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Dance of Shadows

Dance of Shadows

Titel: Dance of Shadows Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yelena Black
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bronzenen Spitzenschuh-Trophäe, die Akten wieder im Schrank verstaut, das kreative Chaos in den Unterlagen auf Josefs Schreibtisch wiederhergestellt. Nur ein weiteres Stück von dem klebrigen Kolophonium steckte sie sich noch ein. Es fühlte sich warm an in ihrer Hand, wie schmelzendes Karamell.
    Sie hob ein heruntergefallenes Stück Papier unter Josefs Schreibtisch auf und wickelte das Kolophonium wie ein Stück Seife darin ein, dann folgte sie Steffie zur Tür. Als sie sich vergewissert hatten, dass die Luft auf dem Korridor rein war, schlüpften sie blitzschnell hinaus.
    Eine Klasse kam gerade aus einem der Übungsräume. Vanessa undSteffie mischten sich unter die herausströmenden Schüler, die verschwitzt von einer anstrengenden Trainingsstunde kamen, und bald gingen sie in der Menge auf. Steffie hielt sich dicht neben Vanessa und versuchte nicht aufzufallen. »In meinem Zimmer habe ich Streichhölzer«, murmelte sie. Die lauten Gespräche ringsherum verschluckten ihre Stimme, und hinter ihnen lachte eine Gruppe Mädchen ausgelassen.
    »Ich komme gleich zu dir«, erwiderte Vanessa leise. »Aber zuerst gehe ich noch in den Speisesaal.«
    Steffie sah sie fragend an.
    »Ich hol den Feuerlöscher, der neben dem Buffet steht«, erklärte Vanessa. »Wenn wir dein Zimmer in Brand setzen, dann kommen sie uns nämlich ganz bestimmt auf die Schliche.«
    »Gute Idee«, lobte Steffie. Vanessa sah, wie sich das alte Buch durch Steffies Tasche hindurch abzeichnete.
    »Bis gleich«, sagte Vanessa.
    »Bis gleich.«
    Während die anderen Ballettschüler sich allmählich zerstreuten und ihr Lachen in der frühen Dunkelheit des Novembers verebbte, stahl sich Vanessa den leeren Korridor hinunter. Doch als sie um eine Ecke bog, stieß sie frontal mit jemandem zusammen.
    »Kannst du nicht aufpassen!«, rief sie ärgerlich, doch dann spürte sie, dass sich eine Hand um ihre schloss.
    Justin zog sie zu sich heran und drückte sie an seine Brust. Hastig versuchte sie, das Kolophonium zu verstecken, das in ihrer Hand inzwischen weich geworden war und schon aus dem Einwickelpapier hervorquoll.
    Justin entdeckte die bernsteinfarbenen Harzspuren an ihren Fingern, und seine dunklen Augen blitzten auf, als ihm klar wurde, woher sie stammten. Seine Nasenflügel blähten sich leicht, als er den bitteren Rauchgeruch wahrnahm. Vanessa versuchte, sich aus seinemGriff zu befreien, aber seine Hände waren sehr kräftig. Das wusste sie vom Tanzen mit ihm.
    Mit einer blitzschnellen Handbewegung entrang er ihr den Kolophoniumblock.
    »Dacht ich’s mir doch, dass ich da drin jemanden gehört habe«, sagte er. Wie Vanessa und Steffie war auch er ganz in Schwarz gekleidet. »Aber ich bin auch ziemlich erleichtert. Ich dachte schon, es sei jemand   … anderes. Eigentlich passt mir das so ganz gut.«
    »Lass mich los«, fauchte Vanessa und blickte wütend zu ihm auf.
    »Nein«, flüsterte ihr Justin ins Ohr, und sein Haar kitzelte sie am Hals. »Ich muss dir endlich sagen, was hier vorgeht.«
    Vanessa begann laut zu rufen: »Wenn du mich nicht sofort   … «, aber Justin presste ihr die Hand auf den Mund. Sie blickte sich verzweifelt um, in der Hoffnung, dass jemand sie sah, doch der Korridor war leer und die Türen zu den Übungsräumen geschlossen. Sie zwang sich, ganz ruhig zu bleiben. Wie hatte sie nur jemals glauben können, Justin versuche, ihr zu helfen? Wie hatte sie bloß so dumm sein können?
    Justin verstärkte seinen Griff auf ihrem Mund, und sie schmeckte die salzige Haut seiner Handfläche. »Tut mir leid, dass ich dich so hart anpacken muss. Du lässt mir jedoch keine andere Wahl. Es ist mir gleich, ob du mir glaubst oder nicht, aber diesmal musst du mir zuhören.«
    Er zog sie den Korridor hinunter in eine der Umkleiden und machte die Tür hinter ihnen zu. Sobald sie drin waren, nahm er seine Hand von ihrem Mund.
    »Hast du sie nicht mehr alle?«, schrie ihn Vanessa an. »Was willst du von mir?«
    Justin schaltete das Licht an, und im schwachen Schein einer einzelnen Glühbirne stellte er sich vor die Tür und versperrte ihr den Fluchtweg.
    »Lass mich sofort raus!«, rief sie wütend. »Lass mich raus, oder ich schreie das ganze Haus zusammen!«
    Justin ignorierte ihren Protest. »Josef probt mit dir einen geheimen Tanz für ein okkultes Ritual. Es geht ihm gar nicht um den
Feuervogel
, das ist alles nur Tarnung.«
    Vanessa sah ihn entgeistert an. »Was?«
    »Diese Aufführung des
Feuervogels
ist nichts weiter als ein Vorwand für

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