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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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drin.«
    Marcus ignorierte das und redete weiter. »Ihr beide müsst mir versprechen, dass ihr keinem was von dem, was ich euch gleich zeige, verratet.«
    Spencer nickte.
    »Du musst es schon laut sagen. Mach’s richtig.«
    »Ich verspreche, dass ich keinem was sage.«
    »Jetzt du.«
    Lee verdrehte die Augen. »Von mir aus. Alles, solange ich nur deinem Deo entkomme.«
    »Entkommen!«, wisperte Marcus aufgeregt. »Das ist das Stichwort! Habt ihr mal den Film Gesprengte Ketten gesehen?«
    »Nur ungefähr jedes Jahr an Weihnachten«, meinte Lee, begriff, worauf Marcus hinauswollte, und war ab sofort davon überzeugt, dass der Heini aus Manchester ein sogar noch größerer Idiot war als gedacht. »Direkt nach dem Film mit diesem riesigen Typen aus Metall und dem Kampf mit den Skeletten.«
    »Jason und die Argonauten« ,konnte es Spencer sich nicht verkneifen.
    »Genau, den meine ich. Der mit dem Schlangenmonster.«
    »Die siebenköpfige Hydra«, korrigierte Spencer.
    Lee starrte ihn mitleidig an. »Kleiner, hast du jemals ein normales Leben geführt?«
    »Hey!«, unterbrach Marcus die zwei. »Darf ich vielleicht mal zu Ende reden? Danke. Also, Gesprengte Ketten ist der Film, wo die Kerle einen Tunnel aus dem Kriegsgefangenenlager buddeln und so entkommen.«
    »Bitte sag, dass das nicht dein Ernst ist«, meinte Lee.
    Marcus bückte sich, um das Hemd auszurollen, das er auf den Boden gelegt hatte. Darin befanden sich die kleine Gärtnerschaufel und die Schere aus dem Erste-Hilfe-Kasten.
    »Jetzt kapier ich’s«, meinte Lee mit aufgesetzter Begeisterung. »Du willst ein paar Blumenkästen bepflanzen, als Willkommensgruß für die dreißig Kerle, die anrücken, um den Tunnel zu buddeln! Und ihnen dann ’ne Maniküre verpassen oder die Haare schneiden. Super Plan, da kann ja nix schiefgehen!«
    »Ich sage ja nicht, dass es nicht eine ganze Weile dauern wird«, verteidigte sich Marcus. »Und keiner bittet dich mitzukommen. Ich will nur nicht, dass sonst jemand was davon weiß. Das Geheimnis bleibt in unserer Hütte, ja?« Er pulte den Teppich ab und ritze dann mit der Schere eine Linie in die Sperrholzplatte darunter.
    Lee brach in schallendes Gelächter aus. »Dafür brauchst du ungefähr ’ne Ewigkeit!«
    »Ach ja? Also wenn ich erst mal hier raus bin, wirst du das nicht mehr so witzig finden. Ich werde wie Steve McQueen auf ’nem Motorrad in die Freiheit düsen.«
    Jetzt musste auch Spencer lachen. »In dem Film ist er geschnappt worden!«
    »Ach, verpisst euch doch«, grummelte Marcus. »Ich weiß, was ich mache.«
    »Wo willst du überhaupt das ganze Holz herbekommen?«, fragte Spencer.
    »Holz?«
    »Um den Tunnel abzustützen, damit du nicht lebendig begraben wirst.«
    Marcus konzentrierte sich darauf, mit der Schere durch den Boden zu meißeln. Das hatte er nicht bedacht. »Daran arbeite ich noch«, log er.
    Lee ging wieder nach oben. »Wenn es dich glücklich macht und dich mir von der Pelle hält, ist mir alles recht, Mann«, spottete er. »Und hey, sag mal, der Gestank hier oben … Sind das deine Schuhe oder was? Riecht, als wäre hier irgendwas krepiert. Häng die Treter doch mal aus dem Fenster.«
    »Grade du musst das Maul aufreißen! Warum schrubbst du nicht mal den ganzen Schlamm und Dreck weg, den du mit reingebracht hast? Wo warst du überhaupt? Im Sumpf schwimmen?«
    Lee gab keine Antwort.
    Ein verstohlenes Lächeln schmuggelte sich auf Marcus’ Gesicht. Seine Turnschuhe stanken kein bisschen – er hatte ausreichend Sprays und Puder, um das zu vermeiden. Der grässliche Mief stammte von etwas ganz anderem, aber diese Überraschung würde er noch etwas für sich behalten.
     
    Am nächsten Tag wachten die Kids erneut voller blauer Flecken und auf dem Boden liegend auf.
    »Vielleicht schlafwandeln wir alle?«, überlegte Charm. »Mein Onkel Frank hat das ständig gemacht.«
    Maggie und Esther durften heute zurück in die Küche. Auf dem Weg dorthin vernahm Maggie Jodys schwache Stimme. Sie klang wie im Delirium, gab Laute irgendwo zwischen Singen und Ächzen von sich. Maggie blieb stehen und lauschte.
    »There’s … there’s something tender in the moonlight … on Honolulu Bay …«
    Maggie kannte das Lied nicht, aber ihr kam der Gedanke, etwas Fröhliches zur Antwort zu pfeifen, damit Jody wusste, dass jemand an sie dachte. Schnell schaute sie sich um. Der einzige Wachposten in Sichtweite war der auf dem Rutschenturm, und der schaute in die entgegengesetzte Richtung. Die erstbeste Melodie, die ihr

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