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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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bist du bloß?
Sie wischte sich den Regen von den Wangen. »Oder wollen Sie noch mehr Informationen aus mir herausquetschen, weil Sie endlich festgestellt haben, dass ich die beste Quelle bin, die Sie haben?«
    »Wie immer Sie es betrachten möchten. Ich kenne einen Ort, an dem man ausgezeichnete Cajun-Shrimps und diese würzigen Pommesspiralen bekommen kann.« Er zuckte die Schultern. »Ist zwar nur ein kleines Loch, aber das Essen ist hervorragend.«
    Sie konnte kaum glauben, dass er es ernst meinte. »Ich hätte Sie nicht unbedingt für einen Pommesspiralen-Liebhaber gehalten.«
    »Und dabei behaupten Sie, Sie würden über außersinnliche Wahrnehmungen verfügen!«
    »Bentz, versuchen Sie etwa, mit mir zu flirten?«
    Sein Lächeln verschwand. »Ich versuche nur, Sie aus diesem Wolkenbruch wegzulocken, damit Sie mit mir reden.« Jetzt war er wieder ganz professionell. Ruppig. Als wäre sie ihm versehentlich aufs männliche Ego getreten. Komisch, er wirkte nicht wie der Typ Mann, der ein Problem mit seinem Selbstbewusstsein hat … aber er wirkte ja auch nicht wie jemand, der auf Pommesspiralen stand.
    »Einverstanden. Wohin fahren wir?«
    »Ich fahre.« Bentz schob sie zu seinem Jeep, und Olivia glitt auf den Beifahrersitz. Der Wagen sah aus wie ein gewöhnliches Allradfahrzeug, kein griffbereites Polizeigewehr, kein Drahtnetz, keine Glasscheibe, die die Vorder- von den Rücksitzen trennte, keine Handschellen, die aus dem Handschuhfach baumelten. Auf der Rückbank lag ein Regenmantel mit dem Logo des LOPD .
    Bentz fuhr geschickt durch die regenüberschwemmten Straßen, über die Esplanade und ins Quarter nach St. Peter, wo er den Jeep in eine unglaublich winzige Parklücke zwängte. »Erwarten Sie bitte nicht das Ritz.«
    »Gut. Dafür bin ich nämlich nicht angezogen.«
     
    Sie duckten sich unter einer tropfenden Markise und betraten ein kleines Restaurant, in dem es nach Fett und Gewürzen roch. Hinter einer langen Theke schwitzten Köche über Töpfen voller kochender Shrimps und Körben mit brutzelnden Pommes frites. Bentz führte Olivia zu einem Tisch im rückwärtigen Teil, vorbei an einer Bar, auf der Bierflaschen in mit Eis gefüllten Metallkübeln kühlten. Er rückte ihr einen der Bistrostühle so zurecht, dass sie eine Glastür im Blick hatte, die auf einen Innenhof ging.
    Bentz ließ sich auf einen Stuhl auf der anderen Seite des Tisches fallen. »Wir nehmen einen Doppelten«, sagte er, als der Kellner erschien.
    »Einen Doppelten?«, wiederholte Olivia.
    »Ich esse immer das Gleiche. Es wird Ihnen schmecken.«
    »Ich darf nicht wählen?«
    Bentz grinste. »Nächstes Mal bestellen Sie.«
    Als würde es ein nächstes Mal geben! »Na gut.«
    »Möchten Sie etwas trinken? Ein Bier?«
    »Gern. Ein leichtes.«
    »Und für mich das Übliche«, sagte er zum Kellner, der trotz seines rasierten Kopfes nicht aussah, als sei er schon alt genug, um alkoholische Getränke servieren zu dürfen, doch er kehrte binnen Sekunden mit zwei geöffneten Flaschen zurück. Auf der von Bentz stand »alkoholfrei«.
    »Immer noch im Dienst?«, fragte Olivia.
    »Immer im Dienst«, gab er zurück. »Zum Wohl.« Er stieß mit dem langen Hals seiner Flasche gegen ihre und nahm einen kräftigen Schluck.
    »Also, was möchten Sie wissen, Detective?«, fragte Olivia über das Besteckgeklapper und Gesprächsfetzen hinweg. »Sie sind doch nicht etwa angewiesen, mir zu folgen oder mich zu beschatten?«
    »Nicht wirklich.«
    Er nahm einen weiteren Schluck von seinem alkoholfreien Bier. In dem sanften Licht einer rot getönten Kerosinlaterne wirkte er nicht mehr ganz so imposant wie zuvor, vielmehr zugänglicher. Er sah auf eine ungehobelte Weise gut aus, und ein leichtes Lächeln umspielte seine Augen.
    »Man hat mir aufgetragen, ich solle der Sache mit Ihnen ›offen begegnen‹, also versuche ich, genau das zu tun.«
    »Und herausfinden, wie ich so ticke?«
    Wieder ein Anflug dieses rätselhaften Lächelns. »Irgendwie habe ich den Eindruck, dass das unmöglich ist.«
    Hinter ihnen waren das Klirren und Scheppern von Glas und Metall auf dem Steinboden zu hören.
    »Ups«, sagte Bentz und zog seine dichten Augenbrauen in die Höhe. Olivia drehte sich um. Ein Tablett voller Scherben lag auf dem Boden. Bier floss in schäumenden Rinnsalen in die Fußbodenritzen, Dutzende von Krabben, Shrimps und Krebsen schlitterten unter die Tische und zwischen die Füße der Gäste.
    »Aufgepasst, sie machen sich aus dem Staub«, flüsterte Olivia, und

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