Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dancing Jax - 01 - Auftakt

Dancing Jax - 01 - Auftakt

Titel: Dancing Jax - 01 - Auftakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
Vom Netzwerk:
dass heute kein so guter Zeitpunkt ist«, erklärte Mrs Hughes entschuldigend. »Aber sie hat sich geweigert zu gehen und ich dachte … schließlich ist sie eine ehemalige Schülerin.«
    »Ach ja?« Jetzt war Martin überrascht. Lange musste er jedoch nicht warten, bis er herausfand, um wen es ging. Als sie durch die letzte Fluchttür gingen und den Empfangsbereich betraten, sah er sie. Dort auf einem der niedrigen und gemütlich aussehenden Sessel, die alles andere als gemütlich waren, saß Shiela Doyle.
    Die junge Frau sah aufgewühlter und ungepflegter aus als jemals zuvor. Als sie Martin bemerkte, sprang sie auf und ging einen Schritt auf ihn zu. Doch dann hielt sie inne und blickte sich zögerlich um. Sie wirkte nervös und irgendwie gehetzt.
    Mrs Hughes lächelte nachsichtig und verschwand dann unauffällig in ihrem Büro, allerdings ließ sie die gläserne Schiebetür einen Spaltbreit offen, während sie sich mit irgendwelchem Papierkram beschäftigte.
    »Hallo, Shiela«, begrüßte Martin sie und fragte sich, was um alles in der Welt sie hier wollte, während er die dunklen Ringe unter ihren Augen bemerkte und falsche Schlüsse zog. »Zweimal in zwei Tagen. Was kann ich für dich tun?«
    Shiela kratzte sich unruhig am Arm, was ihn glauben ließ, dass ihre Situation sogar noch schlimmer war, als eben noch angenommen. Martin Baxter hoffte, sie würde ihn nicht um Geld bitten.
    »Ich sollte gar nicht hier sein«, sagte sie schnell. »Wenn der Ismus das rauskriegt …«
    »Wer?«
    »Der Mann, mit dem ich auf dem Flohmarkt war«, zischte sie ihm zu. »Früher hieß er Jezza, aber jetzt müssen ihn alle den Ismus nennen.«
    »Und was soll das sein?«
    »Irgendeine Art Hohepriester, glaube ich.«
    »Shiela, wo bist du da nur reingeraten?«
    »Ich weiß es nicht«, gab sie zu. »Ganz ehrlich, ich verstehe selbst nicht, was passiert. Nur … Ich weiß nicht mal, wie ich das erklären soll.«
    »Du bist ja völlig verängstigt. Wenn er so mies ist und dich zu Dingen zwingt, die du nicht willst, dann sieh zu, dass du von ihm wegkommst.«
    »Wenn das nur so einfach wäre.« Sie lachte traurig. »Wenn ich da nur rauskäme. Heute konnte ich bloß herkommen, weil er mit seinen Leibwächtern nach Ipswich gefahren ist und mich keiner vermissen wird.«
    »Seine was?«
    »Seine Leibwächter. Sie folgen ihm jetzt überall hin. Wenn die wüssten, dass ich hier bin und mit Ihnen rede … überhaupt mit jemandem rede …«
    Martin deutete auf die Sessel und sie setzten sich.
    »Hat er dich bedroht?« Er flüsterte so leise, dass selbst Mrs Hughes nicht mithören konnte.
    Die junge Frau starrte ihn aus ihren wüsten Augen an. »Er ist für alle Welt eine Bedrohung«, antwortete sie eindringlich. »Mr Baxter, haben Sie je von Austerly Fellows gehört?«
    »Ich glaube nicht … War er auch an dieser Schule?«
    Shiela schüttelte den Kopf. »Er hat dieses Buch geschrieben, das der Sohn Ihrer Freundin gestern geschenkt bekommen hat. Er … er hat doch noch nicht darin gelesen, oder?«
    »Den alten Schinken?« Jetzt war Martin zum zweiten Mal überrascht. »Shiela. Warum bist du hier? Ich finde, du solltest zur Polizei gehen, wenn du –«
    »Das Buch!«, unterbrach sie ihn energisch. »Hat der Kleine schon darin gelesen?«
    Die Eindringlichkeit in ihrer Stimme brachte Martin aus dem Konzept. »Nein«, antwortete er dann. »Ich glaube nicht. Gestern haben wir den ganzen Abend lang DVDs geguckt.«
    Erleichtert stieß Shiela die Luft aus. »Dann müssen sie dafür sorgen, dass das so bleibt«, warnte sie. »Er darf es nicht mal anschauen. Verbrennen Sie es, werfen Sie es weg, ganz egal – aber lassen Sie nicht zu, dass er auch nur in die Nähe von dem verfluchten Ding kommt!«
    »Shiela, jetzt machst du mir Angst. Hast du irgendwas genommen? Ich glaube, du solltest zu einem Arzt gehen.«
    »Ich bin nicht verrückt!«, schrie sie. »Ich weiß, wie sich das anhört – ich weiß, dass es völlig plemplem klingt, aber das ist es nicht. Oh, Gott – das ist es ganz und gar nicht! Finden Sie raus, was es mit Austerly Fellows auf sich hat! Dann werden Sie schon sehen, ob ich verrückt bin oder nicht. Wir sind zu dem Haus gegangen. Da hat alles angefangen und es ist meine Schuld! Ich dachte, wenn ich nur … Egal, was ich gedacht habe, jetzt spielt das auch keine Rolle mehr. Was Sie auch machen, werden Sie dieses Buch los. Bitte! Deshalb bin ich hergekommen.«
    Sie war kreidebleich geworden und zitterte, so sehr hatte sie sich aufgeregt.

Weitere Kostenlose Bücher