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Dan

Dan

Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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umgelagert. Natürlich könnte man meinen, dass so ein kleiner Zettel in einen Umschlag passt und folglich bei den Schriftstücken aufbewahrt werden könnte – die hier verblieben sind. Vielleicht ist er aber doch nach Washington gegangen, ich werde das für dich recherchieren.«
    Thomas Vincenze klopfte an die offene Tür und klappte mit der anderen Hand sein Mobiltelefon zu. »Kommen Sie, Dan.«
    Dan folgte Vincenze, und als Maggie einen Moment lang zögerte, fing sie von Joel einen plötzlich bösen und anklagenden Blick auf.
    »Was für ein Zufall, dass das Ding ausgerechnet jetzt verschwunden ist, kurz nachdem Ramon aus der Haft entlassen wurde und Sie wieder auf der Bildfläche erscheinen. Finden Sie nicht?«
    Was er da sagte und der Tonfall, in dem er es sagte, jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken. »Wie bitte?«
    »Das ist immer noch mein Fall, Ms Smith. Nicht …« Er nickte Richtung Tür. »Seiner.« Er trat einen Schritt näher. »Ich weiß, Sie haben mich nicht darum gebeten, aber ich will Ihnen trotzdem einen guten Rat geben.«
    »Danke, kein Bedarf.«
    Er beugte sich näher, um ihr ins Ohr zu flüstern. »Wenn Sie glauben, dass Sie diesem Mann trauen können, dann haben Sie offenbar kein sonderlich gutes Gedächtnis.«
    »Was war mit ihm?«, erkundigte sich Dan, als sie wieder in sein Auto stiegen. »Du siehst nicht gerade glücklich aus.«
    »Du auch nicht.«
    »Bin ich auch nicht. Ein entscheidendes Beweismittel ist verschollen.« Er ließ den Wagen an, fuhr aber nicht los. »Was hat er gesagt, dass du so außer dir bist?«
    Wirkte sie, als wäre sie außer sich? Sie dachte, sie hätte sich voll im Griff. »Er hat genau das gesagt, was ich erwartet habe, wenn auch zwischen den Zeilen. Erzähl mir von dem Vermerk.«
    »Du willst nicht drüber reden, was?«
    »Ehrlich gesagt, nein. Fahr los.«
    Statt Gas zu geben, zog er sein Handy heraus und drückte ein paar Tasten. »Hier, das stand im Verwahrbuch, aber das ist natürlich nicht so verlässlich wie das Beweisstück selbst: ›So mancher Sieg erweist sich bei genauer Betrachtung als versteckte Niederlage.‹ Auf der Rückseite stehen wieder vier Ziffern: fünf, neun, zwei, fünf.«
    »Was können wir damit anfangen?«
    »Wir können Worte und Zahlenkombinationen durch eine Dechiffrier-Software laufen lassen, die Daten auf Hinweise untersuchen und mit Hilfe von GPS Möglichkeiten durchspielen, ob es sich um eine Adresse handelt. Da wir jetzt zwei Zettel haben, haben wir doppelt so viele Möglichkeiten wie beim ersten Mal, wenn meine Theorie stimmt.«
    »Wir wissen nicht einmal, ob mein Keks ein ganz normaler, harmloser war. Vielleicht war die Botschaft in dem, den Lourdes behalten hat.«
    »Oder sonst irgendjemand, der an dem Tag im Haus war. Doch alle anderen wurden an dem Abend verhaftet und durchsucht.« Er lenkte den Wagen vom Parkplatz.
    »Lourdes nicht.«
    Er nickte. »Wir sollten ihr einen Besuch abstatten. Aber vorher will ich noch woanders vorbeifahren.« Er bog in die Straße ein und steuerte die Auffahrt zum Expressway an. »Die Hausdurchsuchung damals war umfassend, ich erwarte nicht, dass wir etwas Neues finden. Aber ich finde es doch sehr interessant, dass das Haus immer noch dem Jimenez-Clan gehört.«
    Na super. Nie wieder hatte sie dorthin zurückgewollt.
    Er setzte den Blinker und reihte sich in den Verkehr auf der Stadtautobahn ein. »Das macht dir hoffentlich nichts aus, oder?«
    »Natürlich nicht.«
    »Was hat Joel gesagt, das dich so getroffen hat? Willst du es mir nicht erzählen?«
    »Er hat angedeutet, dass ich etwas mit dem Verschwinden des Zettels zu tun haben könnte, und es passt ihm nicht, dass du in seinem Revier wilderst.«
    »Er hat mich nie gemocht. Er ist zuverlässig und loyal, FBI -Beamter durch und durch, aber zugleich extrem ehrgeizig und von Neid getrieben. Lass dich nicht von ihm provozieren.«
    Sie nickte und sah aus dem Fenster auf den Verkehr. So einfach war das nicht. »Er hat außerdem gesagt, du und deine Chefin, ihr wärt zusammen.«
    »Dann darfst du dir
wirklich
nichts von dem zu Herzen nehmen, was er sagt.«
    Er lenkte den Porsche auf die linke Nachbarspur und gab Gas, schlängelte sich durch den Verkehr, als wären sie auf der Rennbahn. Sie wichen einem Lkw aus und schossen zwischen einem Van und einem SUV hindurch. Auch wenn er kein weiteres Wort sagte, entging Maggie nicht seine heftige Reaktion. Sie selbst blieb ebenfalls stumm, bis sie Coral Gables erreichten.
    Mit jedem Kilometer

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