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Dancing Jax - 01 - Auftakt

Dancing Jax - 01 - Auftakt

Titel: Dancing Jax - 01 - Auftakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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Dave und Tesco Charlie. Shiela starrte sie erstaunt an. Sie hatten sich die Gesichter schwarz angemalt und die Hosenbeine hochgekrempelt. Dahinter schritt Howie, der auf den Bus zukam.
    »Seid gesegnet, Lady Labella!« Er verbeugte sich vor dem Beifahrerfenster. »Es ist Zeit.«
    »Jim«, setzte sie an. »Was ist hier los?«
    Verdutzt blickte er sie an. »Der dritte Tag ist’s heut«, rief er aus. »Der Ismus soll auferstehen!«
    »Nein, lass das. Was führt ihr hier für ein Spielchen auf?«
    »Wir müssen ihn willkommen heißen und lobpreisen!«
    »Jim!«, rief sie, als er schon wieder davoneilte und sich zu den anderen stellte, die hinter dem Container warteten.
    »Ich bin Limner, der Hofmaler«, stellte er mit einem nachsichtigen Lächeln richtig.
    Argwöhnisch kletterte Shiela aus dem Bus.
    Hinter ihrem Fächer flüsterte Queenie Manda etwas zu, aber als Shiela näher kam, knicksten die beiden höflich. Shiela bemerkte, dass auch sie mit ihrem Make-up experimentiert hatten – ihre Gesichter hatten sich in beinahe pantomimenhafte Mienen verwandelt.
    Dave und Charlie neigten die Köpfe. »Lady«, grüßten sie sie.
    Shiela blickte in ihre rußverschmierten Gesichter. »Was soll das darstellen?«
    »Wir sind die Leibwächter des Ismus, Lady«, gab Dave respektvoll zur Antwort.
    »Noch sind sie nur zu zweit«, entschuldigte sich Howie, »doch die dritte der Schwarzgesichtigen Damen wird bald gefunden sein.«
    Shiela wandte sich an Miller, hoffte wenigstens von ihm einen sinnvollen Satz zu hören. Doch da fiel ihr auf, dass auch er und Tommo Zeichen im Gesicht hatten, und zwar keine Rußflecken. Es waren farbige Formen. Auf beiden Wangen prangten große, auf der Spitze stehende Karos, die an Diamanten erinnerten – grün auf der einen, rot auf der anderen Wange. Allerdings war dies nicht das Ergebnis von Queenies Make-up-Täschchen, diese Muster konnte man nicht wieder abschminken. Die Haut darunter war noch immer schorfig und entzündet. Howie hatte sie tätowiert.
    »Um Himmels willen!« Shiela keuchte auf. »Im Gesicht? Richard! Rede mit mir!«
    Er stand dicht neben Tommo. Beide legten die Finger auf die Lippen und schüttelten die Köpfe.
    »Die Harlekine sprechen nicht, Lady«, erinnerte Howie sie.
    Im Innern des Containers ertönte ein Geräusch und der Limner klatschte vergnügt in die Hände. »Er ist auferstanden!«, rief er. »Lasst ihn uns in unserer Mitte aufs Neue willkommen heißen!«
    Am Himmel schimmerte die Morgenröte, als Tesco Charlie hinten auf seinen Truck kletterte, um die großen Türen aufzuziehen. Quietschend und ächzend öffnete sich das Metallgehäuse.
    Die rötlichen Strahlen des jungen Morgens tanzten im Innern und beschienen die Gestalt von Jezza, der vor dem eisernen Thron stand. Er hatte sich die Decke um die Hüfte gebunden, sein Kopf hing über die Brust gebeugt, sodass man sein Gesicht nicht sehen konnte.
    Die anderen verbeugten sich und knicksten vor ihm.
    »Auch Ihr müsst ihm Ehre erweisen, Lady«, forderte der Hofmaler Shiela auf.
    Das Mädchen blickte besorgt zu dem Mann in dem riesigen Container. Ungeheuer langsam hob Jezza die Arme, bis sie waagrecht ausgestreckt waren. Dann hob er auch den Kopf. Ein verzückter Ausdruck von spiritueller, ja beinahe ekstatischer Zufriedenheit lag in seinem Gesicht.
    »Jezza?«, sprach Shiela ihn an.
    »Schweigt, Lady«, ermahnte der Limner sie. »Ihr müsst darauf achten, von solchen Dingen nicht mehr zu sprechen. Der Heilige Magus hat das Große Martyrium erlitten, auf dass die Ordnung wieder bei uns einkehren möge. Gelobet sei der Ismus!«
    »Gelobet sei der Ismus!«, stimmten die anderen ein, abgesehen von Miller und Tommo. »Gesegnet sei dieser Tag!«
    Wie ein liebender Vater blickte Jezza auf sie herab. »Der Pakt ist besiegelt«, verkündete er und drehte sich um, um seinen Rücken zu präsentieren.
    Shiela stockte der Atem. Das war unmöglich!
    Im Licht des frühen Morgens sahen sie, dass die abstoßenden Verbrennungen vollständig verheilt waren. Perlmuttfarben schimmernd überzogen nun feine Narben die Haut, die sich zu einem komplizierten, geheimnisvollen Muster formten. Das unruhige Dämmerlicht wurde langsam intensiver, sodass die glänzenden Ornamente und die uralten Schriftzeichen von innen heraus zu glühen und zu pulsieren schienen, als lodere ein Feuer darin.
    »Der Pakt ist besiegelt«, wiederholte der Maler mit staunender Bewunderung.
    Und so wurde Shiela Zeugin der Auferstehung des Ismus – in ihrem Kopf schien sich

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