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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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viel mitgemacht.«
    »Aber ich will da oben schlafen«, beharrte Charm. »Und das werd ich auch. Die kleinen Scheißer müssen woandershin! Wenn du mir nicht hilfst, mach ich’s eben alleine, mir auch egal. Glaub aber ja nicht, dass du dann ankriechen und da oben pennen kannst.«
    Jody baute sich vor ihr auf. Zwar schätzte sie, dass sie etwa ein Jahr jünger war als diese angemalte Vogelscheuche, aber sicher stärker, und sie hatte keine Scheu, dieser Tussi den Lipgloss aus dem Gesicht zu hauen.
    »Lass sie in Frieden!«, sagte sie mit Nachdruck. »Sie waren zuerst da, also gehört ihnen das Penthouse. Wenn du versuchst, sie rauszuschmeißen, zerr ich dich an deinen Extensions so schnell die Treppe runter, dass du unterwegs deine falsche Bräune verlierst. Kapiert?«
    Charms Augen versprühten Funken. Jody war sich fast sicher, dass sie gleich einen Tobsuchtsanfall bekommen würde.
    »Lass es gut sein, Kind«, mischte sich Mrs Benedict ein, warf Jody einen tadelnden Blick zu und zog ihre Tochter mit sich zu den pinken Koffern. »Gib dich nicht mit solchen gewöhnlichen Kindern ab. Die wird höchstens eine Zwei, wenn überhaupt, da könnte ich wetten. Wahrscheinlich schafft sie es noch nicht mal zum Schloss! Schau dir nur diese Sauertopfmiene an! Ich habe schon Kuhhintern gesehen, die hübscher waren. Sogar das, was aus den Hinterteilen rauskommt, ist schöner. So was wie die wollen wir gar nicht in Mooncaster! Nichts weiter als eine dreckige Abtrünnige, durch und durch.«
    Jody schnaubte. So viel Spaß hatte sie seit Monaten nicht mehr gehabt. Sie freute sich schon auf ein Wochenende voller Barbiemassakrieren.
    »Und weißt du, was sie für ein Geschmack ist?«, wandte sich Charm absichtlich laut an ihre Mutter. »Altes Sauerkraut mit Rosenkohl!«
    Christina streckte ihr die Zunge raus. Dann wurde die Siebenjährige von einem komischen runden Gegenstand abgelenkt, der hoch oben an der Wand hing. Mit ausgestrecktem Finger fragte sie Jody: »Was ist denn das?«
     
    In der Jungshütte mit den sieben Betten betrachtete Marcus die merkwürdige Vorrichtung an ihrer Wand und stellte sich exakt dieselbe Frage. Es erinnerte ihn an die altmodischen Radios aus den Dreißigerjahren, die aus dickem braunem Plastik gemacht waren, eine Frequenzanzeige in der Mitte und so eine Art aufgesetzten Rost aus Messing über dem Lautsprecher hatten. Allerdings war das hier für ein Radio zu groß und passte außerdem kein bisschen zum Rest der Einrichtung. Marcus zog sich einen Stuhl aus der Fernsehecke herüber und stellte sich darauf, um sich das Gerät näher anzusehen.
    »Ist kaputt«, teilte er jedem mit, der zuhörte. »Die Knöpfe hier an der Seite machen gar nichts und die Nadel auf der Anzeige rührt sich auch kein Stück.«
    Ein etwas jüngerer Junge blickte zu ihm hoch. »Vielleicht ist es ja nur ein Lautsprecher?«, überlegte er. »Um uns morgens aufzuwecken und zu sagen, wann es Frühstück gibt, oder um irgendwelche anderen Sachen anzukündigen.«
    Marcus sah zu ihm hinunter. Der Junge trug ein Gestell auf der Nase, für das Marcus nur die Bezeichnung Nerdbrille einfiel, und er machte anscheinend die erste Pubertätsphase durch – zumindest den vielen Pickeln nach zu urteilen, die in seinem Gesicht sprossen.
    Früher, in der Zeit vor Dancing Jax, hätte Marcus solche Typen nicht einmal wahrgenommen. In seiner Clique waren nur die Coolen gewesen, die ganz oben in der Nahrungskette der Schule standen. Zu schade, dass dieser Alasdair nicht mit in seiner Hütte war. Der schien ganz in Ordnung zu sein. Und dann müsste er sich nicht mit solchen Flaschen abgeben.
    »Es gibt aber keine Drähte, also ist es nirgends angeschlossen«, stellte Marcus fest und sprang vom Stuhl. »Und wozu soll die Anzeige gut sein?«
    »War ja nur eine Idee.«
    »Wer bist du überhaupt, Klugscheißer?«
    Der Junge zögerte. Er war es nicht mehr gewöhnt, mit Leuten zu reden, die nicht von dem Buch besessen waren, und war inzwischen grundsätzlich allem und jedem gegenüber auf der Hut.
    »Ähm … ääähr … Spencer«, sagte er verlegen, verschluckte sich und gab einen komischen Laut irgendwo zwischen einem Husten und einem Knurren von sich.
    Marcus lachte. »Was war das? Herr Spencer?«, zog er ihn auf. »Kommst du aus Deutschland?«
    »Nein, nein, nur Spencer.«
    Marcus boxte ihm kumpelhaft gegen die Schulter und lachte erneut. »Okay, Herr Spenzer. Falls du irgendwelche ansehnlichen Fräuleins siehst, schickst du sie zu mir, ja?«, sagte er mit

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