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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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an.
    In seiner Fantasie begann Reggie sich weitere Erklärungen für die leer gefegten Straßen auszumalen. Verstrahlung, überlegte er. Eine Bombe ist hochgegangen und hat die gesamte Gegend hier verseucht. Oder … jemand hat Chemikalien ins Trinkwasser geschüttet. Erdbebengefahr? Vielleicht hat sich in einer Straße ein großes Loch geöffnet und jetzt sind die Häuser einsturzgefährdet. Oder … eine Seuche! Und in allen Häusern liegen Leichen herum, sie tötet dich auf der Stelle und lässt dich außerdem grün anlaufen! Und man bekommt überall eiterige Pusteln. Vielleicht ist ein Löwe aus dem Zoo ausgebrochen … Obwohl hier weit und breit kein Zoo ist …
    Reggie verzog das Gesicht. Er musste es sich eingestehen, was auch immer hier passiert war, schuld war mit Sicherheit dieses Buch. Fast wünschte er sich, verschüttete Chemikalien oder eine Atomkatastrophe wären der Grund – sogar ein verrückter Axtmörder wäre ihm lieber. Zumindest wären das alles Gründe, die er verstehen könnte.
    In der Straße, durch die er nun lief, gab es weder Zäune noch Hecken. Die leicht abfallenden Rasenflächen, über die sich von Solarleuchten gesäumte Fußwege bis zu den Eingangstüren hin schlängelten, erstreckten sich nahtlos bis zum Gehsteig.
    Kurze Zeit später stand Reggie vor der Hausnummer 24: ein großes Einfamilienhaus, das zur Hälfte halbherzig mit Holz verkleidet war. Von der Straßenlaterne, die davor stand, flatterten lange bunte Bänder, wie bei einem Maibaum. Die Einfahrt war leer. Dann fiel Reggies Blick auf die Haustür – sie stand offen.
    Hatten sie so schnell von hier flüchten müssen, dass sie nicht einmal die Tür geschlossen hatten? War da jemand im Haus?
    Reggie sah sich nach allen Seiten um. Noch immer war weit und breit keine Menschenseele auszumachen. Sollte er es riskieren hineinzugehen? Bisher war alles gut gegangen, außerdem würde er in der Küche sicher etwas zu essen finden, und er war am Verhungern!
    Der Junge rannte durch den Vorgarten und schob die Haustür weit auf. Der Flur dahinter sah aufgeräumt und sauber aus. Eine überstürzte Evakuierung hinterließ andere Spuren. Mit laut klopfendem Herzen machte Reggie ein paar Schritte hinein. Wachsam schlich er durch den Gang und spähte ins Wohnzimmer. Alles sah normal aus: Sofa, Plasmafernseher, Korkuntersetzer auf dem Beistelltisch, Familienfotos an den Wänden. Ungewöhnlich war nur ein gerahmtes Poster über dem Kamin – das war definitiv neu. Es zeigte ein weißes Schloss, das Schloss aus dem Buch.
    Mit einem Schaudern wandte sich Reggie ab. Hastig huschte er in die Küche, wo er sich eine Packung Toastbrot griff und eine Scheibe in den Mund stopfte. Dann öffnete er den Kühlschrank und betrachtete mit einem zufriedenen Seufzen den hell beleuchteten Inhalt. Er nahm sich Schinken und Käse und zauberte sich mit zwei weiteren Scheiben Weißbrot ein Sandwich, das er so schnell verputzte, dass er sich um ein Haar verschluckt hätte. Zum Glück fand er auch eine Dose Cola, die er mit nur einem Schluck zur Hälfte leerte. Dann warf er einen zweiten Blick in den Kühlschrank. Im unteren Fach lagen mehrere Würstchen im Schlafrock, von denen er eins gierig verschlang. Zwei weitere ließ er in seiner Tasche verschwinden.
    Während er kaute, kam ihm der Gedanke, dass er am besten so viel Essen wie nur möglich in seinem Rucksack verstauen sollte. Also nahm er ihn vom Rücken und machte sich ans Werk. Alles traute er sich allerdings nicht anzurühren: Joghurt zum Beispiel, Saft und einen Früchtekuchen. Die Verpackungen trugen das Logo des Buchs und beinhalteten das Fruchtfleisch und die Essenz der ekelerregenden Pflanzen.
    Als er mit dem Kühlschrank fertig war, widmete Reggie sich den Regalen. Frische Lebensmittel würden nicht lange halten, Dosen waren da schon besser. Zwei Portionen Bohnen, Suppe und einmal Käsemackaroni waren jedoch alles, was in seinen Rucksack passte.
    Dosenöffner!, fiel es ihm plötzlich ein. Er riss eine Schublade auf und durchwühlte das Besteck. Ein metallisches Scheppern zerriss die unheimliche Stille, als ein Messer und ein Löffel auf den Fliesenboden fielen.
    Reggie erstarrte vor Schreck. Warum war er nicht vorsichtiger gewesen?
    »Wer ist da?«, rief jemand.
    Der Junge drehte sich um.
    »Wer ist da?«, erschallte die Stimme ein zweites Mal.
    Reggies Magen machte einen Hüpfer. Er wusste, wer da rief. Ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und im nächsten Moment rannte er auch

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