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Damon Knights Collection 9

Damon Knights Collection 9

Titel: Damon Knights Collection 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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Lebens in wunderbarer Verklärung.
    Das ist zu gut für einen Bauern wie Miller. Ich werde es selbst erringen.“
     
    Es ging einfach. Eine alte Ledercouch taugt ebensogut als Schiff wie alles andere. Zuerst der Ausgangspunkt Erde und der verzehrende Ozean, was an der windgepeitschten Stelle am See ganz natürlich kam. Dann das rituelle Opfer, der Vorläufertraum. Rousse hatte dafür mit einer Anzahl Dingen vorgesorgt: eine Partitur von Gideon Styles, eine alte Seelandschaft von Grob in, die etwas Seltsames, Traumähnliches an sich hatte, die eigenartige Skulptur von Lyall, „Mondkrabben“, eine lustige Seegeschichte von McVey und eine erschütternde von Gironella. Es war ziemlich gut. Rousse verstand sein Traumgeschäft.
    Dann wurde dem Vorläufertraum erlaubt zu verblassen. Und dann reiste ein Mann zur Nordküste, der in dem schönsten je geträumten Schiff fuhr, ein Mann, der genau wußte, was er wollte, „Das Ding An Sich“, ein Mann, der alle Tage seines Lebens dafür geben würde, dorthin zu kommen.
    Rousse kannte jetzt alle Zugänge und Untiefen; er hatte sie sorgfältig studiert. Er wußte, daß sie, so verschieden sie auch in den Träumen jedesmal ausgesehen hatten, dem Wesen nach sich immer gleich blieben. Er steuerte nach der ersten Kapumrundung auf das Land zur Rechten zu, sprang ans Ufer und ließ das Schiff an den Felsen zerschellen.
    „Es wird kein Zurück mehr geben“, sagte er, „es war das Zurück, das Miller immer beunruhigte und sein Versagen verursachte.“ Die Klippen schienen hier abschreckend, aber Rousse hatte mehrmals die kleine Kerbe gesehen, oben auf dem Gipfel, den Pfad, der hinüberführte. Er folgte dem Pfad mit großer Erregung und überschritt den Gipfel.
    „Hier gingen Basho, Aquin und John de Yepes“, rief er aus, und er schritt hinab zur Nordküste selber, wo sich gerade die Nebel legten.
    „Du bist der falsche Kapitän mit einem gestohlenen Schiff“, sagte ein kleiner Leviathan vor der Küste.
    „Nein, nein. Ich träumte das Schiff selber“, behauptete Rousse. „Ich kann nicht aufgehalten werden.“
    „Ich werde dich nicht aufhalten“, sagte der kleine Leviathan, „das Schiff ist zerschellt und nur ich weiß, daß du der falsche Kapitän bist.“
    Und jetzt klarte es sich auf! Das Land begann in seiner reichen Fülle hervorzutreten, und irgendwo weiter vorne herrschte heiteres Treiben. An einem Engpaß stand ein Einhorn, schmal und scheckig.
    „Niemand kommt hier vorbei und lebt“, sagte das Einhorn. „Ich komme vorbei“, sagte Rousse. Er ging hindurch und hörte einen kleinen Seufzer hinter sich. „Was war das?“ fragte er.
    „Du starbst“, sagte das Einhorn.
    „Oh, dann liege ich also tot auf meiner Couch, ja? Es macht nichts. Ich wollte nicht zurück.“
    Er ging weiter über das verzauberte und zerklüftete Land, hörte das heitere und fröhliche Treiben irgendwo vor sich.
    „Ich darf jetzt nicht den Weg verlieren“, sagte Rous se. Und dort stand eine Stele und sagte ihm den Weg in schön geschnitzten Worten.
    Rousse las und betrat die Küste selbst.
    Mögen es alle lesen und eintreten.
     
    Die Stele, der letzte Wegweiser, trug die Inschrift:
     
    Möge dies niemand lesen und umkehren
     
    Und die Worte darauf –
    Und die Worte –
    Und die Worte –
     
    Laß los! Du hältst fest! Du hast Angst! Lies es und nimm es! Es ist nicht leer! Es ist klar und deutlich geschnitzt. Lies es und tritt ein.
     
    Du hast Angst.

 
Kate Wilhelm
 
Somerset-Träume
     
    Ich bin allein in meinem Elternhaus, lausche den Geistern, die jetzt hier leben, und studiere die Schatten, die der unglaublich weiße Mond von einem milchigen Himmel wirft. Es ist leichter, an ein sorgenvolles Gesicht zu glauben, als dort Krater und Berge anzunehmen. Da ist die Nase, lang und gebogen, der Mund, dunkel und halbgeöffnet. Eine breite, gewölbte Stirn … Kinder glauben, die Sonne und der Mond folge ihnen. Nicht nur Kinder … Warum nur ein Gesicht? Wo ist der Rest des Körpers? Untergetaucht in eine ätherische Flüssigkeit, damit man glauben soll, er existiere nicht? Nur wenn der gefangene Körper sichtbar wird, Wasser und Wolken in Wallung bringt, wird einem bewußt, daß das All ganz und gar nicht leer ist. Wenn der Mond untergegangen ist und der Himmel wieder hell wird, sind die anderen Lichter immer noch da. Andere Gesichter in einer unglaublichen Entfernung? Ich grüble, wie die Körper dieser leuchtenden Schwimmer wohl aussehen mögen … Doch wende ich meinen Blick von

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