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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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nicht vorbei.«
    In den Bäumen entlang des Pfads raschelte es. Schnee wurde abgeschüttelt, dann riss sich der Efeu, der die Stämme hinaufrankte, los und glitt zu Boden. Wie Schlangen ringelten die Stränge aufeinander zu und verbanden sich zu einer grob menschlichen Form. Ein Geräusch wie von raschelndem Laub ertönte und eine stämmige Gestalt, ganz aus Stechpalmenzweigen, trat auf den Weg. Vor dem grazilen Efeuwesen blieb sie stehen und verbeugte sich tief. Das Efeumädchen knickste zur Antwort und hob eine Blätterhand. Der Stechpalmenjunge ergriff sie und gemeinsam tanzten die beiden anmutig durch den Wald.
    »Äh … nichts davon«, bemerkte Spencer verdutzt, »stand in dem Buch.«
    »Hier passiert und gibt es haufenweise Zeug, wovon im Buch kein Sterbenswörtchen steht«, teilte Lee ihm mit.
    »Kein Wunder, dass du so süchtig nach dieser Welt bist«, hauchte Maggie. »Ich hab das zwar eben mit meinen eigenen Augen gesehen, und trotzdem kann ich’s nicht glauben.«
    »Wollt ihr immer noch eine gute Fee beklauen?«
    Maggie schaute Spencer an und die zwei nickten einmütig.
    »Wenn die Wärter im Camp irgendwas mit uns anstellen wollten, hätten wir’s längst gemerkt, oder?«, fragte Maggie.
    »Und es muss ja gemacht werden«, fügte Spencer hinzu.
    Lee hatte keinen Bock mehr, sich länger herumzustreiten. »Willkommen zu eurem Begräbnis«, sagte er nur.
    Sie rappelten sich hoch und stampften mit den Füßen auf, um das Blut wieder in Wallung zu bringen.
    »Hast du eine Ahnung, wo wir sind?«, wollte Maggie wissen und knetete ihre Hände. »Ist das der Wald, in dem sie wohnt?«
    »Als könnte ich einen vom anderen unterscheiden«, antwortete Lee genervt. »Hier gibt es jede Menge Wälder. Wir könnten überall sein.«
    »Aber es gibt nur einen Zimtbären«, wandte Spencer ein. »Und er lebt in Hunter’s Chase, genau wie Malinda. Kommt schon, wie oft habt ihr das bescheuerte Buch inzwischen gelesen? Ist davon gar nichts hängen geblieben?«
    »Selig sind die Streber«, sagte Lee, »sie werden die Erde besitzen.«
    Sie beschlossen, dass es das Beste wäre, dem Pfad nach links zu folgen, aber nicht direkt darauf zu laufen, für den Fall, dass sich dort noch mehr seltsame Wesen herumtrieben. Unterwegs wies Lee sie an, nach herabgefallenen Ästen oder dicken Zweigen Ausschau zu halten – etwas, womit sie sich im Notfall verteidigen könnten.
    »Ich wünschte, auf mich würde sich aus dem Hinterhalt eine Wärmflasche stürzen oder eine extragroße Fleecejacke und eine Thermomütze«, murmelte Maggie, während sie sich im Schnee umblickte. »Ich spüre meine Ohren nicht mehr.«
    Abgesehen von der Kälte war es hier wie in einem Schlaraffenland für sämtliche Sinne. Der Wald war erfüllt von ausgeprägten, hinreißenden Gerüchen. Maggie konnte die Kiefern riechen, die hoch oben auf dem Berg wuchsen, den quälend verlockenden Hauch von Holzfeuer aus einem fernen Rauchschlot, sogar die glänzenden Blätter des Efeus. Es war so berauschend, dass sie sich einbildete, selbst den Schnee in den Wolken zu erschnuppern, die über den goldenen Himmel zogen.
    Und erst die Geräusche! Das klare Knirschen ihrer Schritte, das weiche Rieseln des Schnees, der aus den Bäumen fiel, das träge Gluckern eines Flusses, das leise Trippeln von vereinzelten Vögeln, das verstohlene Herumstreunen unsichtbarer Wildtiere, die sich unter den weißen Baldachinen verbargen, das Schellen von Schlittenglöckchen …
    »Was ist das?«, flüsterte Maggie.
    Lee war bereits stehen geblieben und zog die anderen zwei hinter einen Baum.
    Ein Stückchen vor ihnen kreuzte der Pfad auf einer Lichtung einen breiteren Weg. Das Läuten wurde lauter. Die Teenager hielten den Atem an und warteten ab. Schließlich kam der Schlitten in Sicht.
    Er war aus einem einzigen Eichenstamm geschnitzt und tiefschwarz angestrichen. Der hohe, spitze Bug hatte die Form eines gehörnten Dämons, dessen Flügel nach hinten geöffnet waren und den Rahmen um die Sitzfläche bildeten. Gezogen wurde er von sechs rabenschwarzen Hunden mit Maulkörben. Der Fahrer war in schwere Zobelpelze gehüllt, eine Kapuze verbarg den Kopf und die Hände steckten in Lederhandschuhen.
    »Darüber hab ich im Buch auch nichts gelesen«, wisperte Spencer.
    »Das ist jedenfalls nicht der Weihnachtsmann«, versicherte Maggie ihm.
    Sie beobachteten, wie der Fahrer aus dem Schlitten stieg und sich nach links und rechts umdrehte, als suche er etwas. Dann trat er an den hechelnden Hunden vorbei und

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