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Dan

Dan

Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Herz. Dass ihm ihre Geschichte nicht gefiel, war offensichtlich. Die Hintergründe würden ihm dann noch viel weniger gefallen.
    Quinn ist nicht Smittys Sohn. Ich war zuvor mit einem Dealer zusammen und hatte eine Affäre mit einem Drogenfahnder
.
    Dan nahm sein Bier und trank einen Schluck, dann stellte er die Flasche ziemlich unsanft wieder hin. »Hast du die Polizei gerufen?«
    Die Polizei? Wieso?
Erst dann wurde ihr klar, was er meinte.
    »Wegen des Einbruchs? Natürlich. Der Sheriff aus Marathon war mit seinen Leuten hier, und sie haben einen vollständigen Bericht gemacht. Aber man wird nie herausfinden, wer es war.«
    »Was wurde entwendet?«
    »Tja, das war seltsam«, sagte sie und nahm ihr Weinglas. »Sie haben nur Papiere mitgenommen: alte Belege, Abrechnungen aus der Bar und eine Kassette aus meinem Büro mit offiziellen Dokumenten. Aber der Brillantring in meiner Schmuckschatulle ist noch da.«
    »Verschreibungspflichtige Medikamente?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich nehme nichts, aber die Einbrecher haben nur an zwei Orten gesucht: im Büro und im Schlafzimmer. Sonst haben sie nichts angerührt. Für Junkies waren sie ziemlich clever.«
    »Keine elektronischen Geräte? Laptop? Fernseher?«
    »Nein.«
    »Und es passierte Freitagabend?«
    »Ja. Wozu all diese Fragen, Officer?«
    »Berufskrankheit. Da kommt meine FBI -Vergangenheit durch.«
    Es gelang ihr mit Mühe, ein entsetztes Aufkeuchen zu unterdrücken. » FBI ?«
    Er nickte bedächtig und musterte aufmerksam, wie sie reagierte. Zu aufmerksam.
    »Ich wusste nicht, dass du mal beim FBI warst.«
    »Das war, bevor ich zu Bullet Catcher kam, das ist die Firma, für die ich jetzt arbeite. Ja, ich war mal FBI -Agent.«
    Sie nahm einen Schluck von ihrem Wein, bekam ihn jedoch kaum hinunter. »Tja, du darfst dich gerne nach Hinweisen umsehen. Ich bin aber ziemlich sicher, dass es kein gezielter Einbruch war.«
    Ob ein FBI -Beamter – ein ehemaliger FBI -Beamter – sie mit dem Jimenez-Fall in Zusammenhang bringen konnte? War sie polizeibekannt? Es war nie jemand gekommen, keiner hatte je Fragen gestellt, nachdem sie diesem Leben entkommen war, doch ihre Vergangenheit hatte immer wie ein Damoklesschwert über ihr geschwebt.
    Als FBI -Agent würde er sie dafür verachten. Sie verachtete sich selbst dafür. Vielleicht wusste er schon längst Bescheid.
    Sie straffte den Rücken. »Wie lange warst du denn beim FBI ?« Sie bemühte sich nach Kräften, ganz beiläufig zu klingen, interessiert, aber unbeteiligt.
    Er fixierte sie wieder mit einem Blick aus diesen grünen Augen, unverwandt und vielsagend. »Ziemlich lange.«
    Oh Gott. Er wusste genau, wer sie war. Und falls er es jetzt noch nicht wusste, würde er es bald wissen. Er würde ihren Hintergrund überprüfen, und in irgendeinem FBI -Computer würde ihr Name garantiert auftauchen.
    Nicht Smith allerdings, sondern Varcek. Aber das spielte auch keine Rolle; es war nur eine Frage der Zeit, bis sie aufflog. Damit war der Abend offiziell beendet.
    Sie stand auf. »Weißt du, es ist schon spät, und ich muss morgen lange arbeiten. Ich gehe jetzt besser zu Bett.«
    Er rührte sich nicht. »Warum?«
    Warum? Warum nur hatte sie sich als junges Ding mit dem Sohn eines Drogenkönigs eingelassen und mit einem FBI -Beamten im Undercover-Einsatz herumgemacht? Warum war sie, schwanger von dem Mistkerl, geflohen, ohne je zurückzublicken? Warum hatte sie eine neue Identität angenommen? »Warum was?« Ihre Stimme brach.
    »Warum möchtest du, dass ich gehe?«
    Sie atmete hörbar aus und brachte ein unsicheres Lächeln zustande. »Weil, wie du dich vielleicht erinnern kannst, ich dir überhaupt nicht widerstehen kann. Wer weiß, ob mein Sohn wirklich schläft; aber wenn du noch eine Sekunde länger hier bleibst, falle ich über dich her und vernasch dich auf der Stelle. Deshalb. Und vielen Dank fürs Abendessen. Ich hatte großen Spaß.«
    Er griff nach ihrer Hand und versuchte, sie wieder auf das Sofa zu ziehen. »Wir können uns doch auch nur unterhalten.«
    Sie lachte trocken. »Klar, das am Strand war eine ziemlich anregende Unterhaltung.«
    »Nein, ich mein’s ernst. Ich muss … dir etwas sagen, Maggie.«
    Das glaub ich gern
. »Ich heiße Lena. Maggie bin ich schon lange nicht mehr. Diese Person ist … tot. Verstanden?« Sie bekräftigte ihre Worte mit einem Blick, der ganz klar sagte, dass sie nicht reden und kein Geständnis ablegen würde. Kein FBI -Agent sollte in ihrer Vergangenheit rühren, um ihren

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