Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
gekommen und der Koffer von Jana war immer noch nicht ausgepackt gewesen.
Er hatte die Flasche inzwischen geleert und kaum lag er im Bett, schlief er ein.
*
Morgens berichteten Benno und Daniel, was sie in Den Haag erfahren hatten, gaben Rainer Helbich die Informationen, Duplikate von Bändern, Bildern. Das musste ausgewertet werden, Personen identifiziert und würde man koordiniert dagegen vorgehen. Man wollte nicht die kleinen Fische, sondern die Drahtzieher, diejenigen, die das große Geld damit verdienten, sagte Rainer.
Kaum in seinem Büro rief Sandra an, wobei sie die Nummer seines Handys anwählte, da man sie nicht mit ihm verbunden hatte.
„Verdammt, wo bist du? Ich suche dich seit Tagen. Bei welcher Hure treibst du dich herum?“
„Was möchtest du?“
„Was will wohl eine Frau von ihrem Mann? Dich sehen natürlich. Du kümmerst dich nicht um mich, nicht um deine Kinder. Treibst dich nur herum, gehst nicht ans Telefon und diese Weiber in deinem Büro verleugnen dich oder weigern sich, mich zu verbinden. Sind die zu blöd dazu oder was soll das?“
„Du Irre bist nicht meine Frau und maße dir nicht mehr an, dass zu behaupten. Ich möchte nicht von dir genervt werden, deswegen habe ich diese Anweisung gegeben. Ich habe zu tun.“
„Ich war gestern Abend bei dir, da hast du nicht aufgemacht. Was soll das, Liebster?“ Ihre Stimme schmeichelnd und Daniel seufzte. „Sandra, lass mich bitte in Ruhe. Ich habe es dir gesagt, es ist Schluss. Nervst du, schicke ich dich in die Klapsmühle.“
„Sehe ich dich heute, Liebster? Ich habe solche Sehnsucht nach ...“, flötete sie, ignorierte seine Aussage.
„Nein!“ Er drückte aus.
Kurze Zeit darauf rief ihn Sven an, wütend und aufgebracht.
„Daniel, sag deiner Frau, wenn sie noch einmal Carola belästigt, bringe ich sie höchstpersönliche in eine Anstalt. Es reicht. Bleibt uns vom Halse, sonst gibt es mehr Ärger, als ihr euch erträumt. Ich weiß ein paar andere Dinge von dir, also pfeif diese Irre zurück. Ihr beide seid krank!“
Ehe er etwas sagen konnte, hatte er aufgelegt. Perplex saß er da, starrte auf das Telefon, rief bei Carola an. „Was ist passiert? Sven hat mich gerade angerufen.“
„Deine geliebte Frau bedroht, beschimpft mich, schreit hundertmal in das Telefon. Seit zwei Nächten geht das. Daniel bringe sie zur Räson, sonst garantiere ich für nichts. Wir lassen uns das nicht gefallen. Wenn die Polizei nichts gegen diese Frau unternimmt, eine andere Dienststelle sieht das anders. Ich habe das einmal durchgezogen und diese Person hat noch Bewährung. Nicht mit uns und du hängst mit drinnen. Sollte sie unserem Sohn zu nahe kommen, was sie angedroht hat, tobt das Leben. Wir haben bereits einen Rechtsanwalt eingeschaltet. Es ist Schluss, verstanden?“
„Entschuldige, ich werde das klären.“
„Mach das.“
Carola hatte aufgelegt und er rief Keitler an, schilderte ihm, was er eben gehört hatte. Der seufzte, versprach aber mit Sandra zu reden.
„Herr Keitler, bringen Sie diese Irre unter Kontrolle, und zwar ganz schnell, sonst garantiere ich für nichts mehr. Ich habe keine Angst um meinen Job. Sie und einige anderen gehen mit unter. Es reicht! Suchen Sie dieser Prostituierten einen anderen Mann mit Geld.“
Seufzend legte er auf. Das Theater schien immer schlimmer zu werden und nur, weil er so blöd war und mit dieser Furie ins Bett zu hüpfen.
Er griff nach dem Bericht von dem toten Mädchen und war sofort darin vertieft, vergaß alles Private.
Alter: schätzungsweise zehn, elf ...
Schlechter Allgemeinzustand - soweit beurteilbar ...
Erstickungstod ...
Sexueller Missbrauch im Anal- und Vaginalbereich ...
Er verließ sein Büro.
„Hat Rainer den Bericht von der Kleinen bekommen?“
„Ja, gestern. Der Doktor schickt später noch einen Bericht hinüber. Er vermutet, dass es nicht die Kleine von dem Foto ist. Rainer war drüben und ist allerdings deiner Meinung. Es hat wohl was mit irgendwelchen Gesichtsknochen zu tun, die unterschiedlich sind, sagt Samuel. Philip hat ihm noch ein paar andere Fotos gebracht, aber das dauert.“
Daniel fuhr mittags los und bemerkte nicht den Wagen, der ihm folgte. Er war ganz in Gedanken verstrickt, überlegte, was er ihr sagen wollte. Das machte er seit Tagen.
Er grüßte kurz Giovanni, suchte einen Fensterplatz, sah hinaus. Er konnte ihre Praxis sehen, wo das Licht erlosch. Wenig später trat Jana mit ihren zwei Angestellten aus dem Haus und er spürte, wie sein Herz schneller schlug. Sie
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