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
Vom Netzwerk:
bestimmten Winkel gab es eine Passage. Das Boot schaffte es, aber nur sehr knapp. Es war eine sehr enge Durchfahrt. Und hinter ihnen schlossen sich die Klippen wieder. Aber der Ozean vor ihnen hatte sich verändert, denn sie hatten mit allen Karten gebrochen und mit der Konvention, eine Passage nur dort zu suchen, wo eine war. Es gab viele Gruppen von Inseln und Inselchen. Aber einige von ihnen waren nur sargassoähnliche Grasinseln, schwimmende Klumpen; und andere wieder waren schwimmende Haufen von Bimsstein und Asche von einem gerade ausgebrochenen Vulkan.
    Wie sollte man das richtige von dem falschen Land unterscheiden? Der Träumer warf Felsbrocken auf alle Inseln. Wenn die Inseln aus Gras oder Holz waren, ließen sie nur einen dumpfen Laut hören. Aber wenn sie aus richtigem Land bestanden, riefen die Felsbrocken einen richtigen Klang hervor. Die meisten waren falsche Inseln, aber jetzt klang eine wie Eisen.
    „Dies ist eine richtige Insel“, sagte der Träumer, „sie heißt Pulo Bakal.“ Und nachdem das Boot eine ganze Strecke durch dieses Wirrwarr zurückgelegt hatte, klang eine der Inseln wie hartes Holz. „Es ist eine richtige Insel“, sagte der Träumer, „sie heißt Pulo Kaparangan.“
    Und endlich war da eine Insel, die wie Gold klang, oder beinahe so (wie gesprungenes Gold). „Es ist richtiges Land, glaube ich“, sagte der Träumer, „sie heißt Pulo Ginto, glaube ich. Es müßte das eigentliche Land sein, und auf seiner Rückseite müßte die Küste sein. Aber es taugt heute nichts. Es klang gesprungen. Ich wünsche es doch nicht so sehr, wie ich dachte. Es wurde daran herumgepfuscht.“
    „Das ist es“, drängte Rousse den Träumer, „schnell jetzt, einfach um das Kap herum und du bist dort. Wir können es diesmal schaffen.“
    „Nein, da stimmt etwas nicht. So wie es ist, möchte ich es nicht. Ich werde aufwachen und es ein anderes Mal versuchen.“
    „Die zweite Stufe, bitte“, schrie Rousse. Er machte einige Handgriffe mit Elektroden und einer Nadel an Millers linker Seite und schickte ihn schnell zurück in den Traum. „Wir werden es machen“, ermutigte ihn Rousse, „wir sind dort. Alles, was du gesucht hast.“
    „Nein, nein, die Lichter stimmen nicht. Es klang gesprungen. Wir kommen zu – oh, nein, nein, es ist dahin, für immer dahin. Sie haben mich bestohlen.“
    Was sie sahen, das war der kleine Kanal, der vom Fluß abzweigt und zur Sixth Street Slip führt, zu dem kleinen Kai, an dem die Kähne der Warenhaus AG gewöhnlich festmachten. Und Miller stürmte ärgerlich auf den morschen, hölzernen Kai, an dem alten Warenhaus vorbei, drei Blöcke den Hügel hinauf, an seinem eigenen Apartmenthaus vorbei, drei Blöcke zur Linken und in das Sprechzimmer des Analytikers, und dort trafen Traum und Wirklichkeit zusammen. „Sie haben mich bestohlen, Sie lausiger Idiot“, sprudelte Miller hervor, als er wütend aufwachte. „Sie haben alles für immer zunichte gemacht. Ich werde nicht mehr zurückkehren können, Es ist nicht mehr da. Wie dumm.“
    „Immer mit der Ruhe, mit der Ruhe, Miller. Sie sind jetzt geheilt, wissen Sie. Sie können jetzt wieder im Ihrem richtigen Leben beginnen. Haben Sie niemals diese wunderschöne Parabel gehört von einem Jungen, der durch die ganze Welt zog auf der Suche nach einer äußerst seltenen Sache und schließlich zu seinem eigenen Heim kam, das so verklärt war, daß er es kaum erkannte?“
    „Das ist eine Lüge, das ist es. Oh, Sie haben mich geheilt, und Sie erhalten Ihr Honorar. Und Ihr ganzer Beruf besteht nur aus List. Möge Sie jemand eines Tages Ihrer letzten Hoffnung berauben!“
    „Ich hoffe nicht, Miller.“
     
    Rousse hatte vierundzwanzig Stunden lang Vorbereitungen getroffen. Er hatte Verabredungen abgesagt, Patienten vertröstet und überwiesen. Er würde für einige Zeit für niemanden zu erreichen sein, und er wußte nicht, für wie lange.
    Er hatte sein Versteck, einen abgelegenen Punkt an einem windzerzausten See. Er brauchte keine Instrumente. Er glaubte, den direkten Weg hinein zu kennen.
    „Das ist die wahre Sache“, sagte er zu sich selbst, „ich habe ihre Umrisse gesehen, zufällig an jenem Traumhimmel, der darüber hing. Millionen Menschen haben auf der Erde gelebt, und kein Dutzend ist dort gewesen; und keiner hat sich die Mühe gemacht, es in Worte zu fassen. ‚Ich habe solche Dinge gesehen’ – s agte Juan de la Cruz. ‚Ich habe solche Dinge gesehen –’ sagte Plato. Und alle lebten sie den Rest ihres

Weitere Kostenlose Bücher