Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
Herren, die Sie ab 20 Uhr bedient haben.“
„Ich kenne nur die Vornamen.“
„Also Freier von der Straße. Das bedeutet, Sie haben kein Alibi. Sie können gehen.“
Er sah ihr nach, als sie den Raum verließ, hob die Zeichnung auf, reichte sie an seine Mitarbeiter. „Den Mann suchen wir. Warten wir, ob die Spurensicherung etwas findet, ansonsten reichen wir das heute Nachmittag weiter. Peter überprüfe das Alibi von diesem Neidhold, obwohl ich nicht denke, dass er damit zu tun hat. Nur vorsichtshalber und frage, wann er die Kleine das letzte Mal gesehen hat. Erkundige dich, ob er Männer von der Lemann kannte. Lass dir die Namen der Frauen geben, die ausgezogen sind, von denen die hinein wollten, aber egal aus welchen Gründen, von ihm abgelehnt wurden und zu guter Letzt, die Namen von den Mädchen auf der Warteliste. Vielleicht hat es eine eminent eilig und will so Platz schaffen.“
Er betrat sein Büro, kaum saß er, als es klopfte und Lisa ihn fragend ansah. „Komm herein. Was gibt es?“
„Der vorläufige Bericht von der Autopsie.“
Er sah sie an und musste sich ein Grinsen verkneifen. Sie trug Jeans, flache Schuhe, eine Bluse, obwohl die so weit aufgeknöpft war, dass man die Spitze eines Büstenhalters erspähte.
„Etwas Neues dabei?“
„Ein Schlag mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf. Danach wurde sie mit dem BH erdrosselt und wiederum das Pentagramm, diese Karte. Ansonsten nichts.“
Sie reichte ihm den Bericht, den er achtlos auf seinen Schreibtisch legte.
„Lisa, fahr bitte mit Benno zu den Häusern. Ich möchte von jedem Bewohner eine Aussage, wer, wo, wann, wieso, mit wem und warum war. Benno weiß Bescheid.“
„Weshalb kann das nicht Ines erledigen?“
Er schaute sie kalt an und sie nickte. „Ist ja gut. Ich weiß, dass ich die Dreckarbeit bei den Nutten machen muss.“
„Es reicht. Du kannst dich gern versetzen lassen. Du wolltest bleiben. Vergessen? Sie ist Kommissarin, du noch in der Ausbildung. Überdies zügle deine Ausdrucksweise ein wenig. Es heißt Prostituierte.“
Sie nickte und verließ den Raum, während er den Bericht las. Übel gelaunt warf er ihn auf den Schreibtisch zurück und griff zum Telefon.
„Ilona, hast du etwas Neues für mich?“ Er hörte zu und notierte die Telefonnummern. „Sonst?“
„Ja, danke. Beeilt euch bitte.“
Er legte auf und wählte die erste Nummer die er notiert hatte.
„Wer spricht da?“, fragte er, da sich ein Mann nur kurz mit einem „Ja“ gemeldet hatte.
„Hauptkommissar Briester, LKA Hamburg. Ihren Namen bitte.“ Er hörte zu. „Herr Heinermann, kommen Sie bitte morgen Vormittag ins Präsidium. Wir benötigen Ihre Aussage in einem Mordfall.“
Dieses Spiel wiederholte er dreimal und wusste gleichzeitig, dass sie diese Männer nicht weiterbringen würden. Diese Herren hatten sich nur einige schöne Stunden erkauft. Das war keiner der üblichen Freier, das war ein Monster.
Er ergriff abermals den Telefonapparat und verlangte Doktor Richter. „Samuel, ich habe eine Frage. Die beiden Morde des Pentagramm- mörders, können die von Frauen begannen worden sein?“
Er hörte dem Mann fast zehn Minuten zu, der das weitschweifig, explizit erläuterte. Er stellte das Gerät zurück und rief danach Klaus in sein Büro.
„Klaus, ich möchte morgen früh alle hier haben. Sagen wir so gegen sieben. Um neun muss ich zum Staatsanwalt. Für morgen Vormittag habe ich vier Freier der Toten herbestellt. Ich denke, dass unser Phantombild dabei sein wird. Falls ich noch nicht zurück bin, möchte ich, dass du sie befragst, zusätzlich zu ihrem Alibi für die Nacht vom dreißigsten April zum ersten Mai. Wir sollten uns nochmals mit Horst Heller unterhalten. Denkbar das da mehr lief, als nur eine Beziehung zwischen Freier und Prostituierte. Diese Frau Deumer soll zur Aussage abgeholt werden und Frau Tellner muss ausführlicher verhört werden.“
„Die Schmitz hat sich richtig neidisch und gehässig angehört, fandest du nicht? Sie tat so, als wenn sie die benachteiligte wäre. Alle anderen Mäd- chen haben sich dagegen nur positiv über die beiden Toten geäußert.“
„Ja! Das sollten wir verfolgen. Scheint nicht so harmonisch zu sein. Frau Schmitz gefällt mir irgendwie nicht. Herr Neidhold hat neulich erzählt, sie befriedigt für ein paar Mark jeden. Er hat ihr und der Frau Tellner die Mietverträge zum 31. August gekündigt.“
„Das kann dem doch egal sein?“
„Ihm ja, aber nicht seinen Kunden. Die wollen zu keinen Frauen gehen, die sich
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