Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
hatte von so einer Beziehung geträumt, aber es war anders gekommen. Heute war er von diesen Träumen geheilt, obwohl mit Jana man das bestimmt erreichen konnte.
Daniel war nicht stupide und er wusste um seine Furcht vor einer festen Bindung. Es war aber mehr die Angst verlassen, belogen und betrogen zu werden, so wie damals bei Petra. Deswegen war er bei den anderen Frauen nie sonderlich emotional beteiligt gewesen und er fand das gut, weil er genau das wollte. Aber …?
Es wurde abermals eine schlaflose Nacht für ihn. Er überlegte, machte Pläne, wie er siedieses Mal zurückgewinnen könnte. Er wollte sie nicht verlieren, nicht im Augenblick. Später, wenn der erste Liebesrausch verflogen war. Die Trennung würde einfacher für ihn sein.
*
Ines und Udo berichteten am Morgen, was bei der Befragung der Mädchen bisher herausgekommen war. Es gab einige Männer und Frauen mit denen sie sich ab und zu unterhielten. Keine sagte etwas über einen Kunden, der in der Nachbarschaft oder näheren Umgebung wohnte, aber alle waren sich sicher, dass man das nicht unbedingt als richtig hinnehmen musste, da sie sich generell kaum über ihre Freier äußerten.
Daniel hörte sich alles an und fragte sich, weswegen diese Frauen nicht begriffen, dass sie die Nächste sein könnten. Loyalität war ja sehr gut, Verschwiegenheit wurde gerade dort groß geschrieben, aber es mündete in grenzenlose Dummheit.
„All diese Personen müssen überprüft werden, auch im Hinblick auf diese Wahrsagerei. Fragt die Prostituierten genau nach den Männern aus. Vielleicht redet eine, weiß etwas, dass mal einer eventuell bei einer Kollegin war und so weiter. Die anderen Personen überprüft Benno. Nimm dir Maria mit.“
Der nächste Punkt waren die Tarotkarten. Alle hatten das gelesen, was Carola an dem Abend in seiner Wohnung erzählt hatte. Daniel hatte das aufgenommen und Heidrun am nächsten Morgen zum Schreiben gegeben. Wie die meisten lehnten alle den Sinn von Wahrsagerei und diesem Hokuspokus ab, waren aber teilweise erstaunt, was dabei herausgekommen war, wenn man es als Ganzes betrachtete. So wurde diskutiert und dass mit den Fakten und den eignen Analysen in einen Zusammenhang gebracht. Aber irgendwie war er nur halb bei der Sache. Seine Gedanken schweiften unaufhörlich zu Jana. Nach dem er die Arbeiten koordiniert hatte, betrat er in sein Büro und telefonierte.
„Carola, sag, was kann man tun, wenn man großen Schiet gebaut hat und eine Frau zurückerobern möchte? Ich meine außer einem Rosen- strauß und so.“
„Nein, ich möchte Jana und keine andere. Bitte?“
„Carola, bitte“, flehte er sie an.
Er hörte ihr Lachen und gab sie ihm Ratschläge.
„Daniel, dass nächste Mal, überlege erst, was du wem sagst. Trotzdem viel Glück. Ihr passt gut zusammen und ich helfe dir nur, weil du meistens in Ordnung bist, aber besonders, weil ich Jana sehr mag und sie liebt dich, dummerweise. Kein Mensch weiß warum. Ich hoffe nur, dass ich heute nicht einen immensen Fehler mache, den ich eines Tages bereue. Tust du ihr noch einmal weh, brauchst du dich nicht mehr bei mir blicken lassen“, hörte er, legte nachdenklich auf. Tina hatte das erst vor Kurzem gesagt, nur Jana noch nie. Er stand auf und sah aus dem Fenster. Er wollte nicht, dass sie ihn liebte. Es sollte ein Verhältnis bleiben, eine Beziehung auf Zeit. Vielleicht sollte er zufrieden sein, dass es vorbei war, gab es keine weiteren Komplikationen. Alle Quatsch.
Egal! Er wollte sie zurück! Er benötigte sie irgendwie für mehr, als nur für das Bett. Sie gab ihm all das, das er noch nie von einer Frau bekommen hatte, mehr als ihm selbst Petra jemals gegeben hatte. Es sollte nicht vorbei sein. Er drehte sich um und war wenig später in seine Arbeit vertieft.
*
Da er einen Tag Urlaub genommen hatte, trotz aller Arbeit, schlief er aus. Danach räumte er auf, machte etwas sauber, fuhr einkaufen. Wieder zurück, zupfte er die Rosenblätter ab, verstreute sie, stellte Kerzen auf und deckte den Tisch, mit Champagner, den Delikatessen und platzierte Rosen um ihren Teller. In ihr Glas legte er den Ring, den er für sie gekauft hatte. Den großen Blumenstrauß aus dunkel- und hellroten Rosen platzierte er seitlich auf den Tisch. Davor stellte er das Glas mit den gelben Gummibärchen, die er gestern Abend, während des Heute Journals, aussortiert hatte. Zufrieden sah er sich sein Werk an. Jetzt musste er nur noch auf sie warten.
Er legte sich auf die Couch, griff nach dem Buch, aber
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