Dangerzone
winden, aber sein Griff wurde stärker.
"Wohin gehen wir?"
"Du musst ihn bestrafen." , verkündete er tonlos.
"WEN?", fragte ich und fühlte wie sich etwas Kaltes langsam durch meinen Bauch zog.
"Ash."
"NEIN!" Ich blieb mit so einem Ruck stehen, dass er mir den Arm rausgerissen hätte, wenn er nicht auch stehen geblieben wäre. "Das mach ich nicht!", sagte ich, sobald er sich mit fragend hochgezogener dunkler Augenbraue zu mir umgedreht hatte.
"Wieso nicht?"
"So etwas Barbarisches, wie SIE mit Ice getan hat, werde ich nicht tun. Niemals!" Mein Herz klopfte, schon allein bei der Vorstellung, viel zu schnell in meiner Brust.
"Dann lass dir etwas anderes einfallen." Er zuckte die Schultern.
"Wieso kannst du es nicht tun?" Ja, jetzt jammerte ich.
"Weil du zeigen musst, zu was du fähig bist, ansonsten werden sie dich immer als Opfer, als Beute ansehen und selbst, wenn du unter meinem Schutz stehst, könnten sie so etwas noch einmal probieren."
Ich schüttelte nur den Kopf hin und her. Er lachte leise. "Willst du etwa sagen, du bist nicht dazu fähig? Darf ich dich daran erinnern, dass du mir im Nebelwald kurzerhand den Kopf berauscht und dann dein Messer in meinen Rücken gestochen hast?" Jetzt wurde ich natürlich rot und schaute auf den Boden.
"Das war etwas anderes...", nuschelte ich.
"Wieso?" Gott, wieso klang er nur so fordernd? Das war ja nicht mehr feierlich und wieso antwortete ich ehrlich.
"Weil du es warst."
Plötzlich war sein Finger unter meinem Kinn und er hob mein Gesicht an, so dass ich in diese orangeglühenden Augen blicken musste. Er war ernst, zu ernst und versuchte schon wieder in meinem Gesicht zu lesen. Ich hielt seinem Blick stand, aber nur knapp.
"Ich verstehe dich nicht.", sagte er nach einiger Zeit und ich wand mein Gesicht aus seinen Fingern. Antworten konnte ich nicht. Ich verstand mich ja auch nicht. Aber ich wusste, dass ich Ash... mich schüttelte es allein schon, wenn ich an ihn dachte... nicht bestrafen konnte.
"Du bist dir zu gut dafür, nicht wahr? Du willst dir deine Hände nicht schmutzig machen.", stellte er fest und nun klang er eiskalt. "Du willst dich meinem Willen nicht beugen und meine Befehle immer noch missachten." Und plötzlich zog er mich wieder hinter sich her.
"Dann wirst du mit ihm bestraft.", verkündete er tonlos.
"NEIN!", japste ich panisch. Oh man, wie oft hatte ich heute schon NEIN gesagt, geschrien, gefleht? Ich wusste es nicht mehr. Aber ich versuchte mich wieder gegen ihn zu stemmen. Er packte meinen Oberarm und zog mich weiter. Ich versuchte es wie bei Lava und ließ mich einfach auf den Boden knallen.
Ohne jeglichen Humor griff er nach meiner Hüfte und ignorierte meine panisch fuchtelnden Hände. Er schmiss mich so grob über seine Schulter, dass mir ein paar Sekunden die Luft wegblieb und die Welt vor meinen Augen verwischte.
"NEIN, SUN, NEEEEIN!" Ich trommelte auf seinen nackten Rücken ein. Er ließ sich davon nicht beirren, während wir die Wendeltreppen herabstiegen. Mein Herz hämmerte mittlerweile bis in meinen Hals. Ein Aufruhr ging durch die Halle, als wir sie betraten. Ich schrie und trat und schlug ihn und er ging einfach seelenruhig weiter.
Obwohl ich mich in so einer misslichen Lage befand, fiel mir auf, dass ich einmalige Aussichten auf knackige Körperregionen hatte, die ich aus dieser Perspektive sonst nie zu Gesicht bekommen würde. Ich mußte aufpassen, dass ich ihm nicht den Rücken vollsabberte, sonst wäre meine Gegenwehr nicht sehr effektiv.
Vor dem Altar blieb er stehen und ließ mich mit einer Bewegung mit dem Hintern auf ihn herabfallen. Er stellte sich zwischen meine Beine, packte blitzschnell mit einer Hand meine Haare und riss mein Gesicht zurück. Seine andere Hand umschlang meine Handgelenke und zog sie schmerzhaft hinter meinen Rücken. Ich war hilflos und Tränen traten in meine Augen, als ich meinen Kopf bewegen wollte, denn sein Griff war stahlhart und wenn ich es weiter versuchte, dann riss ich mir selber die Haare vom Kopf.
Ich wusste, dass die anderen Gestaltwandler da waren und konnte sehen, dass Ash bereits an die gegenüberliegende Wand gekettet war, mit den Händen nach oben und mit dem langen Rücken zu uns. Das war gut so, denn ich wollte nie wieder in diese Augen blicken.
"Wir haben uns hier versammelt." , sprach Sun jetzt laut, so dass seine Stimme von den Meerwänden widerhallte. Allerdings sah er dabei mich an. "Weil Ash meinen direkten Befehl missachtet hat. Er wollte das Menschenmädchen
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