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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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und sein Trommelfell schien zu platzen. Die Luft wurde ihm aus dem Lungen gepresst. Dann purzelte er vornüber. Spencer packte ihn bei den Armen, als er fiel, während Maggie noch immer seine Hand hielt.
    Hauptmann Swazzle hörte auf, über Alasdairs glücklose Possen zu lachen, und richtete seine Aufmerksamkeit auf Lee, Spencer und Maggie, die ins Gras fielen. Der Punchinello stieß seine Kumpanen mit dem Ellbogen an; die hässlichen Kobolde fanden es zum Brüllen komisch, wie die drei, aufeinandergestapelt wie nasse Säcke, dalagen.
    Wenig später beendete Jangler seine Lesung und kehrte wehmütig seufzend aus seinem anderen Leben zurück. Er erblickte die am Boden liegenden Kinder und zupfte sich am Bärtchen. Neun hatten das Bewusstsein verloren. Jodys fiebrige Zuckungen hatten aufgehört, sodass auch sie nun völlig reglos dalag.
    »Stirbt sie?«, wollte Christina von Alasdair wissen.
    Der Junge wusste es selbst nicht und brachte Jody behutsam in die stabile Seitenlage.
    Jangler schob sich Dancing Jax unter den Arm und trat glucksend zwischen den bewusstlosen Kindern hindurch. Er war äußerst zufrieden mit sich. Sein Meister hatte ihm aufgetragen, sie leiden zu lassen, und das taten sie zweifellos. Heute Nacht würde es reichlich Albträume geben.
    Als er sich über Lee, Maggie und Spencer beugte, ging ihm der Gedanke durch den Kopf, dass es höchst merkwürdig war, dass die drei gleichzeitig und auf diese Art in Ohnmacht gefallen waren. Er puffte das Mädchen mit dem Schuh an. Sie lag starr wie ein Stein da und hätte ebenso gut tot sein können. Mit den beiden anderen verhielt es sich genauso: vollkommen reglos. Außergewöhnlich seltsam.
    Die anderen Kinder in der Nähe kamen stöhnend wieder zu sich.
    Plötzlich schrie Alasdair entsetzt auf und krabbelte panisch von Jody weg. »Was ist das?«, brüllte er. »Was ist mit ihr los? Fass sie nicht an, Christina!«
    Jangler und die Punchinello-Wächter rannten zu ihm und sahen sich das geplagte Mädchen an. Ihre Lider hatten sich flatternd geöffnet, doch ihre Augen …
    »Du meine Güte!«, stieß Jangler aus. »So etwas habe ich ja noch nie gesehen. Was kann das bedeuten?«
    Die Punchinellos murrten unwirsch vor sich hin und blieben lieber auf Abstand.
    »Sagen Sie’s mir!«, fuhr Alasdair ihn an. »Was ist mit ihr los? Was haben Sie jetzt schon wieder mit ihr gemacht?«
    Christina blickte verdattert Jodys Gesicht an. Ihre Augen waren nicht mehr menschlich. Sie waren durchsichtige Kugeln aus hellblauem Glas.
    »Höchst ordnungswidrig und unerwartet«, stellte Jangler fest. »Ich glaube, dass sie letztendlich doch noch ins Königreich des Prinzen der Dämmerung gekommen ist. Sie ist kein Abtrünnling mehr, sondern gehört zu den Gesegneten. Was für eine Sensation! Nach all dieser Zeit als wertloser Abschaum! Wer hätte das gedacht?«
    Alasdair wollte das nicht in den Kopf. »Dann ist sie jetzt eine von den Jaxern? Aber was ist mit ihren Augen?«
    Der Alte streichelte seinen Bart. »Dieses Mädchen war schon immer eine gepeinigte Kreatur«, murmelte er nachdenklich.
    »Nein, nicht bevor sie hergekommen ist!«
    »Ich vermute, sie ist in einer Art Dämmerzustand gefangen, irgendwo zwischen Wachen und Schlafen. Ich habe keine Ahnung, wer sie in der wahren Welt ist, aber es muss sich um eine sehr ungewöhnliche Persönlichkeit handeln.«
    Alasdair kniete sich neben Jody und streichelte ihr übers Haar. »Jody«, rief er leise. »Kannst du mich hören?« Doch er erhielt keine Antwort. Die blauen Glasaugen blickten starr in den Abendhimmel.
    »Es hat keinen Sinn«, erklärte Jangler. »Sie kann nicht reagieren. Zu Hause ist sie noch immer wach. Du liebe Zeit, sie wird schrecklich müde werden, wenn sie nicht mehr schlafen und erholsame Stunden in dieser dummen Fantasiewelt verbringen kann.«
    »Können Sie gar nichts für sie tun?«
    »Ich rufe einen Rettungswagen. Das arme Kind braucht einen Arzt. Ich bin nur Kerkermeister und sie gehört nicht länger zu meinen Mündeln. Sie kann nicht bleiben.« Damit zog er sich in seine Hütte zurück, um einen Anruf zu tätigen.
    Alasdair zog Christina an sich. »Zeit, sich zu verabschieden«, erklärte er ihr traurig. »Jody geht jetzt.«
    Das Mädchen kauerte sich neben Jody und schob seine kleine Hand in ihre.
    Alasdair sah sich um. Erst jetzt fielen ihm Lee und die anderen auf. »Ach, nein!«, rief er. Schnell rannte er zu ihnen und zog sie voneinander runter. Zuerst dachte er, sie seien wirklich tot, bis er ihren Puls

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