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Dancing Jax - 01 - Auftakt

Dancing Jax - 01 - Auftakt

Titel: Dancing Jax - 01 - Auftakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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hergekommen, um dir klarzumachen, dass du mich gefälligst in Frieden lassen sollst! Lass die Spielchen, mich kannst du nicht erpressen. Meinst du, ich hab keine Beziehungen? Ein paar Kumpel von meinem Alten haben schon mal gesessen – ich brauch ihnen nur Bescheid sagen, dann schnappen sie dich. Spielst du nicht gerne Fußball, Blondi? Mit zwei gebrochenen Beinen und zertrümmerten Knien wird das nämlich schwierig. Also lass dich bloß nicht noch mal bei mir blicken, kapiert?« Emma drehte sich um und wollte davonrauschen. Das sollte reichen – eine knappe, aber deutliche Warnung. Auch wenn sie ihm nur zu gerne eine reingehauen hätte, war es besser, Conor mit der Aussicht auf zukünftige, noch viel schlimmere Prügel einzuschüchtern.
    Doch dann blieb sie abrupt stehen. Der Rückweg war ihr versperrt. Mindestens dreißig Leute, die leise aus der Dunkelheit zwischen den Dünen getreten waren, hatten sich dort aufgebaut. Emma wirbelte herum und funkelte Conor böse an.
    »Ich habe auch Beziehungen«, sagte er lächelnd.
    »Was soll das?«, rief sie.
    »Der Hofstaat ist noch unvollständig«, erklärte er. »Uns fehlt die Pikdame. Du hättest heute zur Schule kommen sollen. Wir haben dich vermisst.«
    »Leck mich!«, schnauzte sie ihn an. »Ich hab’s ernst gemeint. Die Typen von meinem Alten knöpfen sich dich vor. Und wenn sie mit dir fertig sind, wirst du nicht mehr so hübsch aussehen. Die Ärzte werden Probleme haben, rauszufinden, welcher der Schlitze in deinem Gesicht dein Mund ist! Schick die Freaks da weg, lasst mich vorbei!«
    Zu ihrem Erstaunen fing Conor an zu singen: »Die Tochter der Pikkönigin, ist in ihren Adern Blut oder Wasser drin? Kabale, Ränkespiele, was für Laster mehr, hat die Frau Mutter beigebracht ihr?«
    Die Gruppe, die Emma die Straße verstellte, stimmte ein und summte die Melodie mit – nicht nur mit ihren Körpern, auch mit ihren Stimmen errichteten sie eine Barrikade. Einige darunter erkannte Emma – es waren Kids aus der Schule –, doch der Rest waren Erwachsene und ihre Gesichter waren völlig ausdruckslos. Nur ihre Augen waren weit aufgerissen und starrten ins Leere. Entsetzt stellte Emma fest, dass auch zwei Lehrer dabei waren, Mrs Early und Miss Smyth. Wie krass konnte es noch werden?
    Die Menschen nahmen sich an den Händen, um jedes denkbare Schlupfloch zu schließen, dann kamen sie auf Emma zu. Doch sie wich nicht von der Stelle.
    »Aus dem Weg!«, brüllte sie. »Na, macht schon – verpisst euch!«
    Conor sang weiter: »Mit fiesen Intrigen die Wahrheit verbiegen! Aus Lügen macht sie eine Kunst! Kein andrer war je so tückisch, versteh – Nur dem eignen Glück gilt ihre Gunst!«
    Die Menschenmenge kam immer näher.
    »Ihr seid ja bekloppt!«, schrie Emma. »Lasst mich durch!«
    Wütend stürmte sie los und stemmte sich gegen den merkwürdigen Mob, um sich einen Durchgang zu erzwingen. Doch sie stießen sie zurück und liefen unbeeindruckt weiter.
    Jetzt ging Emma auf Conor los. Das war nicht mehr lustig! Sie wollte fort von diesen durchgeknallten Typen!
    »Weh dem, der traut der Arglist finstrer Braut! Für sie zählt nur sie ganz allein. Noch jedem hat diese Pikdame Saures gegeben, sie kann einfach nicht anders sein!«
    »Sag den dämlichen Scheißkerlen, dass sie mich gehen lassen sollen!«, warnte Emma ihn. »Sonst gibt es noch Verletzte – und damit meine ich nicht mich.«
    Conor hörte auf zu singen, doch anstatt zu tun, was Emma verlangte, lachte er nur. »Ganz die Pikdame Jill, von Kopf bis Fuß«, sagte er und hielt ihr eine Spielkarte hin, damit sie sie an ihre Jacke stecken konnte. »Komm zu uns nach Mooncaster. Wie soll man sich vergnügen können, ohne deine hinterlistigen Spielchen?«
    Emma blickte sich um. Die Menschenmenge, die noch immer summte, kam stetig näher auf die Mitte des Parkplatzes zu und blockierte ihr diesen Fluchtweg. Sie schaute an Conor vorbei in die andere Richtung – hinter ihm verlief ein Pfad, der die Festung mit dem Strand weiter unten verband.
    »Hier, ein Geschenk für dich!«, rief sie. Ein gut gezielter Tritt ließ den Jungen zu Boden gehen, wo er wimmernd liegen blieb und sich die Weichteile hielt. Johlend vor Schadenfreude rannte Emma zur Küste. Geschah dem Idioten ganz recht!
    Der Mob verfolgte sie, während Emma über die Kiesel davonjagte. Sie würde um das Landguard herumrennen und über die kleine Landzunge zurück zur Stadt laufen. Doch plötzlich kam Emma schlitternd zum Stehen. Vor ihr, längs des breiten,

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