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Dan

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Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Booten, ein leicht zu manövrierendes, offenes Sportfischerboot –, machte Maggie sich mit den Instrumenten vertraut und ermittelte mit Hilfe des Kartenplotters und ein paar Informationen von Max die kürzeste Strecke zum Festland. Dann legten sie ab und steuerten über die Bucht auf das Kanal-Labyrinth von Coral Gables und seine Luxusvillen zu, von denen eine ein ehemaliger Drogenumschlagplatz war.
    Max stellte sich an den Bug und spähte in die Dunkelheit. Maggie hielt selbstbewusst das Steuer und ließ ihren Blick zwischen ihrem Navigationsdisplay und den reflektierenden Seezeichen hin und her wandern, die sich vom nachtschwarzen Wasser der Bucht abhoben.
    Dan schlang seine Arme von hinten um ihre Mitte; trotz der halbhohen Sitzbank, die zwischen ihnen war, konnte er seine Brust ganz eng an ihren Rücken zu schmiegen. Sie sah ihn über die Schulter an.
    »Du bist wirklich eine geborene Seefahrerin«, murmelte er ihr ins Ohr.
    »Ich mag Wasser. Dass ich Smittys Boot verkaufen musste, war für mich ebenso schlimm wie für Quinn.«
    »Ich habe ein Sportboot«, erklärte er.
    »In New York City?«
    »In Upstate New York. Ein restauriertes Chris Craft Cobra, das im Lake George liegt.«
    Sie riss die Augen auf. »Wie nett.«
    »Ja. Vielleicht möchtest du ja mal hochkommen.«
    »Mit Quinn?«
    »Natürlich mit Quinn.«
    Sie wandte sich wieder nach vorn, und ihr Körper spannte sich leicht an, als sie durch eine kleine Welle brachen. Er fasste sie fester um ihre schmale Taille. Ihr Kopf schmiegte sich in seine Halsbeuge.
    »Vielleicht könnte Quinn dich auch allein besuchen.«
    »Ich fände es besser, wenn du mitkommst.«
    »Warum?«
    Er legte seinen Mund auf ihr Ohr, und ihr Haar streichelte sein Gesicht. »Wenn du das fragen musst, habe ich irgendetwas falsch gemacht.«
    »Oh, du machst gar nichts falsch.« Sie drehte den Kopf zu ihm, doch als er sie küsste, erwischte sie eine hohe Welle, und sie wurden auseinandergerissen.
    Max blickte herüber und deutete auf die Einfahrtszeichen zu den Kanälen. »Wir nehmen diesen Eingang und arbeiten uns dann nach Coral Gables durch.«
    Sobald sie in das Kanalsystem eingefahren waren, drosselte Maggie das Tempo auf die für Uferzonen zugelassene Höchstgeschwindigkeit. Mit minimaler Beleuchtung kurvte sie durch die Kanäle von Coral Gables, die mehr an Venedig erinnerten als an eine amerikanische Metropole. Fast jedes Haus hatte einen eigenen Steg, viele davon waren überdacht, und fast überall lagen eindrucksvolle Minijachten, Segelboote und Kabinenkreuzer vertäut.
    Als sie den Kanal erreichten, der zu Viejos Haus führte, drosselte Maggie abermals die Geschwindigkeit.
    Dan griff in seine Tasche und zog das Headset heraus, das sie für sie mitgenommen hatten. »Hier, Maggie.« Er steckte ihr den Stöpsel ins Ohr und bog das kleine Mikrofon in Richtung ihres Mundes. »So kannst du mich immer hören.« Ebenso wie er jeden ihrer Atemzüge hören würde.
    »Hier«, sagte er und tippte an die drei Silberreife, die sie am Arm trug. »Hiervon abgesehen, siehst du aus wie ein Bullet Catcher. Lass uns den Plan noch mal durchgehen. Du und Max, ihr wartet am Steg, während ich nach oben gehe und das Haus überprüfe, um zu sehen, ob wir in den Schuppen können. Sollte sich auf dem Wasser jemand nähern, fährst du weg, Maggie, und drehst ein paar Runden, bis niemand mehr da ist.«
    »Dann ist dein Rückweg abgeschnitten.«
    »Das macht nichts. Ich bin bewaffnet. Sobald ich weiß, ob die Luft rein ist, rufe ich Max, und wir machen uns an die Arbeit.«
    »Und wenn jemand da ist?«
    »Müssen wir die Aktion abblasen.« Er blickte Max an. Sie hatten alles vorher durchgesprochen. »Und noch mal neu überdenken.«
    »Und wenn am Steg jemand ist?«, fragte sie.
    »Dann fahren wir weiter.« In diesem Fall würden er und Max später mit dem Auto zurückkommen.
    Während sie sich dem Haus näherten, trat er auf die Steuerbordseite. Sie kamen an einem Flammenbaum vorbei, der die Grenze des Anwesens markierte, und einer langen Reihe von Königinpalmen.
    »Bei Viejo sieht es stockfinster aus«, sagte Maggie, die zum Haus hoch spähte.
    Doch der Anschein konnte trügen. Als sie den nicht überdachten Steg erreichten, wo beim letzten Mal das Schmugglerboot festgemacht gewesen war, legte Maggie mit einem eleganten Schwenk an. Ehe Dan ausstieg, zog er sie mit dem Rücken noch einmal an seine Brust, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern, ganz direkt, ohne Headset.
    »Pass auf dich auf. Und folge den

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