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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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beschimpfte den Mann. Kurt zog sie hoch und gab ihr eine Ohrfeige, brüllte sie an. Nun sah man nur noch die Männer, wie sie das Mädchen anstarrten. Der eine zog sich an, während ihm Kurt ärgerlich mitteilte, dass ihn das Hunderttausend kostete. Er würde dafür sorgen, dass die Leiche verschwand. Es war Ende.
Die Stille in dem Raum war fast gespenstisch.
„Dieser Kerl hat sogar Geld dafür genommen?“
„Verdienstausfall. Er hat bestimmt gut mit seiner Tochter verdient.“
„Du würdest den Typen gewiss am liebsten die Eier abreißen, stimmt´s?“
„Ich glaube, das reicht noch nicht“, gab Daniel wütend von sich.
„Haben Sie die Namen nach Frankreich gesendet?“
„Alles auf den Weg. Herr Defoult hat bereits bestätigt. Er wird sich mit Ihnen in Verbindung setzen.“
„Danke. Ich glaube, ich benötige etwas zu trinken. Es ist spät geworden. Gehen wir, Benno. Außerdem habe ich Hunger.“
„Warten Sie, ich fahre Sie zu einem Hotel.“
„Bitte eins, wo man gut essen kann.“
„Sind ihre Spesensätze so hoch?“
„Das eher weniger, aber ich bezahle das lieber aus eigener Tasche, auch für meinen Kollegen. Ich mag einen gewissen Komfort, man hat ja sonst wenig.“
„Ja, da haben Sie sicher recht, fahren wir.“
Sie gingen noch essen und danach zog sich jeder auf sein Zimmer zurück. Morgen mussten sie nochmals mit dem Mann reden und am Abend wollte sie zurückfliegen. Die Auslieferung von Kurt Müller dauerte, da erst der ganze Papierkram zu erledigen war. Aber auf die paar Tage kam es nun nicht mehr an.
    *
    Als er den Hamburger Flughafen durchquerte, erschien fast automatisch Jana vor ihm. Sie hatte ihn immer abgeholt, egal zu welcher Uhrzeit. Meistens hatte sie Delikatessen hergerichtet, Champagner kaltgestellt und sie hatte sich gefreut, dass er da war. Ihre Augen hatten geleuchtet und sie hatten sich danach geliebt, so als wenn sie monatelang getrennt gewesen wären.
Heute betrat er eine leere Wohnung. Ja, sie wirkte leer und kalt.
Er schaute in den Kühlschrank, aber da war nur wenig und er schlug die Tür zu, trank nur etwas Wasser. Nachdem er geduscht hatte, griff er nach der Flasche Orangensaft und setzte sich in das Wohnzimmer. Er erinnerte sich an den Samstag, als er Jana vom Flughafen abgeholt hatte. Sie war drei Wochen mit ihren Freunden in Portugal gewesen. Er hatte sie damals vier Wochen nicht gesehen, da sie vorher gestritten hatten. Jan, der Mann ihrer Freundin Andrea, hatte ihm gesagt, wann die Maschine landete, da der eine Woche früher zurückgekommen war. Er war zu früh am Flughafen gewesen, hatte noch einen Kaffee getrunken. Selbst heute schmeckte er noch den scheußlichen Geschmack dieses Gebräus. Er hatte Jan gesehen und war zu ihm gegangen. Nun erst erblickte er den großen Blumenstrauß, den Jan dabei hatte. Rosen in allen Rotschattierungen, von rosé bis dunkelrot, kunstvoll mit einer dunkelroten Schleife gebunden. Er war sich seinerzeit wie ein Stoffel vorgekommen. Wieso hatte er nicht daran gedacht?
Aber er kaufte Jana nie Blumen oder kleine Mitbringsel, das sie deswegen einige Male gemeckert hatte. Sie liebte mehr Kleidung, Schmuck.
Er sah sie aus der Tür treten, sie hatte gewartet und sich dabei mit einem jungen Mann unterhalten und gelacht. Die drei Frauen, Carsten und der Fremde waren herausgekommen und Andrea war Jan um den Hals gefallen, während Jana ihn nur verdutzt angesehen hatte. Sie hatte ihre Stupsnase leicht hochgeschoben, die Stirn etwas in Falten gelegt. Nur an dem Leuchten ihrer Augen hatte er bemerkt, dass sie sich freute. Sie hatte sich von dem Mann verabschiedet, war langsam auf ihn zugekommen.
„Nanu, hast du Notstand oder weshalb bist du hier?“ Selbst heute hörte er noch, wie ironisch ihre Stimme in diesem Moment geklungen hatte.
„Du hast mir gefehlt“, hatte er leise zu ihr gesagt, seine Hände um ihre Taille gelegt und einmal mehr hatte er sich bei ihr entschuldigt. Das wievielte Mal fragte er sich. Aber sie hatte ihm verziehen und kaum waren sie in der Wohnung gewesen, da fielen sie übereinander her, konnten nicht mehr von dem Anderen lassen. Sie hatten bis zum Sonntagabend ihre Zeit nur im Bett verbracht, unterbrochen von kleinen Essen zwischendurch, welches er bestellt hatte und er war damals erstaunt gewesen, dass er immer Lust auf sie hatte, jedes Mal noch mehr als zuvor. Es war wie ein Rausch gewesen. Abends waren sie beide völlig erschöpft eingeschlafen, nur um sich morgens noch einmal zu lieben. Sie waren zu spät zur Arbeit

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