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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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Jacks ihre Pferde an.
    »Gesegneten Tag!«, schrie die Frau ihnen hinterher und stand auf.
    Im selben Moment verließ ein schwarzer Geländewagen mit getönten Scheiben den Waldweg und bog in die Hauptstraße ein, gefolgt und flankiert von einer großen Menge ernst dreinblickender Menschen.
    »Diese Träume sind wirklich merkwürdig«, meinte die Frau und stieg wieder in ihren bescheidenen Kombi.
    Kate Kryzewski hatte die Heide schon mehr als zur Hälfte durchquert, als sie hinter sich das Geklapper von Hufen hörte, die den Asphalt verließen und auf die Wiese neben der Straße galoppierten.
    Vor Kate lag ein weiteres Wäldchen. Wenn sie es bis dorthin schaffte, würden ihr die Reiter auf ihren Pferden vielleicht nicht weiter folgen können. Doch als sie näher kam, sah sie, dass die Bäume in viel zu gleichmäßigen Abständen wuchsen, um für ihre Verfolger ein ernst zu nehmendes Hindernis zu sein. All ihre Mühe würde vergebens sein. Trotzdem rannte Kate unbeirrt weiter. Eins hatte sie während ihrer Kindheit auf den Militärstützpunkten gelernt: Kapitulieren war keine Alternative.
    Die Pferde holten auf.
    Kate sprintete an den ersten Bäumen vorbei und blickte sich hastig um. Das warme Sonnenlicht, das durch die frischen Frühlingsblätter fiel, ließ den Teppich aus Glockenblumen auf dem Waldboden leuchten. Es war ein bezauberndes, idyllisches Fleckchen Erde, doch die Journalistin hatte kein Auge für diese Schönheit. Sie zermarterte sich das Hirn, wie sie entkommen könnte.
    In einiger Entfernung wuchs ein Dickicht aus jungen Birken. Ein Pferd würde hier unmöglich durchkommen. Kate schöpfte neue Hoffnung und rannte geradewegs darauf zu.
    Die vier Reiter preschten in den Wald.
    Bevor Dancing Jax seine Schlinge um sie zugezogen hatte, hatte keiner der Teenager je auch nur auf einem Pferd gesessen. Doch das Buch hatte sie zu wahren Meistern der Reitkunst gemacht. Angestachelt von der aufregenden Hetzjagd, stemmten sich die Buben und Damen in die Steigbügel und trieben ihre Rösser an. Die Pikdame machte zudem von ihrer Reitpeitsche Gebrauch, sodass die Pferde wie ein Donnergrollen durch die Glockenblumen fegten.
    Kate mobilisierte ihre letzten Energiereserven. Fast hatte sie die Birken erreicht. Sie konnte es schaffen.
    »Bringt die Leibeigene zu Fall!«, schrie die Pikdame, zog einen Dolch aus ihrem Gürtel und reckte ihn drohend in die Luft.
    Kate spürte, wie der Boden vibrierte. Die Pferde hatten sie beinahe eingeholt. Sie fühlte ihren schnaubenden Atem im Genick. Mit der Kraft der Verzweiflung warf sie sich schreiend nach vorne. Die Pferde scheuten und stiegen hoch, als Kate in den Schutz der dichten Bäume flüchtete. Sie lauschte, wie die Dancing Jacks wütend und enttäuscht aufbrüllten, bevor sie grinsend weitereilte.
    Während sie rannte, entledigte sie sich ihrer Jacke und hantierte an dem Laptop herum. Zu ihrer Überraschung blinkte auf einmal das Wi-Fi-Symbol auf. Endlich! Stolpernd kam sie zum Stehen. Ihre Finger zitterten vor Anstrengung und Angst so sehr, dass es sie zwei Versuche kostete, bis sie die E-Mail aufrufen konnte.
    »Und ab mit dir …« Atemlos schickte Kate ein Stoßgebet gen Himmel. »Hol die Kavallerie!«
    Doch die Mail sollte den Postausgang nie verlassen.
    Ein brutaler Stoß in den Rücken ließ Kate nach vorne taumeln. Der Laptop fiel ihr aus den Händen und plötzlich lag sie mit dem Gesicht in den Glockenblumen.
    Als sie sich auf den Rücken drehte, sah Kate den Karobuben über sich, der äußerst selbstzufrieden schien. Er war von seinem Pferd gesprungen und hatte sie zu Fuß verfolgt.
    Mit gerade mal zwölf Jahren war er der jüngste der Dancing Jacks. Kate wusste über ihn Bescheid; wer er früher gewesen war, bevor das Buch die Kontrolle über ihn gewonnen hatte.
    »Du bist Paul«, keuchte sie verzweifelt. »Paul Thornbury.«
    »Schweigt still, Leibeigene!«, befahl er. »So dürft Ihr mich nicht nennen!«
    »Ich habe mit Martin Baxter gesprochen. Du erinnerst dich bestimmt. Du und deine Mutter habt mit ihm in Felixstowe gelebt, weißt du noch?«
    »Ich bin der Karobube!«, erwiderte der Junge hochmütig. »Sohn und Erbe eines Unterkönigs. Und ich werde solche Unwahrheiten von einer gewöhnlichen Vettel wie Euch nicht dulden!«
    Kate schüttelte wütend den Kopf. Er war den Mächten des Buchs schon viel zu gründlich verfallen. Sie vergeudete ihre Zeit.
    »Herein tanzt Langfinger Jack«, fing der Junge zu singen an, während sich sein Gesicht in eine ausdruckslose

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