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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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mit hineingezogen wurde. Es funktionierte nicht, wenn man jeden Konflikt aus dem Weg zu gehen versucht, nur um niemand wehzutun oder weil man niemand enttäuschen will, hatte Jana einmal gesagt. Er wusste, dass er das im privaten Bereich immer getan hatte, so wie jetzt wieder. Hätte er damals diese Situation Jana gestanden, wäre ihnen zusammen eventuell eine andere Lösung eingefallen und er lebte nicht in dieser Konfusion.

Er war zu Jana gefahren, wollte sie wenigstens sehen. Der Wagen parkte vor der Tür, aber auf sein Klingeln öffnete sie nicht. So setzte er sich in sein Auto, wartete, bis er nach Stunden aufgab.
Auch an diesem Abend betrachtete Daniel Aufnahmen von Jana und sich. Er musste sich ablenken, zumal ihm sein Vater am Telefon noch einiges zu diesem verkorksten Vormittag gesagt hatte.
Karneval hatten sie gefeiert und Jana lief als Bauchtänzerin barfuß durch die Wohnung. Wie süß und wunderschön sie aussah. Die langen schwarzen Haare waren mit einem goldenen Band zusammengefasst. Der knappe Bolero, ebenfalls in Gold ließ ihren schönen, festen Busen erahnen, ohne zu viel davon preiszugeben. Die schmale Taille war unbedeckt. Der lange weite Rock ließ ihre schmalen wohlgeformten Beine nur wenig erkennen. Nachdem alle gegangen waren, hatte sie für ihn getanzt und da hatte er erfahren, dass sie einmal einen Bauchtanz- kurs belegt hatte. Er war überwältigt gewesen und hingerissen.
Erneut fragte er sich, wieso er das aufs Spiel gesetzt hatte? Nur, diese Antwort kannte er. Weil er Angst hatte, sich noch einmal zu binden. Er hatte einer eventuellen Enttäuschung aus dem Weg gehen wollen. Deswegen hatte er die ganze Zeit seine Gefühle für Jana ignoriert, verdrängt. Ja, er hatte es verpfuscht, sein gesamtes weiteres Leben verpatzt, weil er zu feige war, zu seinen Gefühlen zu stehen. Petra, seine Ex-Frau hatte es ihm damals gesagt. Du bist kein Mann, sondern ein Blender. Du siehst nur wie ein Mann aus, aber du bist es nicht. Nur ein dummer, arbeitsgeiler Junge. Du willst Karriere machen, um dein Selbstbewusstsein aufzupolieren. Du kannst nur bei deiner Arbeit denken, ansonsten bist du hohl. Nichts als ein kleiner Schlappschwanz.“
Irgendwann schlief er ein.

Erschrocken zuckte er zusammen, setzte sich. Benommen griff er sich an den Kopf, schloss die Lider, während seine Hand vorsichtig über den Kopf tastete und die kleine Beule spürte. Als der Schwindelanfall nachließ, konnte er klarer denken. Er saß auf dem Boden, war offenbar von der Couch gerutscht. Die Whiskyflasche lag neben ihm, der Rest war ausgelaufen. „Merde“, fluchte er laut. Nur woher kam die Beule? Er rappelte sich mühsam hoch und das Dröhnen im Kopf verstärkte sich. In der Küche trank er eine halbe Flasche Mineralwasser und langsam fühlte er sich etwas besser. Noch leicht benommen wankte er zu dem Bett, ließ sich darauf fallen, schlief ein.
    *
    Unausgeglichen, mit einem Kater, saß er die nächsten Tage im Büro. Er schlief wenig, war dementsprechend schlecht gelaunt. Er überstand die Tage nur noch mit Tabletten, in den Nächten kamen Alkohol und Schlaftabletten hinzu. Er musste damit aufhören, wusste er. Damals hatte er die Krise überstanden. Keine Frau war es wert, dass er sich deswegen zugrunde richtete.
Heidrun betrat nachmittags sein Büro, legte ihm wortlos die Mappe vor. „Setz dich. Möchtest einen Kaffee?“
„Nein, danke. Herr Hauptkommissar.“
So redete sie ihn an, seit sie wusste, dass er mit Sandra zusammen war. Er hatte versucht mit ihr zu reden, aber sie war gegangen.
„Wenn Sie so weitermachen, werde ich mich versetzen lassen. Diese schlechte Laune ist nicht mehr zu ertragen. Dauernd brüllen Sie herum oder sind wortkarg. Sie schreien oder verstummen. Es reicht langsam. Wenn Sie private Probleme haben, lassen Sie die nicht an uns aus.“ Heidrun guckte ihn noch einmal unerfreulich an und knallte laut die Tür hinter sich zu.
Er strich durch seine Haare. Er war nicht mehr er selbst und er wusste, woran das lag. Er war todunglücklich. Er hatte alles falsch gemacht. Die letzten Wochen waren ein Albtraum. Er schüttelte über sich selbst den Kopf. Wie konnte ich meine kleine Jana nur so verletzen? Seine wirren Gedanken trieben ihn zum Fenster, wo er auf den zähflüssigen Verkehr blickte. Wie oft habe ich hier gestanden? Ja, der Blick aus diesem Fenster hatte ihm oftmals bei der Lösung kniffliger Aufgaben geholfen. Jetzt je half ihm der Blick in die Tiefe nicht. Ganz im Gegenteil. Der Blick auf den

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