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Dan

Dan

Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Con öffnete lautlos die Badtür und drückte sich flach gegen die Wand. Wenn jemand hereinkam, könnte er ihn sofort überwältigen.
    Der Unbekannte wusste genau, wohin er gehen musste. Das Geräusch der Schritte verriet Con, dass der Fremde zur Bar ging, gleich darauf ertönte das kaum hörbare Quietschen der Schranktür, gefolgt von der kleinen Piep-Melodie des Codes. Als Nächstes klickte die Schublade, zwei Schritte zum Schreibtisch, das Rutschen.
    Eine Pause, ein Fluch, dann ein lautes Krachen. Holz splitterte, Glas zersprang, mehrere Sekunden lang wütendes Atmen.
    »Diese verdammte Schlampe!«
    Erneut krachten Holz und Glas, Schritte, die Tür, dann herrschte wieder Stille.
    Con wartete, bis er das leise Klingeln des Aufzuges hörte, und schob dann vorsichtig die Badtür auf. Alles, was auf dem Schreibtisch gelegen hatte, war demoliert, der Stuhl war gebrochen, und die Kristalllampe lag in Scherben am Boden. Der Inhalt der Schublade war auf dem Boden verstreut. Con hob das Kettchen mit dem Kreuz auf, steckte es in die Hosentasche und betrachtete das Durcheinander.
    Wer immer hier gewesen war, hatte seinen perfekten Einbruch ruiniert.
    Außerdem musste er Dan Gallagher jetzt glaubhaft versichern, dass er nichts damit zu tun hatte.
    Verdammt. Vielleicht sollte er doch bei dem bleiben, was er am besten konnte. Stehlen.
    Doch nein, er hatte einen besseren Plan. Und ganz gleich, wie schlimm es hier aussah, er hatte sein Ticket in der Tasche.
    »Sie ist richtig gut am Steuer.« Dan überprüfte das Magazin seiner Glock und stieß es dann mit dem Handrücken zurück in die Waffe. »Sie soll uns hinbringen und im Boot warten, während wir uns den Schuppen ansehen. Alles andere wäre Unsinn.«
    Max, der auf der Armlehne des Sofas saß, sah nicht überzeugt aus.
    »Glaub mir, Maggie ist ein Naturtalent, und sie kennt die Gewässer hier wesentlich besser als wir beide«, fuhr Dan fort. »Was auch immer in dem Schuppen war – es waren zwei Männer nötig, um es zu transportieren; und der Wasserweg ist definitiv die sicherste Art und Weise, um dorthin zu gelangen, zumal wenn jemand im Haus ist.«
    Max griff wortkarg wie immer zu einem schwarzen Kapuzen-Sweatshirt und stopfte es in die Sporttasche, die sie mit aufs Boot nehmen würden.
    Nach dem Abendessen besprachen sie mehrere alternative Vorgehensweisen und einigten sich darauf, dass sie in dieser Nacht nur herausfinden wollten, was in diesem Schuppen zwischengelagert wurde. Anschließend würden sie entscheiden, ob sie die Drogenfahndung, das FBI oder weitere Bullet Catcher auf den Plan rufen würden. Dan wollte auf jeden Fall genügend Beweise zusammentragen, um El Viejo, Ramon und alle anderen, die sonst noch beteiligt waren, wieder vor Gericht zu bringen. Wenn die Verbrecher für weitere vierzehn Jahre zurück in den Knast gingen, umso besser – vor allem, wenn der vierte Zettel nicht auftauchte.
    Von Xenakis hatten sie den ganzen Tag noch nichts gehört. Kein Wunder.
    »Man bringt seinen Klienten nicht in Gefahr«, sagte Max. »Das ist einer unserer Leitsätze, Bruder.«
    »›Man setzt seine Leute nach ihren Fähigkeiten ein‹, ist auch ein Leitsatz. Maggie ist zufällig diejenige im Team, die am besten ein Boot steuern kann. Außerdem steht sie nicht nur unter meinem Schutz, sie ist auch viel tiefer in die ganze Sache verstrickt als ich, und sie arbeitet mit mir auf Augenhöhe, nicht unter mir.«
    Max grinste. »Dass sie gerade nicht unter dir arbeitet, erklärt deine miese Laune.«
    Dan ignorierte ihn.
    Max nahm seine Ruger aus dem Halfter. »Weißt du, das genau ist dein Problem.«
    Dan gefiel die Wendung dieses Gespräches gar nicht. »Was denn?«
    »Sex.«
    Er schnaubte. »Das ist nun wirklich keines meiner Probleme.«
    »Eben. Sex war immer dein Lieblingssport, und da bist du der beste Spieler auf dem Feld.«
    »Verschon mich bitte mit deinen albernen Vergleichen und schieb sie dir in deinen Ex-Footballer-Hintern. Hast du vielleicht je eine Gelegenheit ausgelassen, bevor du mit Cori zusammen warst?«
    »Daran hat sich nichts geändert. Aber nur noch mit der Frau, die ich geheiratet habe.«
    »Würdest du bitte in deinen normalen Zustand verfallen, und höchstens was Einsilbiges murmeln, wenn dich jemand zum Sprechen nötigt?«
    »Ich mein’s ernst.«
    »Das ist bei dir immer so.« Dan nahm sein schwarzes Sweatshirt und streifte es über.
    »Was ist bei ihm immer so?« Maggie stand in der Tür, in dunklen Jeans, einem schwarzen Langarm-Shirt und schwarzen

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