Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
Krüppel. Aber wenn die Hexe tot ist, gehört das Geld uns. Die hat jahrelang bei uns gewohnt, sich vollgefressen und nun will die nicht zahlen. Sogar das Geld aus der Lebensversicherung hätten wir noch bekommen.“
„Was sind Sie nur für eine widerwärtige Person. Ich habe noch nie so etwas Abscheuliches wie diese Familie getroffen. Angela hat den gleichen Beruf ausgeübt wie Sie. Sie waren eine Prostituierte. Vergessen?“
Ein Mann winkte Daniel heraus und er gab dem Polizisten ein Wink, dass er aufpassen sollte.
Der Mann zeigte ihm auf einem Computer ein Testament. Darin vererbte Sabine Grander alles Ihrem Vater. Datum war der Todestag von Angela.
„Danke! Was sind das nur für Menschen? Nehmt den Computer mit. Das reicht als Beweisstück zunächst aus. Vielleicht findet ihr ja noch mehr. Es soll eine Lebensversicherung auf den Namen Sabine Schmitz oder Grander geben.“
Er guckte in das Wohnzimmer und beobachtete einen Moment die Frau, die sich gerade die Augen tupfte, dabei schniefte. Es wirkte unecht. Diese Person trauert nicht, stellte er fest. Die trauert um keinen, nur um das fehlende Geld.
„Frau Schmitz, wann hat Ihr Mann die Lebensversicherung für seine Tochter abgeschlossen?“, hörte er gerade Christa fragen.
„Oh, vor sechs oder sieben Jahren“, lächelte die nun leicht. „Das war sehr klug gedacht, nicht wahr, Frau Kommissarin? Aber mein Mann ist sehr intelligent. Ja, dass ist er.“
„Zu der Zeit hatten Sie gar keinen Kontakt mehr zu Frau Grander. Warum die Versicherung?“
„Wenn die stirbt, damit wir wenigstens was davon haben natürlich.“
„Sie haben damals geplant, Sabine Grander umzubringen?“ Daniel hörte die Fassungslosigkeit bei Christa heraus und betrat das Zimmer.
„Ja, das haben sie. Damals war Sabine auf dem Weg, reichlich Geld zu verdienen. Sie schließen also eine Lebensversicherung ab, um die Frau Jahre später zu töten. Frau Schmitz, Sie werden uns begleiten. Wir nehmen Sie hiermit wegen gemeinschaftlichen Mordversuchs fest.“
„Aber das können Sie nicht machen? Die Hexe lebt.“
„Sicher, aber Sie wollten sie töten. Das nennt man Mordversuch. Also kommen Sie. Sind Sie froh, so haben Sie wenigstens ein Dach über dem Kopf. Das Haus hätten Sie sowieso räumen müssen, da man es pfänden wird. Das sind Morde aus niedrigen Beweggründen und wenn Sie herauskommen, sind Sie fast achtzig. Falls Sie überhaupt jemals entlassen werden. Sie hätten nicht nur Frau Grander getötet, sondern ein Baby.“
„Die ist schwanger? Umso besser, wäre der Balg weggewesen. Die Hexe und der Krüppel sind an allem Schuld und wir haben uns nur gegen die gewehrt. Sie sollten sich lieber darum kümmern, wer meine süße Angela umgebracht hat, als uns anständige Bürger zu belästigen.“
„Anständige Bürger? Sie gehören zum Abschaum der Menschheit, aber darüber können Sie ja in den nächsten zwanzig Jahren im Gefängnis nachdenken. So werden Sie arbeiten lernen. Was Angela betrifft, die hat ja nicht sehr viel von Ihnen gehalten, sonst hätte sie ihr gespartes Geld nicht Frau Tellner vererbt.“
„Sie hat was? Das ist gelogen. Das gehört mir.“
„Nein, das tut es nicht. Übrigens an dem Morden an Ihrem ersten Mann Harald, Herrn Tellner und Herrn Mangold werden Sie sich verantworten müssen. Der Wagen wurde nochmals genauer untersucht und man hat festgestellt, dass der manipuliert worden ist“, log er dreist.
„Das stimmt nicht. Ich habe nichts damit zu tun.“
„Sie lügen. Ihr Mann wollte sich scheiden lassen, da Sie ihn betrogen haben. Eine widerliche Ehebrecherin, eine Frau, die dauernd andere Männer hatte. Man hat mir gesagt, dass Sie das jahrelang so gemacht haben. Wer ist denn der Vater von Karsten? Sie wollten ihm sogar noch Angela als sein Kind unterschieben. Er wäre gegangen und sie wären mittellos gewesen. Er wollte Arne vor Ihnen in Sicherheit bringen, damit der nicht so wird wie Sie. So verlogen, hinterhältig und durchtrieben. Sie hätten Unterhalt zahlen müssen. Also haben Sie ihn getötet, haben damit sein Geld bekommen und eine Lebensversicherung. Davon haben Sie das Haus gekauft.“
„Aber es war anders. Ich habe nichts getan. Dass war Helmut. Er wollte das Geld. Ich nie. Ich habe damit nichts zu tun. Harald war schuld. Der wollte mich allein lassen, mein Geld mitnehmen, meinen Arne.“
„Ihr Geld? Er hat gearbeitet und es verdient. Sie haben nie gearbeitet, nur mit anderen Kerlen gehurt und sein Geld ausgegeben. Die Eltern von Harald haben sich um
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