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Dancing Jax - 01 - Auftakt

Dancing Jax - 01 - Auftakt

Titel: Dancing Jax - 01 - Auftakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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Sekunden war er jedoch wieder aufgesprungen und inzwischen hatte sich auch Anthony zu ihm gesellt.
    »Geben Sie es ihm wieder!«, schrie er schrill. »Geben Sie’s zurück!«
    Die übrigen Kinder sahen ungläubig und voller Entsetzen zu, wie die beiden ihre Lehrerin angriffen. Sie zerrten an ihren Haaren und schlugen ihr ins Gesicht. Dann trommelten sie mit ihren jungen Fäusten auf sie ein. Molly Barnes fing an zu weinen und der Rest der Klasse beobachtete schweigend das Geschehen, wie unter Schock.
    Paul wusste nicht, was er machen sollte. Wie erstarrt hockte er auf seinem Stuhl. Die beiden Jungen waren so brutal und außer sich wie tollwütige Hunde. Dann hörte er, wie Mrs Early um Hilfe rief, und schließlich sprang er auf, um die zwei von ihr wegzuziehen. Drei andere Jungen und ein Mädchen kamen eilig hinzu, doch Graeme und Anthony waren nicht zu bändigen – sie waren viel stärker, als man sich vorstellen konnte. Der Lärm und das Chaos waren ohrenbetäubend. Der unbarmherzige, verzweifelte Kampf fand erst ein Ende, als ein verängstigtes Mädchen aus dem Klassenzimmer floh, um einen anderen Lehrer zu holen, und geradewegs in den Direktor rannte, der eben den Gang entlangschritt.
    Barry Milligan kam in den Raum gewalzt und verlor keine Zeit. Er stürzte sich in das entsetzliche Gedränge und zog ein Kind nach dem anderen zur Seite. Da er nicht wusste, was vorgefallen war, behandelte er alle gleich – mit demselben Maß an Verachtung. Er packte sie am Kragen und zerrte alle Jungen von Mrs Early weg, um sie anschließend gegen die Wand zu schubsen. Das Mädchen bedachte er lediglich mit einem vernichtenden Blick. Weinend stellte sie sich freiwillig zu den anderen an die Wand.
    »Ihr!«, donnerte er in einem Ton, der jeden Einzelnen im Zimmer einschüchterte. »Ihr habt den schlimmsten Fehler eures Lebens gemacht. Mein Tag heute war die Hölle und ich bin drauf und dran, mich zu vergessen und euch die verfluchten Köpfe abzureißen!«
    Unfähig etwas zu erwidern schnauften die Kinder heftig ein und aus. Sie blickten in sein wütendes hochrotes Gesicht und selbst die Unschuldigen unter ihnen machten sich vor Angst fast in die Hosen. Anthony und Graeme starrten ihn an und der Wahn in ihnen schrumpfte. Beide zitterten.
    »Geht es dir gut?«, fragte Barry Mrs Early.
    Die Lehrerin stützte sich auf ihrem Pult ab. Ihr Gesicht und ihre Arme waren übersät mit roten Striemen und dunklen Flecken. Sie streckte die Hand aus, um ihre Balance wiederzufinden, dann nickte sie.
    »Großer Gott!«, stieß Barry aus, als er ihren Zustand wahrnahm. »Was zum …« Wütend stierte er die Schüler an der Wand an, bevor er sich angewidert abwandte. »Ich habe schon vieles in meinem Leben gesehen«, sagte er und ballte die Hände immer wieder zu Fäusten, während er darum kämpfte, nicht die Fassung zu verlieren und sie alle windelweich zu schlagen. »Aber das ist … Ihr seid schlimmer als Tiere! Warten wir ab, was die Polizei dazu sagt, aber eins lasst euch von mir gesagt sein: Ihr fliegt alle von der Schule! Und wenn es das Letzte ist, was ich als Schuldirektor mache, das verspreche ich euch! Und was dich betrifft, Paul – ich bin zutiefst enttäuscht und möchte am liebsten kotzen.«
    »Barry«, unterbrach Mrs Early ihn, als sie endlich wieder zu Atem gekommen war und sich gesammelt hatte. »Es waren nicht alle. Nur Graeme Parker und Anthony Maskel. Die anderen … haben mir geholfen.«
    Der Direktor verengte die Augen zu kleinen Schlitzen. »Na schön«, sagte er. »Ihr anderen, zurück auf eure Plätze. Und ihr zwei – in mein Büro – sofort! «
    Graeme und Anthony hasteten kleinlaut aus dem Klassenzimmer.
    Der Direktor legte Mrs Early eine fürsorgliche Hand auf die Schulter, die sie jedoch abschüttelte – verwirrt und wütend über sich selbst. Wie hatte die Situation nur so außer Kontrolle geraten können?
    »Es geht schon«, nuschelte sie.
    Barry war anderer Meinung. »Ich schicke eine Vertretung für dich«, bestimmte er. »Du musst mit mir kommen und erzählen, was passiert ist.«
    Die Englischlehrerin starrte auf die Ausgabe von Dancing Jacks auf ihrem Pult. Wie konnte sie es ihm erklären, wenn sie es doch selbst nicht verstand?

18
    Die verbotene Bibliothek von Mooncaster ist fest verschlossen – und zu Recht! Selbst dem Jangler ist der Schlüssel zu der eisernen Türe verwehrt. Das geheime Wissen, welches hier aufbewahrt wird, ist viel zu todbringend und gefährlich für den Hof und das gesamte

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