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Dan

Dan

Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Vertrauensverhältnis zu ihm aufgebaut, und es war nicht schwer, daran anzuknüpfen. Er hält mich für einen Doppelagenten, in Wirklichkeit tue ich nur, was dein Freund Dan auch getan hätte: Ich beuge die Regeln.«
    »Dann können Sie uns doch gehen lassen«, sagte sie. »Schließen Sie den Fall ab, und übergeben Sie das Gold. Warum bringen Sie mich zu ihm?«
    »Er will dich, und ich habe ihm versprochen, dich bei ihm abzuliefern. Er muss glauben, dass ich für ihn arbeite, deshalb habe ich das Gold in Form gießen lassen und Stück für Stück zu ihm zurückgebracht. Mein Plan war, dass ich es den Behörden aushändige, sobald ich herausgefunden habe, wo er es versteckt hat.«
    »Um als Held dazustehen.«
    Er zuckte die Schultern. »Ich musste es diesmal anderes machen. Bei anderen funktioniert so was. Bei Dan zum Beispiel. Der ist ja auch kein Heiliger – bumst einen Teenager, um an Informationen zu kommen.«
    Sie starrte ihn an, und dabei fiel ihr das Muttermal unter seinem Kinn auf. Sie musste daran denken, wie Lola ihren Angreifer beschrieben hatte. Er war der große Unbekannte! »Und dass Sie Lola verstümmelt haben? Als was würden Sie das bezeichnen?«
    »Ich brauchte die Daten von dem Zettel.«
    »Und der Überfall auf Brandy?«
    »Der geht auf Ramons Konto.«
    »Dan hat Ihnen vertraut«, sagte sie. »Er hat nie an Ihnen gezweifelt.«
    Wieder Achselzucken. »Natürlich nicht. Ich bin einer von den Guten. Tut mir leid, das zu sagen, aber ich konnte deinen Freund Dan noch nie ausstehen. Alles, was ihm das Leben schwer gemacht hat, war für mich ein Fest.«
    Warum redete er in der Vergangenheit? »Was ist in diesem Lagerhaus passiert?«
    Joels Mund verzog sich zu einem hässlichen Grinsen. »Tja, es hat sich ausgeflittert. Aber ihr hättet auch meine Jungs auf dem Boot nicht kaltmachen müssen. Das waren nur zwei Typen aus der Gegend, die sich was dazuverdienen wollten.«
    Maggies Kehle war so eng, dass sie nichts erwidern konnte.
    »Aber du hast deinen Teil beigetragen, Maggie Smith«, fuhr er fort. »Du hast mir die entscheidenden Daten direkt in die Hände gespielt. Vielen Dank dafür. Auch die Regierung wird dir dafür dankbar sein. Ich bezweifle allerdings, dass dich Viejo lange genug am Leben lässt, dass du dir deine Belohnung abholen kannst.«
    »Sie haben die Angaben in der Asservatennotiz gefälscht, nicht wahr?«
    »Hey, Dan ist drauf reingefallen. Und diese Bullet-Catcher-Typen sind einfach nicht mehr aufzuhalten, wenn sie mal losgelegt haben, stimmt’s?« Sein Tonfall war voller Neid und Sarkasmus.
    »Woher wussten Sie, dass ich den Zettel immer noch hatte?«
    »Weil ich Menschen beobachte, Maggie. Ich wusste, dass du abergläubisch bist. Und dass du schwanger warst. Weißt du nicht mehr? Juan hat den Abfall durchwühlt; du hast mindestens vier Schwangerschaftstests gemacht und dir keine große Mühe gegeben, das Ergebnis zu verbergen. Ich habe dich und deinen Sohn all die Jahre nicht aus den Augen gelassen.«
    Ihr Magen zog sich zusammen. »Was?«
    »Glaubst du vielleicht, ich lasse so einen wichtigen Kontakt von der Bildfläche verschwinden? Ein entscheidendes Puzzleteil in einem offenen Fall?« Er schnaubte. »Ich weiß, wann du geheiratet hast. Ich weiß, wann du zum Fischen rausgefahren bist und Boote gekauft hast und wann dein Mann eine neue Hypothek auf seine Kneipe aufgenommen hat. Gefällt mir übrigens, was du aus dem Laden gemacht hast. Ich könnte mir vorstellen, dass du und deine Partnerin eines Tages aus den Schulden raus sein könnten.«
    Er war da gewesen?
    Es war nicht schwer, ihre Gedanken zu erraten. »Was denkst du wohl, wer Viejo all die Jahre mit Fotos von seinem Enkel versorgt hat? Der Alte hat einen schwachen Punkt, den musste ich ausnutzen. Dummerweise hat Lola, diese blöde Kuh, alles vermasselt, indem sie ihm die Geburtsurkunde geschickt hat.«
    Maggie betrachtete ihn stumm, während sie überlegte, wie oft sie wohl vor ihm gestanden, ihm Getränke gebracht oder ihm an einer Supermarktkasse zugenickt hatte … ohne je zu ahnen, wer er war.
    Der Transporter machte eine scharfe Wendung und fuhr dann eine steile Straße hoch.
    »Willkommen in Monte Verde, der wunderschönen Plantage in den Bergen Venezuelas, wo dein Sohn den Mann kennenlernen wird, der nicht sein Großvater ist. Er wird ziemlich sauer sein, weil ich versprochen hatte, euch alle drei abzuliefern. Aber ich konnte einfach der Versuchung nicht widerstehen, diesem Arschloch eine Kugel ins Herz zu

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