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Dan

Dan

Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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dem Weg gegangen, mit einer Frau, die er seit langem gut kannte und für die er tatsächlich so etwas wie Liebe empfand? Wieso um alles in der Welt sollte er sich jetzt mit einer einlassen, die ihm praktisch fremd war?
    Und – vor allem – wie würde sich Maggie dabei fühlen? Mit Sicherheit war ihr vollkommen klar, was damals in Miami passiert war, und sie wusste, dass er sie hintergangen und benutzt hatte, um diesen Verbrecherring hochgehen zu lassen. Die Chancen, dass sie sich über Michael Scotts Wiederbelebung freuen würde, gingen gegen null. Wahrscheinlicher war, dass sie ihm ihre kleine .22er zwischen die Augen hielt. Oder zwischen die Beine.
    Noch hatte sie die Zusammenhänge nicht erkannt. Aber es war nur eine Frage der Zeit, bis sie die Ähnlichkeit zwischen Quinn und ihm entdeckte.
    Aber im Grunde spielte es keine Rolle, ob sie es selbst herausfand oder nicht. Er musste ihr die Wahrheit sagen.
    Andernfalls müsste er mit dem Wissen leben, dass er einen Sohn hatte, der nichts von ihm ahnte. Ganz abgesehen von seiner Verantwortung, sie finanziell zu unterstützen. Maggie hatte es offensichtlich schwer, und er könnte ihr mit Leichtigkeit unter die Arme greifen.
    Aber wäre das wirklich der richtige Ansatz?
    Eines stand fest: Maggie hatte es verdient, die Wahrheit zu erfahren. Das war er ihr schuldig. Was auch immer sie dann mit diesem Wissen anfing, musste er respektieren. Wenn sie entschied, ihrem Sohn nichts davon zu sagen, musste er damit leben. Er würde sie trotzdem finanziell unterstützen, auch wenn Quinn nicht wusste, wer er war.
    Er wartete ab, bis er sicher sein konnte, dass sie schon in der Kneipe war, ohne dass allzu viele Gäste da waren. Als er seinen Mietwagen vor der Bar parkte, war die Sonne fast schon untergegangen. Bei ihr zu Hause wollte er es ihr nicht sagen, nicht solange Quinn in der Nähe war, und während sie hinter der Theke stand oder Tische wischte, ebenso wenig. Am liebsten würde er sie zu einem weiteren Mitternachtsrendezvous überreden.
    Kaum aus dem Auto ausgestiegen, hörte er hinter sich lautes Bellen, und als er herumfuhr, sah er Goose und dieselben grünen Augen, die ihm seit zwei Tagen nicht mehr aus dem Sinn gingen. Von der Heldenverehrung, die er an jenem Abend genossen hatte, war allerdings nichts mehr spüren. Quinn riss den Hund zurück und bedachte ihn mit einem Ausdruck verächtlichen Misstrauens auf seinem Teenagergesicht.
    »Hey, Quinn.«
    »Was machst du hier?«, fragte Quinn, während der große Australische Schäferhund das Tauziehen für sich entschied und an Boden gewann. Die Flipflops des Jungen klatschten auf das Pflaster, während er sich von Goose voranziehen ließ; der buschige Schwanz des Hundes wedelte hin und her, und er ließ laut hechelnd seine enorme Zunge wippen.
    Dan trat den beiden entgegen und kniete sich hin, um den Hund am Hals zu kraulen. »Ich wollte deine Mom besuchen.«
    »Sie will dich nicht sehen.« Er ließ die Leine schnalzen, als wollte er sagen:
Fass meinen Hund nicht an
.
    Langsam stand Dan auf. »Warum?«
    »Was weiß ich.« Der Junge fuhr sich mit der Hand durchs Haar, und die Geste war Dan so vertraut, dass er fast lachen musste. Er wusste jetzt schon, wie Quinn sich in ein paar Jahren seine Bartstoppeln reiben würde.
    Und, verdammt noch mal, er wäre gerne dabei, um das mitzuerleben.
    »Hat sie es dir nicht gesagt?«, drängte Dan.
    Quinn zog den Hund etwas zurück. »Ich habe keine Ahnung. Geht mich auch überhaupt nichts an, und oft versteh ich sie auch einfach nicht, aber irgendwas, was du an dem Abend gesagt oder gemacht hast …«
    »Ich hab überhaupt nichts gemacht«, sagte Dan leise. »Was ist passiert?«
    »Sie hat die ganze Nacht geweint. Ich hasse das.«
    Ebenso wie Dan. »Dann sollte ich wirklich besser mit ihr reden.«
    »Nein, du solltest sie wirklich besser in Ruhe lassen.« Quinns Blick wanderte für einen Augenblick zum Wagen, und ein Ausdruck des Bedauerns legte sich auf sein Gesicht. »Lass uns einfach in Ruhe.«
    Er zerrte wieder an der Leine und ging los.
    »Wohin willst du?«, fragte Dan ohne nachzudenken.
    Verdammt. Schon machte er sich Gedanken.
    »Geht dich einen Dreck an.« Trotz der harten Worte, oder vielleicht gerade deswegen, wirkte der Junge plötzlich klein und verletzlich.
    »Quinn, bitte sprich nicht so.«
    Der Junge zuckte. »Du hast mir gar nichts zu sagen.«
    Und da, mein Sohn, irrst du dich gewaltig
. Der Satz lag Dan auf der Zunge, doch er sagte nichts, als Quinn davontrabte,

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