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Dancing Jax - 01 - Auftakt

Dancing Jax - 01 - Auftakt

Titel: Dancing Jax - 01 - Auftakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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Die Polizei war da.
    Kurz darauf rückten die Polizisten auch schon wieder ab – mit einer ausführlichen Aussage, einer Personenbeschreibung von Paul Thornbury und einer Reihe von neueren Fotos. Nachdem erst wenige Stunden vergangen waren, seit der Junge das Haus verlassen hatte, schätzten sie die Lage noch als relativ unbedenklich ein, selbst nachdem sie die Verwüstung im ersten Stock gesehen hatten. Carol wäre um ein Haar der Geduldsfaden gerissen, doch dann versprachen die Polizisten ihr immerhin, dass sie alles in ihrer Macht Stehende tun würden, um Paul zu finden und wohlbehalten zurückzubringen.
    »Das sagen sie doch immer«, murmelte sie, als der Streifenwagen aus der Einfahrt fuhr. »Was, wenn sie ihn nie finden? Was, wenn er für immer weg ist?«
    »So was darfst du gar nicht erst denken«, ermahnte Martin sie. »Du machst dich nur verrückt.«
    Da klingelte Carols Handy. Sofort griff sie danach, doch es war nicht ihr Sohn – am anderen Ende war Ian Meadows.
    »Ich wollte dir nur eben die Testergebnisse mitteilen«, verkündete der Arzt gut gelaunt. »Hallo … Carol?«
    Daran hatte sie schon gar nicht mehr gedacht. »Entschuldige, ja, ich hör zu.«
    »Geht’s dir gut? Du hörst dich furchtbar an.«
    »Paul ist verschwunden, Ian.«
    »Was? Oh, Carol, das tut mir so leid. Habt ihr schon –?«
    »Ja, sie sind gerade wieder weg.«
    »Wenn ich irgendwie helfen kann …«
    »Äh … Danke. Aber, nein, ich glaube nicht, dass du etwas tun kannst.«
    »Na ja, wenn es euch irgendwie weiterhilft, diese Ergebnisse … sind wenigstens eine gute Neuigkeit. Mit Paul ist alles völlig in Ordnung. Und wir haben wirklich alles überprüft.«
    »Auch Drogen?«
    »Keine Spur davon. War alles negativ.«
    »Ganz bestimmt?«
    »Dem Team in unserem Labor entgeht nichts, dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Wenn er irgendetwas Schlimmes in sich gehabt hätte, hätten sie es bei der HPCL gefunden.«
    Carol legte auf und sah Martin an. »Du hast dich geirrt«, sagte sie nüchtern. »Mit dem Zeug in diesen Gläsern hat das alles nichts zu tun. Martin – es ist wirklich das Buch! Das ist es, was die Kids süchtig macht. Erinnerst du dich, was Paul zu uns gesagt hat? Er meinte, das Buch sei böse. Und er hatte recht – es ist … teuflisch.«
    »Ist dir klar, wie neurotisch das klingt? Carol, ich bin der Fantasyspinner in der Familie – nicht du.«
    »Sie haben mit seinen Proben eine Hochleistungsflüssigkeitschromatografie durchgeführt«, erklärte sie. »Und da war gar nichts – keine Halluzinogene, nichts. Was Paul uns über das Buch erzählt hat, was er uns klarmachen wollte … Das ist das Einzige, was noch irgendwie Sinn ergibt.«
    Martin weigerte sich, darüber zu diskutieren. Er öffnete seine Tasche. Ein einziges Döschen voller Minchet hatte er behalten. »Bring deinem Freund das hier – er soll es analysieren. Die Polizei ist auch schon dran, aber so bekommen wir die Ergebnisse vielleicht früher.«
    »Nein, Martin«, entgegnete sie. »Das Buch ist schuld, nicht das.«
    »Mach es einfach«, drängte er.
    »Aber so was untersuchen sie im Krankenhaus nicht. Das müssen sie ins Labor der Uni schicken.«
    »Ein Grund mehr, sich zu beeilen. Je schneller sie es abschicken, desto besser.«
    »Was, wenn Paul in der Zwischenzeit heimkommt?«
    »Dann rufe ich dich an. Und auch, sobald ich irgendetwas Neues höre. Und jetzt beeil dich.«
    Also fuhr Carol zum Krankenhaus, während Martin zu Hause blieb und wartete.
     
    Zu exakt derselben Zeit trug Emma Taylor in ihrem Zimmer Mascara auf und betrachtete sich kritisch im Spiegel. Für einen Freitagabend vor irgendeiner Bar war es schon okay. Plötzlich verkündete ein Piepen das Eintreffen einer SMS.
     
    Von: Conor
    Wir müssen reden. Komm in einer Stunde zum Landguard.
     
    Emma fluchte. Das Fort war der allerletzte Ort, wohin sie heute Nacht – oder überhaupt jemals wieder – gehen wollte. Sie schickte Conor eine dreckige Absage und bemalte sich die Lippen mit einigen geübten Handgriffen in ihrer Lieblingsfarbe – Mohnrot. Sie hatte keine Ahnung, was in diese zurückgebliebenen Deppen an der Schule gefahren war, fest stand nur, dass sie mit denen auf keinen Fall etwas zu tun haben wollte, vor allem nicht am Wochenende. Als sie in ihre Leopardenfelljacke schlüpfte, kam Conors Antwort.
     
    Von: Conor
    Komm, sonst …
     
    »Scheiße!«, keifte sie.
    Ihr war klar, was die Drohung bedeuten sollte. Er würde der Polizei stecken, dass sie in dem blöden Fiesta

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