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DanDep-StaderVer

Titel: DanDep-StaderVer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weniger hatte. Richie hatte seinen Willen bekommen, er würde sie nicht mehr bedrängen.
    So weit, so gut.
    Bloß war jetzt Terry wieder da.
    Terry, der sich einfach nicht abschütteln ließ. Der an einem klebte wie Hundekacke am Absatz.
    Wenn sie gewusst hätte, dass sie ihn wiedersehen würde, hätte sie nie mit Richie geschlafen. Aber sie hatte sich geschworen, dass es mit Terry endgültig aus war, weil er ihr nur Scherereien einbrocken würde mit seinen grandiosen Plänen, Richie zu erledigen. Sie hätte sich von dem kleinen Überredungskünstler nie beschwatzen lassen sollen, ihm etwas von Martin und den Drogenlieferungen zu erzählen. Das war ein Fehler gewesen, auch wenn sie sich nicht vorstellen konnte, was Terry mit dieser Information überhaupt anfangen wollte oder dass Richie je erfahren würde, wer ihn verraten hatte. Trotzdem wäre es besser gewesen, den Mund zu halten. Mit Richie machte man keine Mätzchen.
    Allison zündete sich eine Zigarette an, und während sie Terry beim Schlafen zusah, erwachte erneut das Verlangen in ihr. Als ob Sorgen ein Aphrodisiakum wären. Je mehr Sorgen sie sich machte, desto mehr wollte sie Sex mit ihm. Je mehr Sex sie hatten, desto mehr Sorgen würde sie sich machen. Sie drückte die Zigarette aus und schob die Hand unter das Laken, um ihn zu wecken. Obwohl sie auf das Boot nicht gerade verrückt war, musste sie zugeben, dass das Plätschern und das leichte Schaukeln etwas Erotisches hatten, genau wie die Tatsache, dass sie sich - einen guten Kilometer vom Ufer entfernt - so laut austoben konnten, wie sie wollten. Sonst musste man immer an das Kind, die Nachbarn oder sonstwen denken. Die Freiheit, sich hemmungslos gehen zu lassen, verlieh dem Ganzen eine besondere Würze. Sie konnte schreien, wenn ihr danach war, und niemand würde sie hören.
    Das Motorboot glitt über das Wasser auf die Jacht zu. Potts saß im Heck und steuerte das Ding, während Squiers im Bug kauerte wie George Washington bei der Überquerung des Potomac. Eine Zeit lang hatte er sogar gestanden, bis das Boot gefährlich zu kippeln begann und Potts ihm befahl, sich wieder auf seinen fetten Arsch zu pflanzen. Es war dunkel, und sie fuhren ohne Licht, auch wenn sie höchstens in Gefahr waren, von einem Motorboot untergepflügt zu werden. Doch außer ihnen war kein Mensch auf dem Wasser, und sie mussten sich einfach an die Linie zwischen dem erleuchteten Hafen und den schaukelnden Lichtern der gut einen Kilometer voraus ankernden Jacht halten.
    Der Abend hatte schon schlecht angefangen und wollte auch nicht mehr besser werden. Richie hatte einen komplizierten Plan für einen »amphibischen Überfall« auf Terrys Boot ausgetüftelt. Genau wie die Invasion der Alliierten in der Normandie klang die Aktion plausibel, bis man versuchte, sie umzusetzen. Dann tauchten auf einmal ungeahnte Probleme auf. Zum Beispiel die Frage, wo man ein Boot herkriegen sollte. Als Erstes beschafft ihr euch ein kleines Boot, sagt Richie. Bloß, dass Richie leider keinen blassen Dunst von Booten hat, scheißegal, ob groß oder klein. Er hat zu viele Kriegsfilme gesehen. Ihm schwebte ein Schlauchboot vor, so was wie der Zodiac von Jacques Cousteau, der lautlos durch die Nacht gleitet. Aber Potts konnte nur eine altersschwache Nussschale aus Holz auftreiben, die leckte wie ein Sieb und einen Motor hatte, mit dem man keine Mayonnaise hätte anrühren können, aber Krach machte wie ein Lastkahn. Und dafür hatten sie auch noch zweihundert Dollar löhnen müssen. Der stinkende Alte, der am Kai Köder verkaufte und es ihnen vermietet hatte, wollte ihnen sogar dreihundert dafür abknöpfen, bis Squiers ihn sich ein bisschen zur Brust nahm. Potts musste Squiers in regelmäßigen Abständen anschnauzen, sich den Eimer zu schnappen und Wasser zu schippen.
    Und dann war da noch die Sache mit den Pillen.
    Potts hatte seine Drogenzeit lange hinter sich, auch wenn er immer noch gerne Bier und Tequila tankte. Aber an diesem Abend hatte er dringend etwas anderes nötig als Alkohol. Seine Nerven lagen blank. Er wollte den Job nicht machen und wusste noch nicht mal, ob er überhaupt im Stande war, ihn zu erledigen, obwohl er so auf den Bonus brannte, den Richie ihnen versprochen hatte. Seit er den Auftrag kannte, rumorte es in seinem Magen, deshalb kam Schnaps nicht in Frage, aber er war viel zu flatterig, um die Sache ohne Hilfe durchzustehen. Was er brauchte, war ein Xanax oder so was, zur Beruhigung und gegen die Übelkeit. Bevor Potts zu Hause

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