Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
blickte sich nach Sarahs Mietwagen um. Vergeblich. Vielleicht hatte sie ihn bereits abgegeben. Vielleicht war sie noch nicht hier.
    Merkwürdig. Sarah hatte geklungen, als befände sie sich ganz in der Nähe der Kirche oder sogar darin …
    Olivia steckte die Autoschlüssel in die Tasche und wich den Pfützen aus, die sich auf dem unebenen Asphalt gebildet hatten. Sie versuchte, nicht an das letzte Mal zu denken, als sie hier gewesen war, an den armen Mickey Gains, der in diesen heiligen Mauern auf so brutale Weise ermordet worden war.
    Sie zog ihre Jacke enger um sich und näherte sich der großen Eingangstür. Ein feuchter Wind wehte vom Fluss herauf und fuhr ächzend in die umstehenden Bäume.
    Olivia war bereits kurz vor dem Eingang, als sie einen Block weiter ein Auto hörte. Sarah!
    Sie wandte sich um und sah einen schwarzen europäischen Wagen, einen Mercedes, um die Ecke schlingern und mit kreischenden Bremsen vor St. Lukas zum Stehen kommen. Olivia bekam Gänsehaut. Da war etwas faul. Ganz und gar faul. Sie wollte eben die Kirchentür öffnen, da erblickte sie Sarah auf dem Beifahrersitz, die Olivia durchs Autofenster anstarrte.
    »Gott sei Dank!«, flüsterte Olivia und ging auf den Wagen zu, doch irgendetwas stimmte nicht mit Sarah. Sie stieg nicht aus, blieb gegen das Fenster gelehnt sitzen und bewegte sich kaum. Sie wirkte bleich und abgemagert, sah Olivia aus gehetzten Augen an. Langsam schüttelte sie den Kopf.
    »Sarah? Was ist los?« Olivia machte zwei Schritte auf die Limousine zu, bevor ihr Blick auf den Fahrer fiel. Er stieß die Tür auf und trat auf die Straße. Seine Soutane schimmerte weiß in der dunklen Nacht.
    Augenblicklich erkannte Olivia ihren Fehler. Das war nicht James, er hätte kein Ornat getragen. Verdammt.
    Ihr Blut gefror zu Eis. Sie starrte direkt in die grausamen blauen Augen des Killers.
    »O Gott … nein …« Was hatte Sarah mit ihm zu tun? Was zum Teufel ging hier vor? »Fahr weg!«, schrie Olivia und sprintete los. Der Mann kam um den Mercedes herum.
    »Sarah! Fahr!« Verdammt, warum bewegte sich Sarah nicht?»
    Olivia rannte, so schnell sie konnte, Richtung Parkplatz. »Hilfe! Bitte! So hilf uns doch jemand!«, schrie sie. Sie hörte, wie er hinter ihr herrannte und näher und näher kam. Das Entsetzen trieb sie vorwärts.
Schneller! Schneller! Lauf schneller!
Sie griff in ihre Handtasche und tastete nach dem Handy. Ihr SUV war nur noch knapp zehn Meter entfernt. Fünf. Verdammt, er holte auf! Sie konnte ihn schon atmen hören! Schnell, heftig.
    Lauf!
»Hilfe! So hilf mir doch jemand! HILFE !« Keine einzige Verandabeleuchtung wurde eingeschaltet.
    Ihr Ford war so nahe! Wenn sie nur einsteigen könnte! Sie blickte auf das Handy. Es gelang ihr, 911 einzutippen.
    »Ahhh!« Schmerz durchfuhr sie. Keuchend prallte sie gegen den Kotflügel und stürzte zu Boden. Ihr Kinn prallte auf den Asphalt, Handtasche und Handy schlitterten davon.
    Ich habe einen Schuss abbekommen, dachte sie benommen. Es schmerzte überall, und sie war nicht in der Lage, sich zu bewegen. Der Killer hatte auf sie geschossen … das wäre zumindest ein schneller Tod … kein Folterrad, kein Scheiterhaufen, keine Enthauptung … Mit verschwommenem Blick sah sie, wie er zu ihr trat, und bemerkte seine Waffe. Eine Elektroschockpistole. Keine Kugeln. Sie würde doch keinen raschen Tod sterben. Sie versuchte zu schreien, doch sie brachte keinen Laut heraus.
    »Komm«, sagte er mit fester, ruhiger Stimme. »Wir haben noch etwas zu erledigen, Bibiana.«
    »Nein«, flüsterte sie und schüttelte schwach den Kopf, als er ihr ein Halsband umlegte und sie zu seinem Wagen zerrte. »Nein, nein … nein …« Ihre Finger scharrten über den unebenen Asphalt, Blut tropfte von ihrem Kinn, und die Welt drehte sich wie verrückt, als sie vergeblich versuchte, ihren Blick auf das Gesicht zu richten, das dem ihren so ähnlich war. Ihr Bruder … So böse und niederträchtig in seinen weißen Gewändern. »Bastard«, murmelte sie. Er ohrfeigte sie mit dem Handrücken, dann riss er die hintere Wagentür auf.
    Sarah auf dem Vordersitz zuckte nicht mal mit der Wimper.
    »Hilf mir«, versuchte Olivia hervorzustoßen. Wenn Sarah ihr helfen würde, bestünde die Chance, ihn zu überwältigen, aber ihre Freundin lehnte schlaff an der Beifahrerscheibe.
    Olivia versuchte zu treten. Daneben. Er schnalzte mit der Zunge und schob sie auf den Rücksitz. »Schlampe.« Olivia wehrte sich und wurde mit einem Stromstoß in den Nacken

Weitere Kostenlose Bücher