Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dancing Jax - 01 - Auftakt

Dancing Jax - 01 - Auftakt

Titel: Dancing Jax - 01 - Auftakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
Vom Netzwerk:
Säcke voll mit Grillkohle. Dann widmete er sich der zweiten Armstütze.
    Immer wieder durchzuckten grelle Blitze den Himmel.
    Shiela beobachtete schon eine ganze Weile die Elektrizität, die zwischen den gigantischen Kränen hin und her sprang. Das Bild, das entstand, als die Blitze den Hafen überspannten, war fantastisch.
    Sie begriff einfach nicht, was hier vor sich ging. Aus welchem Grund waren sie wirklich hier? Als sie den Blick endlich losriss, hatte Jezza beide Arme und außerdem die Rückenlehne befüllt – ein einziger Sack war noch übrig. Der Thron war nun vollgestopft mit Grillkohle.
    »Hol die Wasserkanister her«, befahl er Tommo. »Ich will sie in der Nähe haben.« Dann gab Jezza allen zu verstehen, dass sie auf Abstand gehen sollten.
    »Die Sache ist mir unheimlich«, sagte Manda. »Ich hab gedacht, wir wollten ein bisschen Spaß haben. Aber das hier ist kein Spaß mehr. Das ist verrückt.«
    Miller wollte ihre Hand halten, doch ein Funke explodierte zwischen ihnen und sie sprangen auseinander.
    »Ich will heim!«, jammerte Manda.
    »Bringt sie zum Schweigen«, raunzte Jezza. »Ihr alle solltet euch zu Boden werfen vor Dankbarkeit, heute hier sein zu dürfen und mitzuerleben, wie der Vertrag besiegelt wird.«
    Shiela war mit Manda einer Meinung, nur Queenies Augen blitzten vor Vergnügen. Sie fühlte sich so lebendig wie seit Jahren nicht mehr und wollte nicht, dass das vorbeiging. Mit einem hysterischen Lachen streckte sie die Arme in den Himmel und forderte die Blitze heraus.
    Dave starrte sie an. Fäden aus Energie hüllten ihren Körper ein, während sie tanzte. Er wusste nicht, ob er entsetzt sein oder abwarten sollte, was weiter geschah.
    Tommo fühlte ein statisches Knistern in seinen Haaren. Es kitzelte ihn, sodass er wie ein Irrer auf und ab hüpfte. Spinnenbeine aus Licht wuchsen aus seinen Armen und Beinen.
    Tesco Charlie konnte das Geschehen um ihn herum nur in Umrissen wahrnehmen. Alles verschmolz zu einem verschwommenen Bild aus leuchtend blauen Zickzacks und Formen, trotzdem fand er es fantastisch und warf den Kopf in den Nacken, um vor Freude laut zu jauchzen.
    »Fang an«, forderte Jezza Howie auf.
    Der Tätowierer war die ganze Zeit über äußerst schweigsam gewesen. Jetzt, als sich die Blicke aller auf ihn richteten, sahen sie, dass seine Piercings blaue Funken sprühten, allerdings schien er es nicht zu bemerken.
    »Und so wagte der Große Magus, was zuvor nur der Prinz der Dämmerung selbst je getan hatte«, zitierte er aus dem Buch. »Denn keinen anderen Weg gab es, den zerrissenen Hofstand zur Ordnung zu rufen. Voll großen Mutes schritt er den Zeremonienthron hinauf und bewies, dass einzig er dazu ausersehen war, der Ismus zu werden. Nur er konnte während der Abwesenheit des Herrn regieren und so wurde der Pakt geschlossen und mit Feuer besiegelt.«
    Während er das letzte Wort aussprach, ertönte ein ohrenbetäubender Donnerschlag und ein Blitz zuckte vom Himmel und schlug in den eisernen Stuhl ein. Ein schrilles, rasiermesserscharfes Läuten erklang und mit einem Mal gingen die Kohlen im Inneren der Käfige in Flammen auf.
    Alle schrien auf und hielten sich die Hände vors Gesicht. Shiela wollte wegrennen, doch auch in den Gängen zwischen den Containern tobte Elektrizität. Die gezackten Adern prallten von einer Wand zur anderen und bildeten einen undurchdringlichen, tödlichen Zaun.
    Manda schluchzte laut, doch Howies Stimme übertönte alles.
    »Von jenem Tag an galt das Wort des Großen Magus als Gesetz«, verkündete er. Kaltes Feuer umwand die Stifte in seiner Oberlippe und schlängelte sich durch seinen roten Bart. »Und keiner, der Zeuge dieses Paktes war, wagte es, sich gegen ihn aufzulehnen. Seine Macht war absolut.«
    Die Kohlen im Innern des eisernen Throns loderten und glühten schließlich in einem tiefen Rot. Da begriff Shiela, was passieren würde.
    »Nein«, hauchte sie vor Grauen. Doch sie konnte es nicht aufhalten. Obwohl der Verstand ihr sagte, dass das absolut irre war, wusste sie, dass es Bestimmung war. Dies musste so sein. Howies Stimme lullte ihr Urteilsvermögen ein. Sie hatte den Eindruck, wieder im Schloss zu sein und zum Thron hinaufzublicken. Der gesamte Hofstaat war versammelt und hielt vor Furcht und Verzückung den Atem an.
    Jezza zog seine Lederjacke aus und schlüpfte aus seinen Stiefeln, während Howie weiter aus dem Buch vorlas und Queenie tanzte.
    Dann setzte der Regen ein. Der eiserne Stuhl zischte auf, während das Feuer der

Weitere Kostenlose Bücher