Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
Geld gefunden, aber tausend Männer werden dir dankbar sein.“
„Danke“, antwortete er trocken. „Eben deswegen. Ich denke an die tausend Männer.“
„Gute Entscheidung! Man heiratet keine Nutte.“
Wenig später schickte er Benno und Peter mit den Fotos los. Sie sollten diese Nachbarn und Lehrern zeigen, obwohl er sicher war, dass das die kleine Müller war. Diese Bilder verfolgten ihn aber den ganzen Tag, ließen ihn nicht los. Er fand Pornofilme teilweise ekelhaft, eher wenig antörnend, stupide, aber dass ... Er schüttelte den Kopf.
Es klingelte am frühen Abend und Carola stand mit einer Flasche Wein vor der Tür. Er freute sich, sie zu sehen. Seit diesem misslungenen Abend mit Sandra war sie ihm aus dem Weg gegangen, genauso wie Sven, der ihm nur noch einige Sätze dazu gesagt hatte.
„Komm herein.“
„Ich hatte Langeweile, aber wenn ich störe, gehe ich. Hast du jemanden da?“
„Snaksch, du störst nicht und nein, sie ist nicht anwesend. Wie geht es deinem Nachwuchs?“
„Wächst und gedeiht. Hast du Gläser?“
Er holte Gläser, öffnete die Flasche, schenkte ein.
„Du siehst schlecht aus. Viel Arbeit?“
„Das auch.“
„Wann gibst du deine Wohnung auf? Ich hätte da jemanden, der sie gern übernehmen würde, das ist mein Hauptanliegen.“
„Nein, zunächst nicht. Hier kann ich mich immer zurückziehen, wenn ich meine Ruhe haben möchte.“
„Ich denke, du machst auf Familie?“
„Wenn ich mit Sandra zusammen bin, gibt es nie Familie, sondern nur Stress.“
„Und die Kinder?“
Nochmals klingelte es und er stand auf, öffnete.
„Liebster, ich hatte solche Sehnsucht nach dir“, säuselte sie sofort los, drängte sich enger an ihn.
Er trat einen Schritt von ihr weg. „Was möchtest du?“
„Mit dir vögeln.“ Sandra schubste ihn beiseite, rauschte an ihm vorbei, sah Carola sitzen und kreischte sofort los. „Ach, so ist das. Für mich hast du keine Zeit, aber für diese Hexe schon. Mit wie viel Huren betrügst du mich und dass vor der Ehe? Du bist so ein Mistkerl. Weiß ihr Mann, was ihr beide ...“
„Es reicht! Halt deinen Mund.“
„Genau, es reicht. Lass dich nie wieder bei mir blicken. Du betrügst deine zukünftige Frau vor der Hochzeit und kriegst bei mir keinen mehr hoch, weil du mit allen Schlampen vögelst. Ich werde dich auf Unterhalt verklagen. Es war nicht die kriminelle Behrend, mit der du es treibst, sondern diese bescheuerten Hexe.“
„Verschwinde, sonst rufe ich die Polizei und du marschierst explizit in die Zelle“, antwortete er nur lakonisch.
„Das werdet ihr noch bereuen. Dich mach ich fertig, bis du in der Gosse liegst.“ Sie drehte sich um und warf die Tür laut in das Schloss.
Seufzend nahm er Platz und strich durch seine Haare. „So einen Aufstand macht sie ständig. Wenn ich zu spät komme, wenn ihr etwas nicht passt, wenn ... Ach, merde!“
„Diese Frau ist krank. Sie gehört in Behandlung. Übersteigertes Selbstwertgefühl gepaart mit Verlustängsten und ohne Selbstbe- wusstsein, aber das habe ich dir gesagt. Erzähl, wie geht es deinen Kinder?“
„Keine Ahnung! Ich sehe sie nicht. Sie sind bei der Oma.“
Sie tranken schweigend. Er sah sie an, musste fragen. „Hast du etwas von ... Jana gehört?“
„Ich war am Dienstag vor einer Woche bei ihr. Mein Zahnarztbesuch war fällig.“
„Und ... wie geht es ihr?“
„Weshalb interessiert dich das noch?“
„Nur so, schließlich waren wir über anderthalb Jahre zusammen. Ich habe einige Male bei ihr angerufen, aber sie hat immer nur aufgelegt.“
„Wunderst du dich darüber? Du hast sie über vier Monate betrogen und belogen.“
„Ich weiß. Ich wollte nur hören, wie es ihr geht. Hat ... hat sie einen Neuen?“
„Bestimmt nicht, da sie sich sehr abkapselt. Wir wollten mit ihr weggehen, haben sie zu uns eingeladen, aber sie lehnt ab. Dein Bruder hat es versucht, aber sie will nicht. Das hat sie sehr mitgenommen, so behandelt zu werden und gerade sie hätte das nie verdient. Erst der Tod von Felix und du.“
„Mein Bruder?“
„Ja, wieso nicht? Wir mögen sie und nur weil du sie abgeschoben, hintergangen hast, heißt das nicht, dass wir deswegen nicht mehr mit ihr befreundet sein dürfen. Außerdem kennt Sven sie seit dreißig Jahren. Torsten und Tina haben sie am Wochenende sogar besucht.“ Er hörte, wie aggressiv Carola´s Aussprache klang.
„Sie waren in Hamburg? Ohne mir etwas zu sagen?“ Jetzt war er konsterniert und verblüfft.
„Sie wollten ja nicht zu dir, sondern zu Jana. Tina
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