Danger - Das Gebot der Rache
wimmerte und duckte sich, als er sie in Richtung des monströsen Gebäudes trieb.
Es gab kein Entkommen. Wald umschloss sie. Vereinzelt verdichtete sich der Niesel zu Schwaden. Jedes Mal, wenn Olivia einen Fehltritt machte, versetzte der Mann ihr einen elektrischen Schlag, und ihr wurden die Knie weich. »Beweg dich!«, drängte er ungeduldig. Sie musste sich die Waffe schnappen und gegen ihn richten. Irgendwann würde sich doch eine Gelegenheit ergeben … Er stieß sie durch die Tür und drängte sie einen langen, fensterlosen Gang entlang. Hinter einer Tür am Ende des Ganges jaulten und bellten die Hunde.
Olivia hätte sich beinahe übergeben.
Na los, pack ihn dir – versuch, ihn zu überwältigen. Lass nicht zu, dass er dich dort einsperrt, dann bist du mit Sicherheit tot!
Ihr Herz hämmerte. Ihr Kinn pochte. Sie fühlte sich schwach, doch wenn sie sich nur seine Waffe schnappen könnte!
Sutter drängte sie an einer Treppe vorbei, die nach oben führte. »Beeilt euch!«
Versuch, ihn zu überwältigen, Olivia. Es bleibt dir keine andere Wahl. Ansonsten seid ihr so gut wie tot!
Sarahs Schreie wurden lauter. Tränen liefen ihr übers Gesicht. »Nein … nein … nein …« Sie zauderte, und er packte sie und schob sie vorwärts, dann öffnete er die Tür und knipste das Licht an.
Jetzt!
Olivia stürzte los. Sie kratzte und krallte und kämpfte um die Oberhand.
Sarah kreischte und taumelte in den schrecklichen Raum. »Um Gottes willen, Sarah, hilf mir!«, schrie Olivia.
Warren heulte auf und drückte auf die Fernbedienung. Heftiger Schmerz schoss durch Olivias Körper. Sie kratzte ihn mit den Fingernägeln an den Augen und schabte ihm die Haut von der Wange.
Er stieß sie in den Raum hinein. »Du verdammte Schlampe!«
Sie stürzte zu Boden und schlug sich das Knie auf. Obwohl sie sich nicht bewegte, verpasste er ihr einen weiteren Schock. Schmerz durchfuhr ihre Muskeln. Sie schrie.
Wieder drückte er auf den Knopf. Ihr Körper zuckte. Schmerz schoss ihr Rückgrat hinunter. Voller Qual schnappte sie nach Luft.
Wieder!
»Nei-ein!« Sie bekam keine Luft mehr.
Wieder!
Er hörte erst auf, als sie sich weinend und japsend auf dem schmutzigen, mit Stroh übersäten Fußboden krümmte, die Kehle rauh vom Schreien. Da entdeckte sie die Hunde … angekettet liefen sie vor ihren Verschlägen auf und ab.
»Und jetzt sei gehorsam, Bibiana, oder ich werde die Hunde auf dich hetzen«, knurrte er. Olivia hatte keine Kraft mehr, sich gegen ihn zu wehren. Sie konnte kaum den Kopf heben, um den höhlenartigen Raum zu betrachten. Gedämpftes rotes Licht ermöglichte den Blick auf ein dreckiges Lager. Ein nacktes Mädchen war dort an die Wand gekettet, den Metallkäfigen der Hunde gegenüber. Auch sie trug ein Halsband.
Kristi.
Olivia würgte.
Wie sollte sie sie retten?
Wie?
Dieser fensterlose Raum war eine groteske Folterkammer. Und ein grauenhaftes Heiligtum. Zwischen scheußlichen Peitschen, Ketten und Schwertern hingen in bizarrem, blasphemischem Kontrast kunstvolle Kreuze, Kruzifixe und religiöse Symbole, einschließlich eines Bildes der heiligen Maria. Und als wäre das nicht genug, waren auch noch Dutzende von Spiegeln an der Wand befestigt, die im roten Licht glänzten und jeden Zentimeter des absurden Verstecks reflektierten. Die Spiegel verschafften ihr einen Blick auf sich selbst und auf das, was hinter ihr passierte … Es war krank, so pervers!
Ein nie gekanntes Entsetzen ergriff sie. Was immer hier geschehen sollte, würde grauenhaft sein.
»Wo ist Brian, Sutter?«, fragte Kristi und zerrte an ihren Fesseln. Ihr schlanker, durchtrainierter Körper war angespannt. Sie war so zornig wie Sarah unterwürfig war. »Du gottverdammter Hurensohn, was hast du mit Brian angestellt?«
»Scht, Lucia, was für eine Ausdrucksweise!« Sutters Augen funkelten grausam. »Du sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen«, warnte er sie. »
Niemals!
«
O nein –
»Ich bin nicht die verfluchte Lucia, klar?
Aaah!
« Sie krümmte sich und fiel zurück aufs schmutzige Stroh. »Du Scheißkerl!« Ein weiterer Elektroschock ließ sie wieder hochschnellen. »Du bist eine Bestie! Schlimmer als eine Bestie! Schlimmer als deine abscheulichen Hunde. Du holst dir einen runter, wenn du Frauen quälst, stimmt’s? Jetzt hör mir mal gut zu: Mein Dad wird dich umbringen! Was immer du mir antust, wird nichts im Vergleich zu dem sein, was er mit dir machen wird! Dir wird es noch millionenmal schlechter ergehen, wenn er
Weitere Kostenlose Bücher