Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
Junge?“
„Da haben wir noch nichts in Erfahrung bringen können. Weder hier noch bei den ausländischen Kollegen ist über den etwas gefunden worden. Wir wissen nur durch den Obduktionsbericht, dass man ihn sexuell missbraucht hat.“
„Wie wollen wir nun vorgehen?“
„Hoffen, dass wir den Müller schnell bekommen, ansonsten abwarten, ob die Münchner mehr finden. Wir benötigen mehr Angaben über den Müller, besonders über Männer, die bei denen waren, eventuell Phantomzeichnungen. An die Medien möchte ich zurzeit nicht gehen, da wir der Meinung sind, es bringt nicht viel und man schreckt eventuell Pädophilie auf.“
„Also erst einmal auf Eis legen?“
„Ja, so ungefähr. Wir konzentrieren uns auf den Müller, mehr nicht. Nachbarn und Geschäfte müssen befragt werden. Zeigt ihnen bitte die Bilder von den beiden Männern, vielleicht erkennt ja einer wen. Ansonsten müssen Phantombilder gezeichnet werden.“
Man sprach noch über drei andere Fälle, dann bat Daniel zum gemeinsamen Frühstück. Erst als Benno Hoffmann leicht den anderen zunickte, stimmten sie zögerlich ein. Nur Klaus verzog sein Gesicht, blieb allerdings sitzen.
Daniel war gerade erst nach Hause gekommen und müde. Erstaunt las er die Post und schäumte vor Wut. Diese Person war total irre, tobte er, als es klingelte. Er öffnete und Sandra rauschte an ihm vorbei in die Wohnung, blickte sich prüfend um.
„Daniel, es tut mir Leid. Entschuldige.“
„Gut, gehst du bitte. Ich möchte ins Bett.“
„Ich auch.“
Er sah sie an, schüttelte leicht den Kopf. „Ich aber nicht mit dir. Es ist beendet und verlass bitte sofort meine Wohnung. Übrigens wage nie mehr, deine Rechnungen an meine Adresse schicken zu lassen. Das ist Betrug. Sandra, so funktioniert das nicht und ich werde nicht dulden, dass du dich auf meine Kosten bereicherst. Kapier das, sonst geht es böse für dich aus.“
„Komm“, sie trat auf ihn zu, ließ ihre Hände unter seinen Pullover gleiten. „Sei lieb. Du hast mir gefehlt. Ich habe mich entschuldigt und du wirst ja wohl die paar Klamotten für deine zukünftige Frau bezahlen.“
Er griff nach ihren Handgelenken, drückte sie hinunter. „Nein, Sandra. Es ist zu Ende und es war mein größter Fehler, dass ich mich überhaupt mit dir eingelassen habe. Verlass meine Wohnung. Du bist nicht meine Frau und die dreißigtausend bezahlst du selbst. Du bist krank. Kein Geld und kauft ein. Bescheuert!“ Er sah sie dabei kalt an.
„Vergessen, wir haben zwei Kinder?“
„Ach ja? Die hast du drei Jahre vor mir verheimlicht. Vergessen? Ich habe mir bereits einen Anwalt genommen, der das klärt. Ich lasse einen Vaterschaftstest durchführen, und wenn es meine sind, werde ich mich um sie kümmern, so wie es der Gesetzgeber vorschreibt und erst bekommen die Kinder das ihnen zustehende Geld. Du keinen Cent.“
Sie sah ihn an. „Du Mistkerl, was unterstellst du mir?“ Ihre schrille, laute Stimme, überschlug sich fast vor Hass. Sie wollte ausholen, aber er hielt ihr Handgelenk fest.
„So nicht. Weißt du überhaupt, wer der Erzeuger ist? Wahrscheinlich nicht, so wie es die wenigsten Prostituierten wissen. Ich weiß, dass du halb Norddeutschland gevögelt hast. Verschwinde aus meiner Wohnung und kommst du noch einmal her, machst irgendeinen Aufstand, lass ich dich in die Psychiatrie einweisen. Du bist nicht in der Lage, Kinder zu erziehen. Du bist krank. Nur krank. Eine kranke, kriminelle Prostituierte und nun hinaus. Mir wird schlecht, wenn ich dich sehe.“
„So nicht, Briester, nicht mit mir. Das wirst du noch bereuen. Gehst du noch einmal zu der Behrend, bringe ich euch beide um. Du gehörst zu mir, bist mein Mann, der Vater meiner Kinder.“
„Drohe mir nicht. Vergessen, dass du immer den Kürzeren ziehst, mit deinen Intrigen, Verleumdungen, Bosheiten? Du bist krank und solltest dich behandeln lassen. Wage dich nicht in die Nähe von Doktor Behrend. Ich bin nicht dein Mann, werde es nie. Such dir einen anderen, aber das schaffst du nicht. Wer will eine alte, unförmige, billige Prostituierte, die sich von jedem poppen lässt? Jetzt geh.“
Er ließ sie los und wartete an der geöffneten Tür bis sie an ihm vorbeistolzierte. Sie drehte sich noch einmal um.
„Wer ist deine neue Schlampe? Die Behrend hat sich ja bereits mit drei anderen Kerlen getröstet, da sie sonst die Miete nicht mehr bezahlen kann. Die Schulden wachsen der nämlich über den Kopf, deswegen muss sie aus der Praxis hinaus. Folglich kommst du bei mir
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