Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
Bulle.
Am Abend fuhr er zu Sandra, er wollte und musste Klarheit haben. Er klingelte und wenig später öffnete sie die Tür.
„Liebster, wie schön“, strahlte sie. „Ich hatte solche Sehnsucht nach dir, mein geliebter Mann.“ Sie wollte ihn umarmen, da schubste er sie grob in die Wohnung.
„Was hast du mit Doktor Peters und Doktor Behrend zu tun? Versuche nicht, dass zu dementieren.“
Ihr Lächeln verschwand. „Du meinst deine kleinen Nutten? Wie sich das anhört, Doktor. Als wenn die was anderes könnten, als ...“
„Hör auf, du Flittchen. Lass die Frauen in Zukunft in Ruhe, sonst verfrachte ich dich für Jahre in den Bau.“
„Das hättest du wohl gern, ja? Damit du weiter freie Bahn hast? Da wird die Mutter deiner Kinder aufgrund von falschen Verdächtigungen eingebuchtet.“
„Sandra, ich bekomme heute noch genug Leute zusammen, die gegen dich zu gern Anzeige erstatten, wegen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung, Erpressung, Diebstahl, Verleumdung. Dinge, die noch nicht verjährt sind. Hör auf, die Frauen zu denunzieren und wage dich nie wieder in ihre Nähe oder sie zu belästigen.“
„Hat sich etwa eine von den Schlampen beschwert? Notabene hast du die Rechnung ohne Claus gemacht, du Mistkerl. Der schmeißt dass in den Müll, außerdem du blöder Idiot, hängst du mit drin. Du bist deinen Job los“, lachte sie höhnisch. „Vergessen? Erst vergewaltigst du mich, während mein Bruder im Knast sitzt, machst Kinder, zahlst jahrelang keinen Unterhalt. Du schlägst mich ständig, betrügst mich und als Wiedergutmachung hast du ein paar Akten über mich verschwinden lassen. Der Kommissar aus der Gosse und dort landest du. Du wirst genau das machen, dass ich will, hast du das verstanden, du blöder Trottel? Deine Behrend, diese kriminelle Nutte, wird sich freuen, wenn ich einiges über die erzähle. Wir werden in drei Wochen heiraten. Du suchst und kaufst uns bis dahin eine Villa. Morgen werde ich mir einen vernünftigen Wagen aussuchen, den du bezahlen wirst. Meine Kinder bekommen einen Vater. Du wirst sie offiziell anerkennen und zahlen, reichlich zahlen. Die sind erbberechtigt und ich will das Erbe von den Kindern ausbezahlt haben.“
Sie funkelte ihn wütend an, veränderte schlagartig ihren Gesichts- ausdruck. Sie lächelte etwas, wirkte auf einmal sanft wie ein Reh. Blöder Idiot, als wenn du mich unter Druck setzen könntest, dachte sie amüsiert. Gut, schmeicheln wir ihm ein bisschen, wenn er das eben will.
Daniel stand mit vor der Brust verschränkten Armen da, hörte ihr amüsiert zu.
„Daniel, weshalb bist du so? Wir haben zwei Kinder, waren glücklich und nun triffst du dich mit diesen ... Personen, machst einer Hexe ein Kind, treibst dich mit dieser hässlichen Mörderin herum. Ich warte auf dich in unserer Wohnung, Liebster. Ich bin deine zukünftige Frau, die dich liebt.“ Sie trat näher, wollte in seine Tasche greifen, weil sie den Schlüssel brauchte, aber er schubste sie weg und sah sie nur despektierlich an. „Du bist völlig irre und siehst nie einen Euro. Du bist ekelhaft vulgär, nur eine heruntergekommene kriminelle Dirne. Du bist die Prostituierte, hast du das vergessen? Sie ist keine Person, sondern die Frau, die ich heiraten werde. Ich warne dich“, seine Stimme klang drohend. „Lass die Finger von ihr. Wo ist das Geld von Doktor Behrend, und zwar alles, du Kriminelle?“
„Du ... du ... willst diese ... diese kriminelle Hure heiraten?“ Sandra blickte ihn mit großen Augen an, begriff seine Worte erst Sekunden später. „Das ist wohl ein Scherz?“, fragte sie fassungslos. „Eine Nutte, eine Diebin, Betrügerin, Mörderin? Du willst die Mörderin von Felix heiraten? Daniel, das kannst du nicht tun. Du kannst nicht diese Mörderin heiraten.“ Er schaute sie entgeistert an, sah ihre Tränen, die über die Wangen kullerten. „Bitte Daniel, werde wach. Sie will und benötigt dein Geld, weil sie hoch verschuldet ist. Deswegen muss sie aus der Wohnung heraus, aus der Praxis. Wenn dein Bruder ihr nicht permanent Geld gegeben hätte, wohnte sie seit Jahren unter einer Brücke. Sie will dich umbringen, um bei dir abzukassieren. Sie will nur dein Geld, so war es bei Felix und einigen anderen. Du kannst nicht so eine Person heiraten?“
Für eine Weile herrschte Stille, während er sie betrachtete. Sie war wie eine Fremde in diesem Moment. So normal hatte er Sandra bisher nur wenige Male erlebt. Er sah, wie sie sich die Tränen wegwischte.
„Du laberst nur Mist.
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