Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
Dienste in Anspruch genommen haben.“
„Nein, das ist kein Scherz. Angela Schmitz und Karin Tellner waren ein Paar.“
„Soll sie morgen früh erscheinen, so gegen neun. Schau bitte in dem Telefon der Tellner nach. Die hat heute Morgen wie ein Weltmeister herumtelefoniert. Ich möchte wissen, wann und vor allem mit wem und wann sie die Polizei verständigt hat. Die exakte Reihenfolge interessiert mich.“
Er legte auf und grübelte immer noch. Gab es Frauen die Frauen aufsuchten? Aber warum nicht? Es gab ja männliche Callboys, Strichjungen. Nochmals griff er zum Telefon und rief bei Reinold Zacharias vom Sittendezernat an. „Du arbeitest also am Sonntag. Ich benötige eine Auskunft.“ Er schilderte ihm den Fall.
„Kannst du mir etwas mehr darüber sagen?“
Er hörte zu. „Nein, soviel ich bisher weiß in keinen der Lesbenkneipen. Sie beabsichtigten das wohl geheim halten.“ Abermals lauschte er.
„Danke und ein schönen Sonntag noch.“
Er legte auf, brütete, schrieb einige Notizen, protokollierte Stichpunkte zu den drei Gesprächen, legte die Bänder dazu und trank Kaffee, während er aus dem Fenster starrte - sinnierte.
Er rief Sabine Grander an. Das Verhalten des Vaters und des Bruders ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Er hatte dieses mulmige Gefühl im Bauch, dass ihm sagte, dass da etwas nicht stimmte. Das dominierte in seinen Kopf mehr, als die Tote.
„Frau Grander, ich habe eine Frage. Wissen Sie noch den Namen des Rechtsanwaltes, der Ihre Mutter bei der Scheidung vertreten hat, oder den Namen ihres Arztes, des Krankenhauses?“
Er notierte die beiden Namen.
„Sie war nicht im Krankenhaus? Ich denke, sie ist an einem Krebsleiden verstorben?“, forschte er verblüfft nach.
„Ich benötigte noch das präzise Datum.“
„Ja, danke!“ Er legte auf und grübelte. Nein, das würde er morgen machen. Er gab Christa den Zettel mit dem Namen des Krankenhauses und des Rechtsanwaltes. „Das vereinfacht die Sache erheblich, nicht wahr?“, lächelte er.
Er blickte auf die Uhr, fast vier. Er erhob sich, fuhr zu seiner Wohnung, wo ihm Jana entgegenkam.
„Ich wollte gerade gehen.“
Er legte den Arm um sie, zog sie näher an sich. „Komm, bleib noch ein bisschen, bitte. Das ist eben mein Job und jetzt weißt du, weshalb keine Familie.“
Es war merkwürdig, sofort war irgendwie Ruhe, Zufriedenheit, Wärme in ihm, während sie mit dem Fahrstuhl hochfuhren.
„Ich habe Hunger. Wollen wir Essen gehen oder uns etwas machen?“
„Lass uns bleiben und deinen Kühlschrank plündern. Du hast ein sehr schönes Appartement. Ich habe mich vorhin ein wenig umgesehen.“
„Es alternieren helle und dunkle Farben.“
„Besonders bei deinen Bildern. Der dunkle Hintergrund akzentuiert die hellen Farben im Vordergrund.“
„Ich mag das und besonders diese Grautöne.“
„Ist nicht zu übersehen“, lächelte sie und blickte auf sein T-Shirt, das ebenfalls rauchgrau war.
„Aber ich gehe erst duschen.“
Er gab ihr einen Kuss, verschwand im Schlafteil seines großen Zimmers.
Als Daniel nur mit einer Jeans bekleidet die Küche betrat, sah er, dass sie gedeckt hatte.
„Du warst fleißig und hübsch sieht es aus.“
„Es gibt Lasagne und Tomatensalat, dazu ein Glas Wein.“
„Herrlich. Da haben wir ja noch ein bisschen Zeit uns anderweitig zu betätigen. Wir wollten ja ein Wochenende genießen.“
Nach dem Essen, das leicht verbrannt war, kuschelte sie sich an ihn und sah zum Himmel empor. Sie saßen auf der Terrasse, genossen den warmen Sommerabend. Daniel legte den Arm um sie.
„Erzähl mir, was heute war?“
„Machst du dass aus Höflichkeit oder interessiert es dich wirklich?“
„Ich bin zwar höflich, aber so sehr nicht. Ich bin nur neugierig, womit sich mein Liebhaber so beschäftigt.“
Daniel lachte, zog sie näher an sich und berichtete von dem dritten Opfer und wie wenig sie bisher ermitteln konnten. Dass sie praktisch mit leeren Händen dastanden und er mit weiteren Opfern rechnete.
„Einfach scheußlich. Wie kann man nur einen Menschen töten?“
„Das frage ich michunzusammenhängend ebenfalls. Sag, wenn du eine lesbische Frau wärst, würdest du zu einer Prostituierten gehen?“
Er spielte mit ihren Haaren, vergrub seine Hand darin. Er fand es wunderschön, diese seidige Fülle mit seinen Finger zu durchwühlen.
„Du denkst, dass es eine Kundin war?“
Er zuckte mit der Schulter, sah dabei einer Taube nach, die hastig weiterflog und in der Ferne verschwand.
„Ich denke das nicht. Die beiden
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