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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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den Zettel mit Namen und der Fax-Nummer.
Er betrat wenig später Rainer Helbich´s Büro, sah Tim Garnerd sitzen und automatisch wanderten seine Gedanken zu Sandra. Nicht jetzt, sagte er sich, plötzlich kroch ihm ein anderer Gedanke in den Sinn, aber zunächst das. Er berichtete dem Kollegen, was er erfahren hatte.
„Schöne Scheiße“, brachte der heraus. „Ich komme mit und spreche nachher mit Reimann.“
„Habt ihr etwas Neues?“
„Wenig, deine Kinder sind nicht darunter. Aber weißt du, wie viel Seiten es gibt? Dazu die Filme. Regelmäßig machen sich diese Perversen das Internet zunutze und deren Anonymität. Die Kleine von Herrn Doktor war übrigens eine andere. Wir haben das Mädchen ausgefiltert und nun läuft die Klärung, wer sie ist, dazu noch zwölf andere. Die Seite ist relativ neu und darauf alles mit neuen Kindern zu sehen. Weißt du, wir sollten die Gefahr abwehren, aber meistens ist es lange passiert, bis wir darauf stoßen. Trink einen Kaffee.“
„Lieber nicht. Ich muss an meinen Magen denken“, grinste er den Kollegen an.
„Wenn du so ein Kind gesehen hast, da ist alles zerstört, nicht nur körperlich werden sie damit geschunden. Die Seele, das Selbstwert- gefühl, das Vertrauen in die Erwachsenen, das Selbstbewusstsein, selbst die Handlungsfähigkeit, kaputt, wie ein Puzzle, wie ein zersprungenes Glas. Keiner weiß, ob es jemals ein normales Leben führen wird, trotz aller Therapien und der Psychologen.“
Er legte den Kopf zurück und sah aus dem Fenster, sprach wie zu selbst.
„Es ist so leicht einen Menschen zu zerstören, ihm für lange Zeit viel Schöne zu vermiesen. Bedauerlicherweise denken wir alle zu selten darüber nach, denken ausschließlich an uns. Das fängt an, wenn man seine Frau, Freundin betrügt, danach geht es weiter, Lügen, Hinter- hältigkeit. Es folgen Schläge, Misshandlungen und das Schlimmste, Vergewaltigung, der Missbrauch. Bei all dem bleiben Narben zurück, die man nie beseitigen kann. Du baust ein Puzzle zusammen, aber wirst immer die Einzelteile erkennen, so ist es im Inneren der Menschen. Sporadisch möchte ich den ganzen Scheiß hinwerfen.“
Daniel hatte zugehört und er sah sich wie in einem Spiegel. Er wusste, was er Jana angetan hatte, nahm für sie ein Stück von dem Schönen und nicht nur für ein paar Tage. Die Narben waren zwar nicht zu sehen, aber tief in ihrem Inneren hatte er sie für immer hinterlassen. Nein, das hatte gerade sie nicht verdient. Sie hatten ihren langjährigen ersten Freund bei einem Unfall verloren und sie hatte fast zwei Jahre benötigt, dass zu verarbeiten, neu zu leben. Folgend war er in ihr Leben getreten. Nun gab es für sie nur den Schmerz und die Traurigkeit, dazu das Gefühl, wie sehr sie hintergangen, belogen, betrogen worden war. Ausgerechnet sie, die nie einem Menschen wehtun, nie Lügen, Betrügen könnte. Er fühlte sich so richtig jämmerlich und charakterlos.
„Wann geht unser Flieger.“
Er schreckte leicht zusammen. „Heidrun sagt dir noch Bescheid. Ich muss los.“
In seinem Büro rief er Jana an, die aber nicht an den Apparat konnte, weil sie einen Patienten behandelte. Sie würde zurückrufen, sagte ihm die kleine Monika Zellner, die bei Jana eine Ausbildung als Zahnarzthelferin machte.
Jana hatte die junge Frau vor über einem Jahr im Rahmen dieser ganzen Prostituiertenmorde kennen gelernt und schließlich nach vielem Reden dazu gebracht, das Gewerbe aufzugeben. Seit über einem Jahr war sie bei Jana, dass er selber eher skeptisch sah, aber Jana war sehr zufrieden mit der zwanzigjährigen Frau.
Er telefonierte seine Zettel ab. Heidrun legte ihm die Abflugzeit vor.
„Nach Paris fliegt man der Liebe wegen und nicht wegen Kinder- schändern.“
„Schön wäre es, aber vielleicht hat Doktor Behrend ja Lust mitzu- kommen.“
„Um den ganzen Tag auf dich zu warten?“
„Sie darf Shopping machen und ich bewundere es abends.“
„Ach, du“, lachte sie, ließ ihn allein, während er die Daten zu diesem Pierre durchlas.
Jana rief an. „Ich muss morgen nach Paris. Magst du nicht mitkommen?“
„Kannst du die Termine nicht absagen? Wir hängen noch einen privaten Tag daran.“
„Bis später und arbeite nicht so viel. Wir sind heute Abend mit Carola und Sven verabredet.“ Er legte auf, etwas enttäuscht, aber er verstand, dass sie nicht schließen konnte. Er würde ihr etwas Schönes mitbringen. Er freute sich auf den Abend mit Jana.
Er war kaum in seiner Wohnung da erschien sie, hatte Essen eingekauft

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