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Dancing Jax - 01 - Auftakt

Dancing Jax - 01 - Auftakt

Titel: Dancing Jax - 01 - Auftakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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alles zu drehen.
    Der Heilige Magus schritt hinab, um unter ihnen zu wandeln. Manda reichte ihm seine umfunktionierte Motorradjacke, währenddessen hörte sie nicht auf zu quasseln und erklärte im Detail, wie sie eine ihrer eigenen Jacken zerschnitten hatte, um den Schwalbenschwanz zu ergänzen, damit es so aussah wie auf den Zeichnungen im Buch. Dankbar nahm der Ismus seinen Mantel entgegen und berührte segnend ihre Stirn.
    »Mein Dank gilt euch, meine treuen Anhänger«, sagte er. »Ihr habt Wacht gehalten, während das feierliche Bündnis geschlossen wurde. Euer Herr wird es euch nicht vergessen. Nun mögen wir wahrhaftig beginnen. Der Hofstaat der Dancing Jacks, der treuen Untergebenen des Prinzen der Dämmerung, muss wachsen und gedeihen – und man hat uns den rechten Weg bereits gewiesen.«
    Aus diesem Grund stand der Kleinbus später auf dem Flohmarkt. Der Ismus hatte verfügt, dass dort das Aussäen der Bücher beginnen sollte. Er wusste, dass der Großteil der Stadt an diesem Nachmittag dort, am Fuße des Martello Towers, herumschwirren würde.
    Nachdem er Howie, Queenie, Manda, Tommo und Miller fürs Erste entlassen hatte, packte Jezza eine halbe Kistenladung Bücher in den Wagen und fuhr mit Shiela und seinen beiden schwarzgesichtigen Leibwächtern zum Flohmarkt.
    »Du bist schweigsam und in Gedanken versunken, meine schöne Labella«, sagte er zu ihr. »Kann es sein, dass du immer noch Zweifel hegst?«
    Shiela starrte ihn mit Angst in den Augen an. »Ich weiß nicht, wer du bist.« Ihre Stimme war brüchig.
    »Ich bin der Heilige Magus, dein Gefährte«, hatte er ihr geduldig erklärt. »Du wirst dich wieder erinnern und dann wird es zwischen uns sein wie eh und je. Ich werde dir heute Abend aus dem Buch vorlesen. Ich werde dich mit Geschichten über unser magisches Leben am Hofe und die Taten der Untertanen unseres Prinzen erfreuen. Auch du wirst sehen.«
    Shiela war sich ziemlich sicher, dass sie nicht sehen wollte – niemals. Aber sie hielt ihren Mund und als sie den Flohmarkt erreichten, legte sie gehorsam die Bücher auf dem Stand aus, wie er es ihr auftrug.
    »Und falls nicht«, murmelte er zu sich selbst, während er sie beobachtete, »haben wir immer noch die Minchets.«
    Anfangs hatten sie null Käufer. Niemand interessierte sich für die Bücher, die so altmodisch aussahen. Die Leute bummelten vorüber und schenkten ihnen kaum Beachtung. Eigentlich brauchten alle nur eine Ausrede, um mal rauszukommen – raus aus ihren stickigen Häusern, wo sie sich seit Freitagnacht vor Schock und Trauer versteckt hatten. Der Ismus wusste, dass sich das ändern würde, und er wartete. Seine Leibwächter blieben die ganze Zeit über in dem VW-Bus, dessen Vorhänge fest zugezogen waren, und wachten schweigend über ihn. Im Laufe des Tages, nachdem die übrigen, unspektakulären Auslagen des Flohmarkts gründlich inspiziert und als uninteressant befunden worden waren, wandte sich die Aufmerksamkeit allmählich Dancing Jacks zu.
    »Ein Kinderbuch?«, fragte eine untersetzte Frau mittleren Alters mit gelben Flip-Flops an den Füßen gelangweilt.
    »Das Einzige, das sie je brauchen werden«, antwortete der Ismus.
    »Sieht ganz schön altmodisch aus.« Sie zog eine Grimasse. »Die Kinder von heute interessiert so ein alter Kram doch nicht.«
    »Klassisch trifft es wohl besser. Qualität reift im Alter lediglich noch. Überlegen Sie nur, wie vielen großen Geschichten der Lauf der Zeit nichts anhaben konnte – Leser jeder Generation lieben sie, immer wieder aufs Neue. Sie sind zeitlos, weil sie grundlegende Wahrheiten beinhalten und packendes Lesevergnügen liefern.«
    »Also von einem Austerly Fellows habe ich jedenfalls noch nie etwas gehört. Da kann er nicht viel getaugt haben.«
    Die Miene des Ismus versteinerte sich und er zog die Lippen wie zu einem Knurren zurück. »Das werden Sie noch«, sagte er mit einem bemühten Grinsen. »Und glauben Sie mir, er war viel, viel mehr als nur tauglich. «
    Die Frau plapperte unbesonnen weiter: »Für welches Lesealter ist das Buch denn?«
    Der Heilige Magus starrte sie an, als verstünde er die Frage nicht. Sein Kopf pendelte langsam hin und her, wie eine Schlange, die eine in die Enge getriebene Maus begutachtete, dann ging er um den Tisch herum und stellte sich neben sie.
    »Können frische Gedanken und neue Ideen – und wilde Abenteuer! – in solch enge Kategorien gepresst werden?«, stellte er die Gegenfrage.
    Träge blätterte die Frau in dem Buch.
    »Ich habe

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