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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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Sie zum Beispiel das Internet: Wo hat man dort noch eine freie Wahl?«
    »Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen. Das Internet bietet eine unendliche Vielzahl von Optionen, zwischen denen man sich entscheiden kann.«
    Er zog ein bedauerndes und zugleich betont geduldiges Gesicht. »Millionen von Menschen sind online. Man sollte in der Tat denken, dass es unendlich viele Möglichkeiten, grenzenlose Abwechslung gibt. Aber das wollen die Nutzer gar nicht.«
    »Ach nein?«
    »Zu viel Auswahl zu haben verwirrt nur. Wie ich schon sagte, die Menschen sehnen sich nach Ordnung und Struktur. Sie brauchen jemanden, der ihnen sagt, was sie einzukaufen haben und wo. Menschen sind Herdentiere und brauchen jemanden, der ihnen den Weg weist. Deshalb lassen sie auch zu, dass man all ihre Daten sammelt, dass man das Chaos des Internets mit jedem braven Mausklick, den sie tätigen, zähmt und formt. Man steckt die Unendlichkeit mit Mauern ab, weil die Menschen Angst vor etwas so Willkürlichem und Endlosem haben.«
    »Dem kann ich nicht wirklich zustimm–«
    »Sie vergeuden nur Ihre Pfefferminz-Puste, wenn Sie es abstreiten. Unterm Strich gibt es nur eine einzige relevante Plattform, um sich Musik herunterzuladen, nur ein Auktionshaus, nur ein soziales Netzwerk, eine einzige Suchmaschine, eine Homepage, auf der man Videos mit anderen teilen kann, nur eine Seite, wo man seine Bücher kauft, nur ein Lexikon und einen Weg, um für all das zu bezahlen … Und Sie erzählen mir ernsthaft, dass Sie an die Illusion der Wahlfreiheit glauben? Kommen Sie, geben attraktive Frauen noch immer vor, dümmer zu sein, als sie sind, um in der Welt zurechtzukommen, die angeblich den Männern gehört?«
    Kate entschied, sich nicht von ihm ärgern zu lassen, und wechselte wieder zum eigentlichen Thema. »Und was ist mit den Menschen, die von Dancing Jax noch nicht in den Bann geschlagen wurden?«
    »Interessante Wortwahl. In der Tat, es gibt einige solche traurigen Gestalten. Weniger als ein Prozent der Bevölkerung ist unfähig, die Macht und die Schönheit von Dancing Jax zu schätzen.«
    »Ist es nicht so, dass eben diese Leute diskriminiert, verfolgt und brutal unterdrückt werden?«
    »Das ist vollkommen an den Haaren herbeigezogen. Diese Menschen verdienen unser Mitgefühl und Bedauern, und von beidem erhalten sie reichlich.«
    »Meine Quellen sagen anderes.«
    Der Ismus fixierte Kate, und trotz ihrer jahrzehntelangen Erfahrung als Kriegsreporterin in einigen der gefährlichsten Gegenden der Welt fühlte sie eine Angst in sich aufsteigen, wie sie sie noch nie gespürt hatte.
    »Nun frage ich mich doch, von welchen Quellen Sie da sprechen«, hakte er nach.
    »Die kann ich nicht preisgeben.«
    »Das ist nicht nötig. Ich kann es mir denken. Sagen Sie, schenken Sie paranoiden Verschwörungstheoretikern, die einen privaten Kreuzzug führen, immer so schnell Glauben? Martin Baxter ist nichts weiter als ein eifersüchtiger, verbitterter Mathelehrer aus Suffolk. Sein Groll gilt nicht Dancing Jax, sondern mir persönlich. Seine Ex hat ihn verlassen, um meine Gefährtin zu werden. Und auch ihr Sohn lebt bei mir, der Junge gehört zur Erstbesetzung meiner vier Buben – Jack, aus dem Haus der Karo. Martin Baxter weiß schlichtweg nicht, wann er verloren hat. Der Mann tut mir leid, ja, wirklich. Aber er sollte endlich einen Schlussstrich unter diese Episode ziehen.«
    »Ist er etwa deshalb in den Untergrund abgetaucht? Erklärt das, weshalb er so große Angst hat, dass er sich nicht einmal mit mir treffen wollte, sondern nur per Mail kommuniziert? Er hat seine Kritik äußerst klar formuliert, was Ihre Machenschaften und die Auswirkungen des Buchs angeht.«
    »Der Kerl hat Wahnvorstellungen und ist außerdem ein militanter Störenfried. Nach ihm wird sogar gefahndet, weil er für die Unruhen, die Sie erwähnt haben, verantwortlich ist. Seine Anschuldigungen gegen mich und Dancing Jax sind auf ganzer Linie widerlegt und verurteilt worden, stattdessen haben die Zeitungen einige äußerst unschöne und peinliche Details über sein Privatleben herausgefunden. Warum schenken Sie jemandem wie ihm überhaupt Gehör?«
    »Sir, mich interessiert viel mehr, wie die Menschen behandelt werden, die sich der Begeisterung über Ihr Buch nicht anschließen. Was passiert mit ihnen?«
    Wieder wandte sich der Ismus direkt an die Kamera. »Ich habe vor, diesen Menschen zu helfen, damit sie die Chance erhalten, sich uns anzuschließen, und ebenfalls in den unbeschreiblichen

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