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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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sind beliebig austauschbar und es gibt genug davon. Sie machen es einen leicht. Du schaust sie kurz an, gehst mit ihnen essen und sie hüpfen in dein Bett. Such dir die nächste Person, die in dein Bett hüpft. Ich bin es nicht mehr. Das billige Betthäschen, wie du mich betitelst, will nicht mehr. Du bist pervers, krank, anormal, aber du passt gut zu ihr. Kein normaler Mensch würde so handeln.“
Sie setzte sich zu ihren Mitarbeiterinnen, während er da saß, teilweise fassungslos. Langsam noch drang in sein Hirn, was sie gesagt hatte. Wann hatte Sandra mit ihr geredet? Was war das mit dem Geld? Was hatte diese hysterische Furie ihr noch an den Kopf geworfen?
Er sah eine andere Frau vor sich. Ein junges hübsches Mädchen. Vier Jahre war es her.
„Ich habe das Bild von der toten Frau in der Zeitung gesehen und sie sofort wiedererkannt. Aber Volker war das nicht, eher seine Schwester. Ich habe diese Frau erlebt, wie sie ist, wenn sie ausflippt. Völlig ohne Kontrolle, hypochondrisch, gewalttätig.“
„Sie waren eine Weile mit Volker Larsen zusammen?“
„Ja! Wir haben uns an der Uni kennen gelernt und irgendwie haben wir uns sofort verstanden. Er war anders. Die ersten vier, fünf Wochen liefen ganz gut. Sie erschien einen Freitagnachmittag auf seinem Boot, wollte ihn zu einem Wochenendtrip mitnehmen. Aber er wollte nicht, weil ich am nächsten Tag Geburtstag hatte. Hat die einen Aufstand gemacht. Hat ihn angemeckert, aber er hat sie kurzerhand vom Boot hinunter- geschickt und ihr gesagt, dass sie ihn in Ruhe lassen soll.
Am Montag stand sie vor meiner Wohnungstür, als ich nach Hause kam. Sie ist in meine Wohnung hinein und hat mich fürchterlich beschimpft. Ich sei eine Schlampe, die sich an ihren Bruder heran werfe. Ich solle bloß die Finger von ihm lassen. Solche Weiber wie mich findet man an jeder Straßenecke. Ihr Bruder hätte etwas Besseres verdient und so weiter. Ich habe die Tür aufgemacht und sie höflich gebeten zu gehen.“
„Und haben Sie sich getrennt?“
„Nein, nicht gleich, aber das war ein Fehler. Am Donnerstagabend stand sie neuerlich vor der Tür. Als ich aufmachte, hat sie mir eine in das Gesicht gehauen, mich als billige Nutte beschimpft. Erst war ich für Sekunden wie gelähmt, zu verblüfft, um darauf zu reagieren. Ich habe ihr gesagt, dass ich sie deswegen anzeigen werde. Da hat sie mich in die Wohnung geschubst, die Tür zu gemacht und mit ihrer Handtasche, wie eine Verrückte, auf mich eingeschlagen. Sie hat Sachen hinunter geworfen, hat mir eine Glasscherbe vor mein Gesicht gehalten und mir gedroht, mir meine Fressen, so hat sie sich ausgedrückt, damit zu zerschneiden. Ich hatte schreckliche Angst. Sehen Sie die Narbe? Das hat sie gemacht, mit der Glasscherbe. Sie hat mir erzählt, dass sie für gute Kontakte zur Polizei hätte und dass mir nie jemand glaubte. Dabei hat sie die ganze Zeit zugeschlagen. Ich hatte Glück, da mein Bruder unten klingelte, da ist sie abgerauscht. Ich habe am Abend Volker angerufen und Schluss gemacht. Ich habe damals für ein paar Wochen bei meinen Eltern gewohnt, weil ich Bammel hatte, dass die nochmals kommt.“
„Weshalb haben Sie keine Anzeige erstattet?“, hatte er seinerzeit nachgefragt.
„Es hätte null gebracht und wer weiß, was diese Frau mit mir gemacht hätte. Mein Bruder wollte sofort zur Polizei, aber ich habe auf ihn eingeredet, es nicht zu machen. Ich hatte nicht den Mut, notabene hat sie Kontakte zur Polizei, da wird das sowieso unter den Tisch gefegt.“
„Diese Frau ist krank, geisteskrank. Sie gehört in eine Anstalt, lassen Sie die einsperren. Sie schlägt, bestiehlt ihre eigene Mutter, sowie sie zig andere Leute beklaut und geschlagen hat. Fragen Sie den großen Keitler, was er für sie deckt. Machen Sie dem ein Ende und sperren Sie diese Irre weg.“ Volker´s Stimme.
Wut kroch in ihm hoch, wenn er daran dachte und dass sie das vielleicht mit Jana angestellt hatte. Er verließ wenig später das Restaurant, grübelte. Weswegen aber sollte Sandra Jana noch etwas antun? Sie waren bereits getrennt.
Merde! Er hatte es zweimal in den Händen, dem Ganzen ein Ende zu bereiten, Menschen vor dieser Furie zu schützen, aber er hatte sich bequatschen lassen. Er hatte sich von Keitler und Sanders Unwahrheiten angehört und damit um den Finger wickeln lassen. Wie blöde bin ich eigentlich? Wenn sie Jana etwas angetan hatte, war das seine Schuld. Er war nur ein Versager. Ein jämmerlicher Versager, selbst als Bulle. Nur ein korrupter

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