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Dance of Shadows

Dance of Shadows

Titel: Dance of Shadows Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yelena Black
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entsprach. Tief in ihrem Inneren hatte sie immer die Gewissheit gehabt, dass Margaret am Leben war und dass sie ihre Schwester finden könnte, wenn sie sich nur genügend darum bemühte. Nun gab Hilda ihr diese Chance.
    »Ich kann dich zu ihr bringen.«
    Hildas Umrisse verwischten sich, als Vanessa die Tränen in ihren Augen wegblinzelte. Als sie zu ihren Freunden am Rand des Raums hinüberblickte, sah sie, dass Steffies Augen sich verengten.
Nein!
, schienen sie ihr zuzurufen. Neben ihr wanden sich TJ und Blaine in ihren Fesseln auf dem Boden.
    Vanessa starrte auf die Figuren an der Wand. Sie waren still und reglos, nichts als Farbe, aber Vanessa wusste, dass die Mädchen dort waren. Sie erinnerte sich an ihren Singsang und wiederholte im Geiste ihre Worte, während sie in die Mitte des Raums zurücktrat. Da hörte sie auf einmal den Aufschrei einer weiteren Stimme.
    »Nein, tu es nicht!« Anna löste sich aus dem Kreis der Tänzerinnen und taumelte auf sie zu.
    Hilda hielt sie mit ihren stämmigen Armen zurück. »Ich weiß nicht, wie du dich losreißen konntest, aber wenn dir dein Leben lieb ist, dann geh zurück auf deinen Platz.«
    »Der Dämon wird dich zu einem Häufchen Asche verbrennen. So hat er auch Chloë getötet!«, schrie Anna verzweifelt.
    Vanessa folgte ihrem Blick zu der schwarzen Brandstelle mitten im Raum. Hier hatte Anna an Halloween das Bouquet mit weißen Rosen abgelegt.
    Hilda wandte sich nun direkt an Vanessa. »Du bist nicht Chloë. Der Dämon hat sie verschlungen, ja, aber das hätte nicht passierenmüssen. Wenn sie gut genug getanzt hätte, wenn sie den Tanz gefühlt und die Beschwörung tief in ihrem Inneren gewollt hätte, dann wäre alles anders gekommen. Der Dämon
muss
dich nicht zerstören. Du kannst mit uns kooperieren, und ich werde sicherstellen, dass dir nichts passiert; oder aber du kannst Widerstand leisten, und dann liegt deine Seele in deinen eigenen Händen. Aber wenn du keinen Fehler machst, sollte dir keine Gefahr drohen.«
    Hilda ließ Anna los, und sie trat leise schluchzend zurück.
Warum spielt sie das Spiel mit?
, fragte sich Vanessa, und ihr Blick wanderte von einer der Prinzessinnen zur nächsten. Warum spielten sie alle dieses Spiel mit? Schließlich wirkten sie so, als würden sie gegen ihren Willen festgehalten.
    Hilda bewegte sich vorsichtig auf Vanessa zu. »Alle halten Dämonen für schreckliche Monster, aber das stimmt nicht. Sie sind einfach nur mächtig. Diese Macht lässt sich auch für gute Dinge einsetzen – gesetzt den Fall, die richtige Person beherrscht den Dämon.« Sie senkte ihre Stimme, und die Falten in ihrem Gesicht glätteten sich, bis sie wieder harmlos und freundlich aussah. »Wenn du mir dabei hilfst, dann werde ich alle, die du liebst, beschützen.«
    An ihre Freunde gewandt formte Vanessa mit ihren Lippen lautlos eine Entschuldigung. Sie würde es tun. Es war die einzige Möglichkeit, wie sie sowohl ihre Freunde als auch ihre Schwester retten konnte.
    Steffie war jetzt mucksmäuschenstill. Sie schüttelte nur ganz leicht den Kopf, und ihre Augen sahen Vanessa flehend an.
Tu’s nicht.
    Vanessa wandte den Blick ab. »Ich bin bereit.«
    Über Hildas Gesicht glitt ein Lächeln.
    Vanessa blickte in die Mitte des Raums, wo der Leuchtkegel des Scheinwerfers noch immer auf die Brandstelle auf dem Fußboden fiel. Endlich verstand sie, worum es sich dabei handelte, woher die Brandflecken an den Wänden stammten und warum sie sich von ihnenimmer magisch angezogen gefühlt hatte. In diesen Wänden waren die Tänzerinnen, die verschwunden waren und nach Vollkommenheit strebten.
    Vanessas Blick wanderte zu den Spitzenschuhen im Scheinwerferlicht.
    Sie trat darauf zu und vermied dabei, zu Josefs dunklem Leichnam am Rand des Raums zu blicken. Hilda hob seinen Stock auf und war bereit, den Takt vorzugeben. Es gab keine Musik, sie hatten nachmittags immer ohne geprobt. Nur mit dem arrhythmischen Taktschlag. Das Klacken des Stocks ließ Vanessa zusammenzucken; einen Moment lang dachte sie, Josef sei wieder zum Leben erwacht. Sie verdrängte die Vorstellung, zog die Schuhe an und wickelte die Bänder um ihre Knöchel.
    »Auf eure Positionen!«, rief Hilda streng, aber ihre Stimme hatte einen zufriedenen Unterton.
    Vanessa drehte sich zu Anna und den anderen Prinzessinnen um. Sie standen zusammengedrängt an der gegenüberliegenden Wand, und Anna hielt das Gesicht weinend hinter den Händen verborgen. Das Make-up auf ihrem hübschen Gesicht war verschmiert,

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