Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
alles andere als nach einer billigen ...
„Ich fahre zu meinen Eltern und da trägt man keine alten verknautschen Klamotten. Hast du von nichts Ahnung, du blöde Ziege?“
Sandra schossen Tränen in die Augen. Sie schubste ihn hinaus. „Hau ab. Du bist ja irre. Verschwinde!“
„Mensch, reg dich ab. Es ist eben gruselig, wie du herumläufst, als wenn man zur Beerdigung fährt.“
„Ach ja? Geht man zu einer Beerdigung in einem azurblauen Kostüm? Du bist echt bekloppt, aber verschwinde.“
„Entschuldige! Es passt nicht zu dir, weil du sonst eher wie eine vom … ich meine, weil du sonst so andere Sachen trägst“, lenkte er ein, rügte sich, dass er sich besser unter Kontrolle halten musste. Er hatte sie mitnehmen wollen.
„Falsch! Diese Sachen trage ich fast tagtäglich. Du hast doch meinen Kleiderschrank durchwühlt und gesehen, dass dort jede Menge Kostüme hängen. Daniel verschwinde! Ich bin es leid, mir jedes Mal deine Vorwürfe, deine Gemeinheiten anzuhören. Erst rufst du mich zwanzigmal an, dass ich dich begleiten soll, dann meckerst du mich nur an. Was soll das?“
„Wo sind die Zwillinge?“
„Claus ist gestern mit ihnen über das Wochenende weggefahren. Sie wollten in den Heidepark.“
„Weg sind die ständig. Kann ich vielleicht unsere Kinder einmal an einem Wochenende sehen? Überdies wollten wir sie mitnehmen.“
„Meine Kinder wollten lieber in den Heidepark, als bei irgendwelchen Leuten vorgeführt werden.“
„Du blöde Kuh, was heißt hier irgendwelche Leute? Mit solchen Menschen wie meinen Eltern verkehrst du billige Prostituierte sonst nie, sondern nur mit Säufern, Kriminellen und …“
Sandra hatte ausgeholt und schlug ihm feste ins Gesicht und griff zu ihrem Handy. „Sandra Larsen, ich werde von einem Psychopathen belästigt. Können Sie bitte jemand vorbeischicken …“
Er nahm ihr das Handy weg. „Reg dich ab. War nicht so gemeint. Nur meine Eltern wollten unbedingt ihre Enkel kennenlernen.“
„Rede nicht in diesem Ton mit mir. Was bildest du dir ein?“
Genervt zog er sie in den Arm, aber selbst das widerte ihn an. „Entschuldige, meine Kleine. Lass uns fahren und wir machen uns ein schönes Wochenende. Du hast mir die letzten Wochen gefehlt.“
Während der ganzen Fahrt hörte er Musik von Peter Gabriel, da er sich beruhigen wollte. Er dufte nicht ständig dermaßen so ausrasten.
Seine Eltern begrüßten ihn, Sandra und die lächelte, reichte Sigrid einen Blumenstrauß und ein Geschenk. Diese nahm beides entgegen, sagte kurz danke, dabei die Augenbrauen hob.
Heinz Briester, fast so groß wie Daniel, die dunkelbraunen Haare leicht grau meliert, warf Daniel einen aufgebrachten Blick zu. Die braunen Augen funkelten fast schwarz, dass von Unheil zeugte. „Warum hast du nicht vorher Bescheid gesagt?“
Sigrid Briester, eine sehr zierliche Person, drehte sich um, legte die Sachen achtlos auf eine Kommode.
„Du hast behauptet, deine Eltern wollte mich unbedingt kennenlernen?“, Sandra nun verblüfft.
Daniel zog Sandra in das Zimmer hoch, hielt sie am Arm fest. „Ein falsches Wort und ich werfe dich hinaus. Hast du das verstanden?“
„Ich kann mich benehmen im Gegensatz zu deinen anderen Weibern, vergessen?“ Sie machte sich los, öffnete den Schrank um ihr Kleid hineinzuhängen, als sie zurücktrat. Da hing noch Jana´s Morgenmantel. „Du Hurensohn, mit welcher Nutte hast du hier gevögelt? Da bleibe ich nicht, das scheint eine Absteige zu sein“, kreischte sie laut.
„Hau ab, aber schnell“, brüllte er. „Jana war keine Prostituierte im Gegensatz zu dir.“
Sandra verzog fassungslos das Gesicht, starrte ihn einen Moment nur an.
„Jana? Du warst mit der Behrend hier? Du hast mit dieser Kriminellen hier gevögelt? Im Haus deiner Eltern verkehrt eine Mörderin, Diebin, Hure? Hast du ihre Straftaten unter den Tisch fallen lassen? Musste etwa deswegen Felix sterben? Warum?“ Sie wischte die Tränen aus dem Gesicht, die über ihre Wangen kullerten. „Warum? Warum habt ihr ihm das angetan? Daniel hatte er kein Recht eine Frau zu heiraten, die er liebte? Hatte er kein Recht, zu leben? Nur weil du die Behrend bumsen wolltest und sie nicht in den Knast sollte? Nur weil die Behrend sein Geld wollte? Du hast doch genug.“
Für einen Moment war Daniel irritiert, da Sandra irgendwie vollkommen anders war, nicht keifte oder schrie, sondern das in einem ruhigen, Ton, sehr sachlich, leise, fast traurig sagte.
„Du bist völlig verwirrt“, schüttelte er den Kopf.
Nun
Weitere Kostenlose Bücher