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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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spulte zurück und hörte es nochmals an, grinste. „Schwachsinn! Bescheuert!“
Er wählte wieder. „Carola, hör dir das bitte an, könnte das so stimmen?“ Er spulte das Band ab.
„Und?“
Er hörte ihr Lachen. „So in etwa, wenn sehr stümperhaft. Du hast bestimmt Fotos, wie man die Karten gefunden hat? Bring mir die Auf- nahmen davon mit, aber nicht heute oder morgen, da wir da weggehen.“
„Mach ich. Snaksch, und heute steht noch eine Pressekonferenz an.“
„Wegen diesen Delikten?“
„Ja! Mein Boss verlangt, dass ich was Kluges von mir gebe.“
„Daniel, sprich die Mörderin direkt an. Mach ihr klar, dass sie aufhören soll. Sag ihr, die Göttin hat genug Opfer, mehr braucht sie nicht. Der Gerechtigkeit wurde Genüge getan. Die Mutter Erde muss nicht mit noch mehr Blut getränkt werden. Das ist die Chance, sie eventuell von weiterem Töten abzuhalten.“
Er grübelte. „Muss ich darüber nachdenken, aber danke erst mal.“ Er legte auf. „Weshalb muss ich mich mit solchen Hokuspokus beschäftigen? Es reicht so schon. Eine kranke Braut mordet. Ende“, schimpfte er vor sich hin.
Es klopfte und Klaus stand fragend in der Tür. „Setz dich, Klaus.“
Auch das noch, dachte Daniel. Er hatte dieses Vorkommnis vergessen.
„Ich habe gerade mit Kriminaldirektor Keitler gesprochen. Ich glaube, ich bin dir eine Erklärung schuldig.“
„Um was dreht es sich? Möchtest du einen Kaffee?“
„Ja, gern.“
Daniel drehte sich um, er ahnte was er hören würde. Wenig später stellte er den Kaffee vor seinen Mitarbeiter und nahm ebenfalls Platz.
„Danke! Es ist wegen Samstag. Es ist nur… Ich habe seit …“
Er trank einen Schluck Kaffee und Daniel überlegte kurz, ob er ihm helfen sollte, entschied dagegen. Damit konnte er ihm nicht nützen.
„Vor fünf Jahren waren wir, Herbert und ich, unterwegs. Wir wollten einen Mann festnehmen, der einen Geldtransporter überfallen hatte. Wir vermuteten ihn in der Wohnung seiner Ex-Frau. Wir sind also hoch, die Frau machte auf, freundlich lächelnd und wir sind hinein, da sie uns versicherte, sie habe ihn seit Monaten nicht mehr gesehen. Wir wollten uns nur kurz umsehen.“
Wieder stockte er und Daniel sah, wie er sich straffte.
„Wir sind also hinein, kaum war die Tür hinter uns zu, da knallten die Schüsse und Herbert brach zusammen, mich hat es damals nur am Bein, an der Schulter erwischt. Ich wurde im Krankenhaus wach, Herbert nicht mehr.“
Abermals fasste er nach der Tasse und Daniel trank. Er hatte zuweilen solche oder ähnliche Storys gehört. Er dankte im Stillen seinem Schutzengel, der er ihn bisher immer vor Schlimmeren bewahrt hatte, aber das Risiko gehörte dazu. Das wusste jeder Polizist und hofften alle, dass sie verschont blieben und meistens war es ja so. Nur selten kamen Männer beim Einsatz um, trotzdem war es im Gehirn irgendwo verankert.
„Das ist ja kein Verbrechen, nur du hättest es mir vorher sagen müssen. Du hättest es mir vor Jahren darlegen sollen. Es geschieht konstant, dass Männer in einen Einsatz geschickt werden, auch von mir und ist es nicht besonders erbaulich, wenn einer da nicht richtig mitzieht. Man sollte sich auf den Kollegen verlassen können. Aber ist es geklärt und ich bin froh, dass ich es weiß.“ Klaus Resser erhob sich, trat zur Tür.
„Klaus, es bleibt unter uns, ja.“
„Danke Daniel.“
Nach dem sich die Tür geschlossen hatte, dachte er über das eben Gehörte nach und überlegte, wie er in Zukunft damit umgehen würde und musste, aber seine Gedanken wanderten zu den toten Frauen und der Pressekonferenz, an der er teilnehmen musste.
Erst nach einer Weile fiel ihm auf, dass Carola vorhin fast dasselbe wie Jana gesagt hatte. Diese hatte er deswegen angemeckert. Warum eigentlich? Anscheinend, dachte er, nun vor sich hin lächelnd, muss ich mich daran gewöhnen, dass ich eine süße Geliebte habe, die intelligent ist und mir Ratschläge geben kann. Er griff zum Telefon und rief in ihrer Praxis an. Marlene, ihre Mitarbeiterin teilte ihm jedoch mit, dass Frau Doktor gerade behandelte. So bat er um Rückruf und legte dankend auf. Eine Weile dachte er an sie und seine schlechte Laune besserte sich in Sekundenbruchteil.

Nachmittags las er seine Stichpunkte durch, die Notizen und hoffte, dass der Spuk bald vorbei sein würde und sie ihn nicht zu sehr mit Fragen bombardieren würden. Freilich sollte der Wunsch nicht in Erfüllung gehen. Es kam sogar noch schlimmer, als er befürchtete.
Kriminaldirektor Keitler,

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