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Danach

Danach

Titel: Danach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Koethi Zan
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Blick auf den Schlamm, der an ihren schwarzen Converse-Turnschuhen klebte.
    »Klar«, antwortete ich, obwohl ich mich noch gut an Helen Watsons unfreundlichen Empfang bei meinem letzten Besuch erinnern konnte. »Ich glaube nicht, dass eine Kirche jemanden vom Gottesdienst ausschließen darf. Wenn ich richtig informiert bin, ist das sogar gesetzlich geregelt. Wir setzen uns einfach ganz nach hinten.«
    Als wir die riesige Holztür der Kirche aufmachten, wurden wir von getragener Orgelmusik empfangen. Langsam und gemessen gingen wir durch den Vorraum ins Kirchenschiff, wo sich anständige Familien auf den Bänken drängten und aufmerksam lauschten.
    Nachdem das letzte Lied verklungen war, erfolgte der Segen des Pastors, und dann schlenderten die Gottesdienstbesucher lächelnd aus der Kirche und begrüßten Freunde, Nachbarn und sogar uns mit einem freundlichen Nicken. Mir fiel auf, wie viel Wohlbefinden sie ausstrahlten und welches aufrichtige Gemeinschaftsgefühl die Menschen hier verband.
    Ich hob den Blick zu den hohen Fenstern der Kirche und bewunderte die langen Lichtstrahlen, die von draußen hereinfielen und Glückseligkeit zu verbreiten schienen. Helen Watsons Begrüßung würde sicher nicht ganz so herzerwärmend und einladend ausfallen.
    Endlich war die Kirche leer, bis auf den Pastor, der am Altar gerade das Messbuch wegräumte. Wir näherten uns ihm mit Beklemmung, weil uns die Unangemessenheit unserer Kleidung nur allzu bewusst war. Als er uns sah, hielt er mitten in der Bewegung inne und musterte uns eingehend.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte er dann. Mir fiel auf, dass er wenig begeistert klang.
    »Wir sind auf der Suche nach Helen Watson. Ist sie irgendwo in der Nähe?«
    »Ja, natürlich«, antwortete er, offenbar erleichtert, dass er uns so leicht wieder loswurde. »Sie richtet das Kaffeetrinken drüben im Aufenthaltsraum aus. Einfach dort durch die Tür.«
    Wir folgten seiner Beschreibung und fanden uns im Durchgang zu einem überfüllten Zimmer wieder. Helen Watson stand an der Tür und begrüßte jede Familie einzeln beim Eintreten. Nachdem das letzte Gemeindemitglied an ihr vorüber war, gingen wir auf sie zu. Als sie mich sah, runzelte sie die Stirn und schloss dann schnell und leise die Tür zum Aufenthaltsraum hinter sich, bevor sie uns bedeutete, ihr den Gang entlang zu folgen.
    Sie führte uns in eine kleine Seitenkapelle, die offenbar für stille Gebete und innere Einkehr gedacht war. Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, wartete sie mit verschränkten Armen ab, bis wir uns gesetzt hatten.
    Dann fing sie langsam und mit wohlüberlegten Worten an zu sprechen: »Ich weiß nicht, wer Sie wirklich sind und warum Sie schon wieder in meine Kirche kommen. Wie ich bereits beim letzten Mal gesagt habe, kann ich Ihnen leider nicht dabei helfen, diese Sylvia Dunham zu finden. Ich kenne sie nicht, bin ihr nie begegnet. Deshalb habe ich auch nichts über sie zu sagen. Wenn Sie trotzdem unbedingt mit mir sprechen wollen, würde ich es begrüßen, wenn wir einen Termin vereinbaren. Und zwar an einem anderen Tag.« Sie warf einen Blick auf das Kreuz an der Wand. »Und an einem anderen Ort.«
    »Mrs Watson, es tut mir aufrichtig leid, dass wir Sie hier belästigen, aber es ist dringend. Außerdem hatten wir keine andere Adresse von Ihnen«, erklärte ich.
    Schweigend wartete sie, bis ich fortfuhr.
    »Sie werden schon sehr bald in der Zeitung lesen, dass Noah Philben vom FBI gesucht wird«, kam ich sofort zum Punkt.
    Hinter ihrem eisigen Auftreten schien für einen kurzen Moment Entsetzen aufzuflackern, bevor sie sich wieder unter Kontrolle hatte.
    »Und was hat das mit mir zu tun?«
    »Nichts. Es könnte allerdings sein, dass Ihr Name irgendwann zur Sprache kommt, wenn die Polizei erfährt, dass Sie früher mit ihm zu tun hatten.« Sie hob die Augenbrauen und gab nichts von dem preis, was in ihr vorging. Ich setzte meine Ausführungen fort: »Während wir hier miteinander reden, durchsucht die Polizei sein Grundstück.« Helen Watsons Schultern sackten kaum merklich nach unten, und mir entging nicht, dass sie kurz und heftig nach Luft schnappte. Sosehr sie es auch zu verbergen versuchte, die Neuigkeit von der Razzia setzte ihr sichtlich zu. Auch Tracy hatte es bemerkt.
    »Es freut Sie doch sicher, das zu hören«, sagte sie.
    Helen Watson zögerte, bevor sie antwortete: »Ja, das freut mich tatsächlich. Ich … ich hatte noch nie ein gutes Gefühl bei dieser … dieser Gemeinde.«
    »Weshalb?«,

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